Celina Thümen, funky-Jugendreporterin
Sabrina Carpenter hat mit dem Cover ihres am 29. August 2025 erscheinenden Albums „Man’s Best Friend“ eine Welle der Empörung ausgelöst. Es zeigt Carpenter auf allen vieren – in High Heels und einem kurzen Kleid, während eine anonyme, augenscheinlich männliche Figur sie grob an den Haaren hält. Die Bildsprache ist in Kombination mit dem Albumtitel unverkennbar: Sie stellt eine Frau als „besten Freund des Mannes“ dar – eine bewusst gewählte Umdeutung der Redewendung, die eigentlich auf Hund-Mensch-Dynamiken anspielt.
Die Reaktionen im Internet ließen nicht lange auf sich warten. Besonders auf Instagram und X gibt es massive Kritik – zumeist von Frauen. Viele werfen Sabrina Carpenter vor, sich dem Male Gaze unterzuordnen, misogyne Machverhältnisse zu reproduzieren und durch die Pose ein Bild der Erniedrigung von Frauen zu fördern. Stimmen aus feministischen Hilfsorganisationen wie Glasgow Women’s Aid nannten das Cover „regressiv“ und warnten davor, dass es männliche Gewalt- und Besitzfantasien legitimiere. Auch Betroffene häuslicher und sexualisierter Gewalt fühlen sich durch das Foto gedemütigt und betrachten es bestenfalls als Geschmacklosigkeit.
Auf der anderen Seite sehen einige Fans in dem Cover eine gezielte Provokation – eine ironische Überzeichnung patriarchaler Bilder, eine bewusste Anspielung auf unterwürfige Rollenmuster, die durch Übertreibung kritisiert werden sollen. Auch der Kontext ihres neuen Songs „Manchild“, in dem Carpenter sich satirisch über männliches Verhalten äußert, wird zur Rechtfertigung herangezogen.
Ich persönlich kann dieser verteidigenden Interpretation nichts abgewinnen. Als feministische Frau empfinde ich das Cover nicht als empowernd, sondern als zutiefst verstörend. Es zeigt keine Stärke, keine eindeutige Ironie – sondern eine Pose, die unverkennbar weibliche Unterwerfung und männliche Gewaltfantasien abbildet. In einer Zeit, in der Frauenrechte weltweit bedroht werden, in der von Gewalt betroffene Frauen noch immer um Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit kämpfen, ist es schlicht fahrlässig, mit solchen Bildern zu spielen – ganz gleich, ob es letztlich satirisch gemeint ist oder nicht.
Fazit: Provokation kann ein starkes Stilmittel sein – aber sie braucht dennoch Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein. Dieses Cover wirkt für viele Frauen nicht wie eine ermächtigende Kritik, sondern wie ein Rückfall in alte Muster. Für mich ist es kein mutiger, feministischer Akt, sondern ein Bild, das die Erniedrigung von Frauen ästhetisiert – und damit schmerzhafte Gewalterfahrungen verharmlost, die für viele Frauen täglich Realität sind.
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