Chayenne Wolfframm, funky-Jugendreporterin
Die deutsche Bevölkerung ist heute aufgeschlossener und freizügiger denn je. Überall wird man mit Sex und Nacktheit konfrontiert – sei es in Filmen, Zeitschriften, Werbungen oder Computerspielen. Durch Tinder und Co ist man theoretisch nur einen Klick vom unverbindlichen Sex entfernt. Daraus könnte man eigentlich schließen, dass junge Menschen auch mehr Sex haben als früher – doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Laut dem Bericht „The Sex Recession“ (deutsch: „Der Sex-Rückgang“) der US-amerikanischen Journalistin Kate Julian haben junge Menschen heute nicht nur später ein richtiges Sexleben, sondern insgesamt auch noch weniger häufig Sex als frühere Generationen. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommt in ihrer neunten Folge der repräsentativen Studie „Jugendsexualität“ zu ähnlichen Ergebnissen. Bei der Studie wurden 6000 junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Noch vor rund zwanzig Jahren gaben deutlich mehr Mädchen und Jungen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren an, sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben. 11 Prozent der Mädchen und 8 Prozent der Jungen berichteten im Jahr 2001, mit 14 Jahren bereits den ersten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Im Jahr 2019 waren das nur noch vier Prozent der Mädchen und drei Prozent der Jungen. Dieser Wert ist seit Jahren unverändert: Unter den 17-Jährigen haben etwa zwei Drittel schon erste sexuelle Erfahrungen gesammelt. Unterschiede ergeben sich, wenn die Herkunft der jungen Menschen mit einbezogen wird. Während 69 Prozent der jungen Frauen und 64 Prozent der jungen Männer deutscher Herkunft mit 17 schon mindestens einmal Sex hatten, waren dies bei den 17-jährigen Mädchen mit Migrationshintergrund erst 37 Prozent und bei den Jungen 59 Prozent.
Die Studie der BZgA liefert auch Antworten auf die Frage, woran die insgesamte Verschiebung liegen könnte. Am häufigsten wurde das Fehlen des richtigen Partners, danach Schüchternheit angegeben. Deutlich mehr Jugendliche als früher halten sich sogar für zu jung für Geschlechtsverkehr. Das sind im Vergleich vom Jahr 2014 zum Jahr 2019 13 Prozent mehr Mädchen und 6 Prozent mehr Jungen. Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund halten es für unmoralisch, vergleichsweise früh Geschlechtsverkehr zu haben. Hinzu kommen vermehrt die Angst vor den Eltern und die generelle Ablehnung von Sex vor der Ehe. Für alle jungen Leute wirkt sich zusätzlich der Faktor, dass sie länger als früher bei ihren Eltern leben, negativ auf ihr Sexleben aus.
Ein Grund zur Sorge ist das alles nicht. Junge Menschen von heute haben sogar einen verantwortungsvolleren Umgang mit Sex. Während 1980 20 Prozent der weiblichen und 29 Prozent der männlichen Befragten beim ersten Mal Sex nicht verhütet haben, sind das im Jahr 2017 nur noch acht Prozent der Mädchen und sechs Prozent der Jungen gewesen. Das häufigste Verhütungsmittel ist das Kondom. Erst weit danach kommt die Pille, was vermutlich daran liegt, dass junge Mädchen das gesundheitliche Risiko der Pille heute höher einstufen.
Die deutsche Bevölkerung ist heute aufgeschlossener und freizügiger denn je. Überall wird man mit Sex und Nacktheit konfrontiert – sei es in Filmen, Zeitschriften, Werbungen oder Computerspielen. Durch Tinder und Co ist man theoretisch nur einen Klick vom unverbindlichen Sex entfernt. Daraus könnte man eigentlich schließen, dass junge Menschen auch mehr Sex haben als früher – doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Laut dem Bericht „The Sex Recession“ (deutsch: „Der Sex-Rückgang“) der US-amerikanischen Journalistin Kate Julian haben junge Menschen heute nicht nur später ein richtiges Sexleben, sondern insgesamt auch noch weniger häufig Sex als frühere Generationen. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommt in ihrer neunten Folge der repräsentativen Studie „Jugendsexualität“ zu ähnlichen Ergebnissen. Bei der Studie wurden 6000 junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Noch vor rund zwanzig Jahren gaben deutlich mehr Mädchen und Jungen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren an, sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben. 11 Prozent der Mädchen und 8 Prozent der Jungen berichteten im Jahr 2001, mit 14 Jahren bereits den ersten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Im Jahr 2019 waren das nur noch vier Prozent der Mädchen und drei Prozent der Jungen. Dieser Wert ist seit Jahren unverändert: Unter den 17-Jährigen haben etwa zwei Drittel schon erste sexuelle Erfahrungen gesammelt. Unterschiede ergeben sich, wenn die Herkunft der jungen Menschen mit einbezogen wird. Während 69 Prozent der jungen Frauen und 64 Prozent der jungen Männer deutscher Herkunft mit 17 schon mindestens einmal Sex hatten, waren dies bei den 17-jährigen Mädchen mit Migrationshintergrund erst 37 Prozent und bei den Jungen 59 Prozent.
Die Studie der BZgA liefert auch Antworten auf die Frage, woran die insgesamte Verschiebung liegen könnte. Am häufigsten wurde das Fehlen des richtigen Partners, danach Schüchternheit angegeben. Deutlich mehr Jugendliche als früher halten sich sogar für zu jung für Geschlechtsverkehr. Das sind im Vergleich vom Jahr 2014 zum Jahr 2019 13 Prozent mehr Mädchen und 6 Prozent mehr Jungen. Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund halten es für unmoralisch, vergleichsweise früh Geschlechtsverkehr zu haben. Hinzu kommen vermehrt die Angst vor den Eltern und die generelle Ablehnung von Sex vor der Ehe. Für alle jungen Leute wirkt sich zusätzlich der Faktor, dass sie länger als früher bei ihren Eltern leben, negativ auf ihr Sexleben aus.
Ein Grund zur Sorge ist das alles nicht. Junge Menschen von heute haben sogar einen verantwortungsvolleren Umgang mit Sex. Während 1980 20 Prozent der weiblichen und 29 Prozent der männlichen Befragten beim ersten Mal Sex nicht verhütet haben, sind das im Jahr 2017 nur noch acht Prozent der Mädchen und sechs Prozent der Jungen gewesen. Das häufigste Verhütungsmittel ist das Kondom. Erst weit danach kommt die Pille, was vermutlich daran liegt, dass junge Mädchen das gesundheitliche Risiko der Pille heute höher einstufen.