Billie Eilish ist eine der erfolgreichsten Musikerinnen unserer Zeit. Zwei Oscars, neun Grammys und unzählige weitere Auszeichnungen zählt ihr Trophäenschrank derzeit; hinzu kommt eine Fangemeinde, die selbst Taylor Swift und ihren Swifties ernstzunehmend Konkurrenz macht. In Berlin können Billie-Fans ihrer Ikone nun ein gutes Stück näherkommen – und damit dem historischen Berlin als Stadt der Mauer auch popkulturell alle Ehre machen.
Kurz vor den Toren der East Side Mall befindet sie sich, die „Billie Eilish Wall“. Wenn auch die Nähe zum wohl bekanntesten verbliebenen Stück der Berliner Mauer es vermuten lässt, hat die Billie-Mauer herzlich wenig mit der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte zu tun. Historisch ist der Ort aber trotzdem jetzt schon. Die „Billie-Wall“, wie der Ort in den sozialen Medien genannt wird, ist Billie Eilishs ganz persönliche Pilgerstätte inmitten der deutschen Hauptstadt: Eine etwa 15 Meter lange Mauer entlang der Treppenstufen, die von der Tamara-Denz-Straße hoch zur East-Side-Mall führt und übersät ist mit Zeichnungen, Wünschen, Songzitaten und Liebesgeständnissen – einzig und allein für Billie, gestaltet von ihren Fans.
Billies Musik als Anker
Ein Besuch an der Mauer zeigt recht schnell, dass der Name Pilgerstätte durchaus treffend gewählt ist. An einem gewöhnlichen Mittwochnachmittag tummeln sich hier Schaulustige und Fans, die sich auf dem Stück Mauer verewigen, Fotos davor machen oder einfach nur hier sind. Auch Amy kommt regelmäßig hierher, meistens, um einfach mal durchzuatmen: „Billies Musik hat mir durch eine schwere Zeit geholfen und tut es auch jetzt noch“, erzählt die 23-Jährige. Die Billie-Wall bedeutet ihr viel, ebenso wie tausenden anderen Fans: „Ich weiß von vielen Leuten, die extra aus anderen Städten hierherkommen.“ Die zahlreichen Unterschriften aus anderen Ländern bestätigen, was Amy sagt: „Please come to Poland“ oder „Hello from Estonia“.
Per Social Media zur persönlichen Pilgerstätte
Ihren Ursprung hat die Mauer im Jahr 2019, als die damals 17-jährige Billie Eilish zu Besuch in Berlin war. Damals ließ sie sich sitzend auf dem Stück Mauer ablichten, im Hintergrund ein riesiges Werbeplakat ihres Debütalbums „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“. Das Foto postete die Musikerin bei Instagram – und Social Media tat sein Übriges und inspirierte abertausende Fans, das Stückchen Mauer zu besuchen und persönliche Botschaften an Billie zu hinterlassen. Erst kürzlich, im Juni 2024, kehrte Billie dann selbst an den Ort des Geschehens zurück: Während der Promotour für ihr aktuelles Album ließ sie sich an exakt derselben Stelle ablichten, diesmal vor dem Plakat ihres dritten Studioalbums „Hit Me Hard and Soft“. Von ihrem Besuch zeugt ihre Unterschrift mitsamt Botschaft auf der ihr gewidmeten Plakette, die sie vor laufenden Kameras und den Augen überglücklicher Fans einweihte.
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Das Foto postete Billie 2019 auf ihrem Instagram-Profil – und entfachte damit einen regelrechten Hype innerhalb ihrer Fangemeinde.
Billies großen Auftritt an der Mauer hat Amy leider verpasst, erzählt sie. Über Social Media weiß sie aber, dass Fans die Tafel foliert haben, sodass niemand über Billies Unterschrift kritzeln kann. „Ich habe auch Videos gesehen, in denen Leute die Tafel mit Nagellackentferner gesäubert haben, nachdem zuvor darauf geschrieben wurde“, erzählt sie. Auch Amy scheint viel daran zu liegen, dass die Billie-Wall möglichst lange bestehen bleibt: „Für mich ist das hier eine Art Kraftort“.
Generation Billie
Auch Billie selbst gibt viel auf die Unterstützung ihrer Fans, ihre handschriftliche Botschaft auf der Plakette lautet: „I am yours, forever. (I mean it)“. Die Verbundenheit innerhalb der Community spiegelt sich auch in den Niederschriften auf der Mauer wider. Dutzende Male liest man hier: „You saved my life, Billie“, oder „Words cannot describe how much you’ve helped me“. Und obwohl sich ab und zu auch mal ein „FCK AFD“ zwischen die Liebes- und Lobeshymnen reiht, geht es hier tatsächlich größtenteils um Billie und um ihre Musik. Ganze Zitatpassagen stehen dort geschrieben, besonders ins Auge stechen die vielen Auszüge aus ihrem Song „Lunch“, in dem es um Billies sexuelle Anziehung zu einer Frau geht. „I am bi for Billie“, schreibt eine Person. Fantum, wie man es kennt.
Der Hingabe ihrer Fans verdankt Billie Eilish es, dass die Plakette mitsamt ihrer Unterschrift noch nicht den wilden Kritzeleien zum Opfer gefallen ist. Foto: Privat
An der Mauer zeigt sich mehr als deutlich: Mit ihrer Musik und Offenheit traf und trifft Billie Eilish einen Nerv – vor allem bei der jüngeren Generation. Ihre Songs handeln von mentaler Gesundheit, Queerness und Selbstfindung, sie sind tiefgründig, oft düster und vor allem eines: nahbar. Diese Nahbarkeit ist es wohl letztlich, die den Reiz der Billie-Wall ausmacht. Und zugegebenermaßen, zwischen den kommerziellen Auswüchsen von Amazon-Turm und East-Side-Mall bringt die Billie-Eilish-Wall eine Tiefe mit sich, die dem lokalen Stadtbild mehr als guttut.
Billie Eilish ist eine der erfolgreichsten Musikerinnen unserer Zeit. Zwei Oscars, neun Grammys und unzählige weitere Auszeichnungen zählt ihr Trophäenschrank derzeit; hinzu kommt eine Fangemeinde, die selbst Taylor Swift und ihren Swifties ernstzunehmend Konkurrenz macht. In Berlin können Billie-Fans ihrer Ikone nun ein gutes Stück näherkommen – und damit dem historischen Berlin als Stadt der Mauer auch popkulturell alle Ehre machen.
Kurz vor den Toren der East Side Mall befindet sie sich, die „Billie Eilish Wall“. Wenn auch die Nähe zum wohl bekanntesten verbliebenen Stück der Berliner Mauer es vermuten lässt, hat die Billie-Mauer herzlich wenig mit der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte zu tun. Historisch ist der Ort aber trotzdem jetzt schon. Die „Billie-Wall“, wie der Ort in den sozialen Medien genannt wird, ist Billie Eilishs ganz persönliche Pilgerstätte inmitten der deutschen Hauptstadt: Eine etwa 15 Meter lange Mauer entlang der Treppenstufen, die von der Tamara-Denz-Straße hoch zur East-Side-Mall führt und übersät ist mit Zeichnungen, Wünschen, Songzitaten und Liebesgeständnissen – einzig und allein für Billie, gestaltet von ihren Fans.
Billies Musik als Anker
Ein Besuch an der Mauer zeigt recht schnell, dass der Name Pilgerstätte durchaus treffend gewählt ist. An einem gewöhnlichen Mittwochnachmittag tummeln sich hier Schaulustige und Fans, die sich auf dem Stück Mauer verewigen, Fotos davor machen oder einfach nur hier sind. Auch Amy kommt regelmäßig hierher, meistens, um einfach mal durchzuatmen: „Billies Musik hat mir durch eine schwere Zeit geholfen und tut es auch jetzt noch“, erzählt die 23-Jährige. Die Billie-Wall bedeutet ihr viel, ebenso wie tausenden anderen Fans: „Ich weiß von vielen Leuten, die extra aus anderen Städten hierherkommen.“ Die zahlreichen Unterschriften aus anderen Ländern bestätigen, was Amy sagt: „Please come to Poland“ oder „Hello from Estonia“.
Per Social Media zur persönlichen Pilgerstätte
Ihren Ursprung hat die Mauer im Jahr 2019, als die damals 17-jährige Billie Eilish zu Besuch in Berlin war. Damals ließ sie sich sitzend auf dem Stück Mauer ablichten, im Hintergrund ein riesiges Werbeplakat ihres Debütalbums „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“. Das Foto postete die Musikerin bei Instagram – und Social Media tat sein Übriges und inspirierte abertausende Fans, das Stückchen Mauer zu besuchen und persönliche Botschaften an Billie zu hinterlassen. Erst kürzlich, im Juni 2024, kehrte Billie dann selbst an den Ort des Geschehens zurück: Während der Promotour für ihr aktuelles Album ließ sie sich an exakt derselben Stelle ablichten, diesmal vor dem Plakat ihres dritten Studioalbums „Hit Me Hard and Soft“. Von ihrem Besuch zeugt ihre Unterschrift mitsamt Botschaft auf der ihr gewidmeten Plakette, die sie vor laufenden Kameras und den Augen überglücklicher Fans einweihte.
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Billies großen Auftritt an der Mauer hat Amy leider verpasst, erzählt sie. Über Social Media weiß sie aber, dass Fans die Tafel foliert haben, sodass niemand über Billies Unterschrift kritzeln kann. „Ich habe auch Videos gesehen, in denen Leute die Tafel mit Nagellackentferner gesäubert haben, nachdem zuvor darauf geschrieben wurde“, erzählt sie. Auch Amy scheint viel daran zu liegen, dass die Billie-Wall möglichst lange bestehen bleibt: „Für mich ist das hier eine Art Kraftort“.
Generation Billie
Auch Billie selbst gibt viel auf die Unterstützung ihrer Fans, ihre handschriftliche Botschaft auf der Plakette lautet: „I am yours, forever. (I mean it)“. Die Verbundenheit innerhalb der Community spiegelt sich auch in den Niederschriften auf der Mauer wider. Dutzende Male liest man hier: „You saved my life, Billie“, oder „Words cannot describe how much you’ve helped me“. Und obwohl sich ab und zu auch mal ein „FCK AFD“ zwischen die Liebes- und Lobeshymnen reiht, geht es hier tatsächlich größtenteils um Billie und um ihre Musik. Ganze Zitatpassagen stehen dort geschrieben, besonders ins Auge stechen die vielen Auszüge aus ihrem Song „Lunch“, in dem es um Billies sexuelle Anziehung zu einer Frau geht. „I am bi for Billie“, schreibt eine Person. Fantum, wie man es kennt.
An der Mauer zeigt sich mehr als deutlich: Mit ihrer Musik und Offenheit traf und trifft Billie Eilish einen Nerv – vor allem bei der jüngeren Generation. Ihre Songs handeln von mentaler Gesundheit, Queerness und Selbstfindung, sie sind tiefgründig, oft düster und vor allem eines: nahbar. Diese Nahbarkeit ist es wohl letztlich, die den Reiz der Billie-Wall ausmacht. Und zugegebenermaßen, zwischen den kommerziellen Auswüchsen von Amazon-Turm und East-Side-Mall bringt die Billie-Eilish-Wall eine Tiefe mit sich, die dem lokalen Stadtbild mehr als guttut.
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