Besserwisserwissen: Wie kommen Waldbrände zustande?

Hohe Flammen brennen einen Wald ab.
Lange Dürreperioden und hohe Temperaturen führen vermehrt zu Waldbränden.

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Aus aktuellem Anlass geht es um ein erschreckend feuriges Thema: Waldbrände. Weißt du, wie die verheerenden Flammen entstehen und was der Klimawandel damit zu tun hat?

Lena Enders, funky-Jugendreporterin

Momentan wüten jeden Tag auf allen Kontinenten große Feuer. Sei es im Amazonas, im australischen Busch oder im Mittelmeerraum – die lodernden Flammen zerstören wichtige Ökosysteme und den Lebensraum für Tier und Mensch. Auch in Deutschland sind Waldbrände in den heißen und trockenen Sommermonaten keine Seltenheit mehr. Eine interaktive Weltkarte der NASA dokumentiert die Brände tagesaktuell.

Selten werden Waldbrände auf natürliche Art, nämlich durch Blitzschlag, verursacht. Lediglich fünf Prozent der Waldbrände im Jahr 2018 wurden durch diese Ursache ausgelöst. Blitzschlag führt also keinesfalls dazu, dass in Mitteleuropa alleine 2018 mehr als 1.700 Waldbrände gezählt wurden. Inzwischen sind Waldbrände menschengemacht: Auf unterschiedlichste Art und Weise trägt der Mensch dazu bei, dass sich die verheerenden Flammen von Jahr zu Jahr vermehren.

Angepflanzte Kiefer- und Fichtenplantagen sorgen dafür, dass Waldbrände in diesem Maße erst zustande kommen. Diese Baumsorten brennen im Vergleich zu den ursprünglich kühlen Buchenwäldern besonders gut, die einst Deutschland bedeckten. Buchenwälder und Laubwälder können sogar im Sommer viel Feuchtigkeit speichern und dementsprechend ist es dort unwahrscheinlicher, dass ein Waldbrand ausbricht.

Fahrlässigkeit als Brandursache

Tatsächlich entstehen die meisten Waldbrände durch Brandstiftung oder Fahrlässigkeit. Besonders während und nach Hitzewellen und extremer Trockenheit ist die Gefahr groß. Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel oder Autos sind eine häufige Ursache und werden als Gefahrenquellen unterschätzt. Die Katalysatoren am unteren Teil der Autos erreichen ohne weiteres Temperaturen von weit über 500° Celsius und sind somit völlig ausreichend, um Wiesen oder Unterholz zu entzünden.

Klimawandel als Brandbeschleuniger

Durch heißes Wetter allein fängt ein Wald aber nicht an zu brennen – es bedarf immer einer Zündquelle und entzündlichem Brennmaterial. In der Regel entstehen Waldbrände nämlich am Boden. Der Klimawandel verändert die Verteilung von Niederschlägen: Es kommt vermehrt zu lokalem Starkregen, dazwischen jedoch zu längeren Dürreperioden. Ohne regelmäßigen Regen steigt das Waldbrandrisiko, weil mehr trockenes Brennmaterial am Boden herumliegt. Denn ganz unabhängig von der Temperatur können Waldbrände nach lang anhaltender Trockenheit auch im Winter entstehen. Doch die zusätzliche Hitze entzieht dem Waldboden seine Feuchtigkeit: Dürreperioden lassen den Boden bei heißen Temperaturen schneller austrocknen. Wenn erst ein kleiner Brandherd entstanden ist, breitet sich das Feuer umso schneller aus. Auch der Wind spielt einen wesentlichen Faktor bei der Ausbreitung von Bränden.

Der Mythos der Glasscherbe

Können Glasscherben wirklich Brände verursachen? Durch den sogenannten Brennglaseffekt wird das Sonnenlicht so stark gebündelt, dass im Brennpunkt sehr hohe Temperaturen entstehen können. Eine Lupe könnte bei intensiver Sonneneinstrahlung ein Feuer entzünden – doch funktioniert das auch bei einfachen Glasscherben? Wissenschaftliche Experimente kamen zu dem Schluss, dass selbst unter perfekten Bedingungen nicht die notwendige Hitze zum Entfachen eines Feuers entstehen kann. Obwohl sich dieser Mythos als falsch entpuppt, sollte natürlich trotzdem kein Glasmüll im Wald zurückgelassen werden.

Der Mensch ist zwar der Verursacher eines Großteils der Waldbrände, er hat jedoch Möglichkeiten zur Verfügung, daran etwas zu ändern: Das Pflanzen und Stehenlassen von Laubwäldern mit alten Bäumen und viel Totholz können Feuer im Keim ersticken. Darüber hinaus muss die Erderwärmung verlangsamt werden, um lange Dürreperioden zu verhindern.

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