Besserwisserwissen: Syphilis und Krätze sind zurück

Ein Paar im Bett.
Beim Kuscheln kann Krätze übertragen werden.

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Diesmal geht es um fieses Jucken, Ausschlag und Kopfschmerzen: Krätze und Syphilis, Krankheiten, die längst von der Bildfläche verschwunden waren, sind zurück. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.

Anna Mühlhäuser, funky-Jugendreporterin

Es ist kein Wunder, dass das Sprichwort „Ich krieg die Krätze“ sinnbildlich für so viel wie „schlimmer kann es nicht werden“ steht. Denn hinter der Krankheit stecken die sogenannten Skabiesmilben, die sich in die Haut bohren und dort winzig kleine Gänge, Eier und Ausscheidungen hinterlassen. Daraufhin zeigt der Körper eine Immunreaktion – es fängt an zu jucken und es entwickeln sich stecknadelgroße Bläschen. Sobald erste Anzeichen von Krätze bemerkt werden, sollte man sofort zum Arzt gehen. Mit speziellen Salben sollten die kleinen Biester schnell wieder verschwinden. Zusätzlich sollte etwas Aufwand betrieben werden, um Kleidung, Möbel und Wohnung von der Krätze zu befreien – eine 60-Grad-Wäsche ist dabei ein Anfang.

Bei Syphilis fangen die Beschwerden häufig damit an, dass sich Geschwüre an der Übertragungsstelle bilden, die Lymphnoten anschwellen und nach einiger Zeit Kopf-, Gelenkschmerzen oder Hautausschläge auftreten. Im weiteren Verlauf können sich Geschwüre am ganzen Körper bilden und – sollten sie unbehandelt bleiben – die Organe befallen. Mit dem medizinischen Fortschritt kommt es heutzutage nur noch selten zu einem solch heftigen Verlauf. Je früher man ärztliche Behandlung in Anspruch nimmt, desto besser kann Syphilis behandelt werden, beispielsweise mit Antibiotika.

Doch wie kommt es zu einem „Comeback“ dieser beiden Krankheiten? Krätze überträgt sich durch Körperkontakt, also Kuscheln, Sex oder unter Kleinkindern, die miteinander spielen. Auch Reisende können aus dem Ausland Krankheit vermehrt mit nach Deutschland bringen. Hauptursache ist jedoch, dass die Parasiten sich verändert haben und dadurch schwieriger zu identifizieren sind. Sie ähneln zunehmend einem Hautekzem, was dazu führt, dass die Diagnose später gestellt werden kann und sich in dieser Zeit der Unklarheit mehr Menschen anstecken können.

Syphilis wird ebenfalls über (ungeschützten) Geschlechtsverkehr übertragen. Betroffen sind häufig homosexuelle Männer, aber auch viele Frauen. Noch immer ist nicht ganz klar, woran der Anstieg der Ansteckung mit Syphilis liegt, denn Sex ist keine neue Erscheinung. Man vermutet, dass es mit dem Rückgang und damit verbunden der geringeren Angst vor tödlichen Geschlechtskrankheiten zu zusammenhängt.

Umso wichtiger ist es, sich ins Bewusstsein zu rufen, dass simple Hygieneregeln das Ansteckungsrisiko senken können: Sorgfältiges Wachen, regelmäßiges Wechseln der Wäsche und das Verwenden von Kondomen zählen zu den effektivsten Methoden.

Auf der Seite des Ministeriums für Gesundheit können Tipps zum Schutz vor diesen Krankheiten sowie dem richtigen Verhalten bei einer Infektion eingesehen werden:
www.bundesgesundheitsministerium.de

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