Besserwisserwissen: Was sind „Easter Eggs“ in der Popkultur?

„Easter Eggs“ haben in der Popkultur nichts mit Ostern zu tun.
„Easter Eggs“ haben in der Popkultur nichts mit Ostern zu tun.
Leonie Wendt, funky-Jugendreporterin

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Kennst du die Easter Eggs, die kleinen versteckten Referenzen in der Popkultur?

So wie man an Ostern die bunten Eier im Garten sucht, sind auch die popkulturellen Easter Eggs kleine versteckte Hinweise, die es zu finden und entschlüsseln gilt. Anders als im österlichen Kontext stehen die geheimen Botschaften in der medialen Umgebung jedoch für eine Art Fanservice und zusätzlichen Spaß beim Konsum, da sie  eine tiefere, verborgene Ebene für echte Fans anbieten, deren Entschlüsselung Freude bereitet. Sie tauchten zunächst im Gaming- und Videospielkontext auf und verwiesen meist auf eine Thematik außerhalb des eigentlichen Mediums. In den letzten Jahren erfreuten sich die Insider und versteckten Referenzen jedoch auch in Filmen, Serien, Büchern und Songs größerer Beliebtheit.

Der Ursprung der Easter Eggs in der Videospiel-Szene geht auf den Gaming-Entwickler Warren Robinett zurück. 1979 verewigte er sich in dem Atari-Spiel „Adventure“ mit seinem Namen, da Programmierende damals noch nicht namentlich in Verbindung mit ihrem eigenen Spiel genannt wurden, sondern lediglich die Produktionsfirma hinter dem Projekt stand. Robinett folgend fingen ab diesem Zeitpunkt viele Entwickler:innen an, ihre Namen hinter den Kulissen ihres eigenen Spiels zu verstecken. Es entstanden immer mehr verdeckte Botschaften, Nachrichten und kleine Extras, die es für die Spielenden zu entdecken und zu entschlüsseln galt.

Versteckte Signaturen sind jedoch nicht erst seit der Computerspiele-Ära bekannt. Bereits in der Renaissance verewigten sich Künstler:innen in ihren eigenen Kunstwerken oder stellten anderweitig verschlüsselte Bezüge her. Heute verstehen sich Easter Eggs in erster Linie als Augenzwinkern an die Fans, als Insider, der nur bestimmten, wissenden Personengruppen ins Auge fällt oder als Hommage an andere kultige Medienprodukte verstanden werden können. In Computerspielen kann das zum Beispiel ein Geheimlevel sein oder die bekannten „Secret Credits“, eine Art geheimer Abspann, der die Mitwirkenden auflistet. Ein klassisches Beispiel für Easter Eggs in Filmen oder Serien sind Cameo-Auftritte berühmter Schauspieler:innen, symbolträchtige Requisiten im Hintergrund oder Post-Credit-Scenes.

Easter Eggs entstehen niemals zufällig, haben jedoch auch keinen tieferen Sinn, sondern sind in erster Linie ein nebensächlicher Gag. In den meisten Medien sorgen Easter Eggs auch für eine Art Gatekeeping, schließlich lassen die versteckten Botschaften zwei Personengruppen entstehen: die, die den Insider verstehen und erkennen, worauf verwiesen wird, und die, die die Botschaft entweder gänzlich übersehen oder nichts damit anzufangen wissen. Das Erkennen und Verstehen von Easter Eggs fungiert somit also auch als Beweis für das eigene Medienwissen und treue „Fan-Sein“. Neben dem Spiel- und Spaßfaktor spielt also auch immer eine Art Belohnungsfunktion für diejenigen, die Easter Eggs entdecken und entschlüsseln können, eine Rolle.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.