Was wiederkehrende Träume bedeuten können

Universum
Wiederkehrende Symbole in Träumen sind von besonderem Interesse: Sie können Motive und Gefühle aus dem realen Leben bebildern.
Leonie Wendt, funky-Jugendreporterin

Schon Sigmund Freud sah Träume als den Zugang zu unserem Unterbewusstsein an. Er war der Ansicht, dass gerade die wiederkehrenden Motive die Möglichkeit bieten, Traumata aufzuarbeiten und Probleme zu bekämpfen, die wir in der Realität zunächst nicht wahrhaben wollen. Auch heute sind Traumforscherinnen und -forscher insbesondere von Wiederholungsträumen fasziniert. Dabei gehen sie zwar nicht davon aus, dass es bestimmte wiederkehrende Symbole gibt, die es universell zu deuten gibt. Jedoch können Motive und Gefühlszustände aus dem realen Leben im Traum bebildert werden.

„Wiederkehrend“ bedeutet im Übrigen nicht, dass ein Traum auf die immer gleiche Weise erlebt wird. Oft ist nur die Grundthematik oder ein bestimmtes Handlungselement identisch. Das liegt unter anderem daran, dass sich immer wieder aktuelle Gedankengänge und Gefühle aus unserem Alltag in unser Unterbewusstsein einmischen.

Interessanterweise haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass Menschen auf der ganzen Welt sehr ähnliche wiederkehrende Traummotive haben. Spitzenreiter ist dabei das Szenario, verfolgt zu werden, gleich danach kommen alle Träume, die mit Lehrkräften, Schul- und Prüfungssituationen zu tun haben. Letzteres ist dabei ein Motiv, welches auch noch Träumende heimsucht, die die Schule schon seit Jahren abgeschlossen haben.

Gründe für wiederkehrende Träume können Stress im Alltag, ein Problem, das man vor sich herschiebt oder ein ungelöster Konflikt sein. In Extremfällen können Wiederholungsträume jedoch auch auf eine psychische Erkrankung oder eine posttraumatische Belastungsstörung hindeuten. Oft handelt es sich bei den sich wiederholenden Motiven um unangenehme Situationen.

Wenn man sich im Traum nun in einer Verfolgungsjagd wiederfindet oder das Gefühl hat, mit noch so viel Anstrengung sein Ziel nicht zu erreichen, kann das also möglicherweise darauf hindeuten, dass in der Realität ein Problem vermieden wird. Befindet man sich im Traum in einer ernsten Prüfungssituation, für die man nicht gelernt hat, könnten die Themen Kontrollverlust und Versagensängste eine Rolle spielen, die man im Alltag vielleicht wegdrückt. Viele Menschen berichten auch von einem wiederkehrenden Traummotiv, bei dem man die Kontrolle am Steuer verliert. Dieses Traummotiv kann für Ziellosigkeit stehen oder für das Gefühl, im Alltag fremdgesteuert zu sein. Ausfallende Zähne wiederrum zeigen die Angst vor dem Altern. Doch es lassen sich in unseren Träumen natürlich nicht ausschließlich negative Motive finden. Träumt man oft davon, fliegen zu können, kann das zum Beispiel ein Zeichen für kürzliche Erfolge oder einen sehr befreiten Lebensabschnitt sein.

Im Allgemeinen sollte man sich von wiederholenden Träumen oder Traummotiven nicht verunsichern lassen. Mit Sicherheit ist es sinnvoll, sein Unterbewusstsein zu beobachten, um Dinge im Alltag zu verändern. So können unsere Träume zur Reflexion von negativen Gedankengängen beitragen. Aber auch hier gilt: Die Ausnahme bestätigt bekanntlich die Regel und das Unterbewusstsein ist keine präzise Wissenschaft. Manchmal sind Träume auch einfach nur Träume.

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