Besserwisserwissen: Kann man Intuition trainieren?  

Ein junger Mann mit Cap und Bart steht im Profil mit geschlossenen Augen und atmet tief ein. Im Hintergrund ist türkis-blauer Himmel mit Wolkenschleiern.
Verstand oder doch eher Bauchgefühl? Zu wissen, wann man sich auf die Intuition verlassen sollte, ist gar nicht so leicht.
Arsa Bushi, funky-Jugendreporterin

Es gibt wieder eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben – wusstest du, dass Intuition nicht einfach nur ein Bauchgefühl ist, sondern tatsächlich trainiert werden kann? 

Lange galt Intuition als etwas Mystisches, eine Art sechster Sinn, der dabei hilft, plötzlich die richtige Entscheidung zu treffen. Doch inzwischen wissen Forschende mehr: Studien konnten zeigen, dass Intuition auf unbewussten Erfahrungen und Mustern basiert, die das Gehirn blitzschnell verarbeitet. Wer also glaubt, er oder sie habe „einfach so“ das Richtige gespürt, hat in Wahrheit auf einen riesigen Datenspeicher aus vergangenen Erlebnissen zurückgegriffen. 

Eine Studie der Universität New South Wales aus dem Jahr 2016 belegt, dass Intuition eine messbare Fähigkeit ist. Die Forschenden zeigten Teilnehmenden Bilder mit versteckten emotionalen Informationen für nur Millisekunden – zu kurz, um sie bewusst wahrzunehmen. Trotzdem beeinflussten diese Bilder unbewusst ihre Entscheidungen. Das bedeutet: Das Gehirn nimmt mehr wahr, als man denken könnte – und trifft auf dieser Basis intuitive Entscheidungen. 

Auch Forschende der University of Leeds kamen schon 2008 zu dem Schluss, dass Intuition ein echter kognitiver Prozess ist. Sie beschreiben sie als schnelles, unbewusstes Erfassen von Mustern, das sich mit zunehmender Erfahrung verbessert. 

Da Intuition auf Erfahrungen basiert, kann sie gezielt gestärkt werden. Einige Methoden können dabei der Wissenschaft zufolge helfen. Eine Möglichkeit besteht darin, mehr Erfahrungen zu sammeln: Je mehr man erlebt, desto mehr Daten speichert das Gehirn ab. Neue Herausforderungen, Reisen oder kreative Hobbys erweitern das unbewusste Wissen.  Auch Achtsamkeit zu praktizieren kann helfen: Wer lernt, auf Körper und Emotionen zu hören, kann intuitive Signale besser wahrnehmen. Eine Studie der University of California aus dem Jahr 2013 fand beispielsweise heraus, dass Meditation die intuitive Entscheidungsfindung verbessert. 

Schachspieler oder erfahrene Investorinnen verlassen sich zudem oft auf ihre Intuition, weil sie unbewusst Muster erkennen. Wer aktiv nach wiederkehrenden Mustern im eigenen Alltag sucht, trainiert diese Fähigkeit. Und tatsächlich lassen sich schnelle Entscheidungen üben: Forschende der University of Amsterdam fanden im Jahr 2006 heraus, dass schnelle Entscheidungen oft besser sind als langes Grübeln. Wer lernt, sich auf den ersten Impuls zu verlassen, stärkt seine Intuition. 

Zu guter Letzt sollte man sich selbst vertrauen. Oft wird die Intuition ignoriert, weil sie dem Verstand widerspricht. Wer bewusst kleine, intuitive Entscheidungen trifft, beispielsweise bei der Wahl eines Restaurants oder eines Buches, stärkt sein Bauchgefühl.

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