Besserwisserwissen: Liking Gap

Bahnsteig mit Hinweis "Mind the Gap"
Unsere Selbst- und Fremdwahrnehmungen können sich stark unterscheiden. Das zeigt auch der Liking-Gap.

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Diesmal geht es um den Unterschied zwischen der Eigen- und Fremdwahrnehmung: Wusstest du, dass es die sogenannte „Sympathielücke“ gibt?

Maja Göhmann, funky-Jugendreporterin

Vielen dürfte die Situation bekannt vorkommen: Man stößt zu einer neuen Gruppe dazu und unterhält sich nett mit anderen. Doch schon kurz darauf befällt einen die Sorge, dass man beim Gegenüber nicht gut ankommen sein könnte. Selbst nach dem Gespräch fallen einem noch reihenweise Dinge ein, die seltsam oder dumm gewirkt haben könnten – und schon versinkt man in einer Endlosspirale aus Gedanken. Doch man ist sich sicher: Einen guten Eindruck hat man bei den anderen definitiv nicht hinterlassen. Der Realität entspricht diese Angst in den seltensten Fällen. 

Dieses Phänomen wird auch als „Liking Gap” bezeichnet, zu deutsch „Sympathielücke“, und lässt sich auf eine Studie von Erica J. Boothby und der Cornell University zurückführen. Grundsätzlich beschreibt sie in dieser Theorie die Differenz der Wahrnehmungen: Auf der einen Seite, als wie sympathisch wir uns selbst empfinden, auf der anderen Seite, was wir glauben, wie uns andere wahrnehmen. Boothby fand heraus, dass die meisten Menschen unterschätzen, wie souverän sie ein Gespräch meistern und wie gut sie ankommen. Sie halten sich also für inkompetenter, als sie es tatsächlich sind. Der Grund dafür ist Boothby zufolge vor allem der eigene innere Kritiker, der einen unrealistisch hohen Anspruch an die eigene Performance im Gespräch stellt. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, kann sich danach das Gefühl ausbreiten, nicht gut „abgeliefert“ zu haben. 

Diese Angst ist häufig jedoch vollkommen unbegründet: Die Studie zeigte nämlich, dass andere Menschen uns meist viel positiver wahrnehmen als wir vermuten. Diese „Sympathielücke” findet also primär in unserem Kopf statt – und vermutlich meisterst auch du deine Gespräche viel souveräner als du denkst! 

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