Kannst du dich noch an Grumpy Cat erinnern? Oder weißt du, worum es beim Hashtag #freebritney geht? Ohne das Internet wären die Flutweine aus dem Ahrtal einfach nur Wein ohne Symbolcharakter.
Lena Enders, funky-Jugendreporterin
Die Sozialen Netzwerke sind hektisch und schnelllebig. So schnell wie ein Hashtag, ein Meme oder ein Video in der viralen Welt bekannt wird, so schnell ist jenes auch wieder vergessen. Sophie Passmann, Buchautorin, Podcasterin und Schauspielerin und ihr Sidekick Simon Dömer, Radiomoderator bei 1LIVE, gehen in ihrem neuen Podcast „Quelle: Internet“ bekannten Internetphänomenen auf den Grund.
„Quelle: Internet“ bringt zur Abwechslung Langsamkeit ins Netz
Die beiden betrachten sich als Begleitpersonen in der großen weiten Welt des Internets: Sie nehmen sich die Zeit, die Entstehungsgeschichte eines Internetphänomens zu diskutieren und zu erörtern, welche großen Fragen daran hängen. Vor allem aber wollen sie den Menschen und ihren Geschichten Raum geben. Kurz gesagt geht es laut Sophie Passmann darum, ein stückweit „Menschlichkeit im Internet zu finden“.
Diese Suche entfaltet sich im Gespräch zwischen Sophie und Simon durch eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit, jeder Menge Witz und einer harmonischen Atmosphäre. Beide verbringen selbst viel Zeit im Internet, wie sie mehrfach betonen. Simon bringt die Themen mit und um Fachidiotie aus der eigenen Filterblase zu vermeiden, erfährt Sophie erst in der jeweiligen Podcast-Folge, um welches virale Phänomen es geht.
Was können diese echten Menschen im Internet bewegen und wie bewegt das Internet die Menschen?
Sophie Passmann
Dann wird „ein Thema im Hirn mariniert“, wie Sophie und Simon scherzen. Sprich: Hier wird nicht nacherzählt, sondern Dinge werden aus dem Internet ins echte Leben geholt. Sophie und Simon gucken sozusagen hinter die Kulissen der Internetwelt: Zum einen um der Geschwindigkeit der Sozialen Netzwerke entgegenzuwirken, aber auch, um herauszufinden, was die analoge Welt aus der digitalen Welt lernen kann. Sophie betont, was häufig vergessen wird: „Im Internet sind ja echte Menschen unterwegs.“ Darum lohnt es sich, mehr in die Tiefe zu schauen.
Der Titel des Podcasts „Quelle: Internet“ ist kein Zufall. Dieser Ausdruck geht auf die Schulzeit von Sophie und ihrer Generation zurück. Mit der neuen Möglichkeit, für Referate in der Schule das Internet zu nutzen, passierte es häufig, dass als Quelle einfach „das Internet“ genannt wurde. Diese Bezeichnung steht sinnbildlich dafür, wie wenige Leute sich wirklich mit Internetphänomenen auseinandersetzen und wie viel Halbwissen kursiert.
Unsere Meinung: Ein unglaublich lustiger Podcast, bei dem 30 Minuten im Nu vergehen. Trotz der lockeren Gesprächsatmosphäre haben die Zuhörer*innen „ein bisschen über Menschen nachgedacht und das Internet ein bisschen besser kennen gelernt“, wie Sophie Passmann die Idee ihres Podcasts treffend beschreibt.
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