Es gibt eine neue Portion Wissen zum Angeben und Mitnehmen. Diesmal geht es um die Kommunikation in der Pflanzenwelt. Wusstest du, dass Pflanzen im Ultraschallbereich schreien, wenn sie leiden?
Nick Käseberg, funky-Jugendreporter
Sei es ein robuster Kaktus oder eine liebebedürftige Calathea – jede und jeder hat aus Dekorationszwecken zumindest eine Pflanze im Zimmer. Aber eher häufiger als selten erliegt diese einer zu gut gemeinten Wasserflut oder einer zu langen Trockenperiode. Wie schön wäre es, wenn Pflanzen einfach sagen könnten, was ihnen fehlt? Dem Fortschritt sei Dank: Forscherinnen und Forscher der Universität in Tel Aviv haben herausgefunden, dass Pflanzen Geräusche machen und wie man heraushören kann, was mit ihnen los ist. Ein Lichtblick für die grünen Mitbewohner.
Pflanzen-Geräusche entstehen bei Stress
Fehlt einer Pflanze Wasser, trocknen ihre Blätter. Zu viel davon und ihre Wurzeln faulen und sie stirbt ab. Sogar wenn nur einzelne Nährstoffe fehlen, gibt das Blattwerk den Mangel sichtbar in voneinander differenzierbaren Farbmustern wieder. Seit neuestem ist dank eines Forscherteams aus Tel Aviv auch bekannt, dass Pflanzen „Plop“-Geräusche von sich geben, wenn sie Stress verspüren – beispielsweise bei Wassermangel oder beim Beschnitt ihrer Blätter. Diese Töne liegen jedoch im Ultraschallbereich, bei rund 20 bis 100 Kilohertz. Das ist nur für manche Tiere, wie Mäuse und Motten, hörbar – nicht aber für den Menschen. In einer Studie haben die Forschenden Tomaten und Tabakpflanzen mit jeweils zwei Mikrofonen belauscht und beobachten können, dass sie bis zu 50 Plops die Minute von sich geben, in einer Lautstärke, die einem menschlichen Gespräch ähnelt und auf bis zu drei bis fünf Meter hörbar ist. Die Geräusche können dabei sogar differenziert werden. Leidet eine Pflanze etwa unter Trockenheit, „ploppt“ sie anders, als wenn sie beschnitten wird.
Was nützt Pflanzensprache?
Die Forschenden haben die unterschiedlichen Geräusche der getesteten Pflanzen in eine Künstlichen Intelligenz eingespeist, sodass diese lernen kann, die Signale zu unterscheiden. Dadurch könnten Frühwarnsysteme für die Landwirtschaft entwickelt werden, die Landwirtinnen und Landwirte rechtzeitig vor Trockenheit oder anderen Umwelteinflüssen warnt. Auch wenn Pflanzen von einem Parasiten befallen werden, könnten über verteilte Mikrofone an einem bewirtschafteten Feld sofort betroffene Pflanzen identifiziert werden. Ein vielversprechendes Konzept in einer Welt, in der die stetig wachsende Bevölkerung zuverlässige Nahrungsquellen benötigt.
Die Vermutung der Forschenden ist übrigens, dass Pflanzen diese Geräusche von sich geben, um ihre eigene Umwelt, also andere Pflanzen oder Tiere, vor Trockenheit oder anderen Risiken zu warnen. So können benachbarte Pflanzen, auf eine rechtzeitige Warnung hin, ihre Trockenheitsresistenz erhöhen, indem sie weniger Wasser über ihre Blätter verdampfen lassen. Ganz schön beeindruckend für Wesen, die die Menschheit bisher für eine stille Zimmerdekoration gehalten hat.
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Pflanzen-Geräusche entstehen bei Stress
Fehlt einer Pflanze Wasser, trocknen ihre Blätter. Zu viel davon und ihre Wurzeln faulen und sie stirbt ab. Sogar wenn nur einzelne Nährstoffe fehlen, gibt das Blattwerk den Mangel sichtbar in voneinander differenzierbaren Farbmustern wieder. Seit neuestem ist dank eines Forscherteams aus Tel Aviv auch bekannt, dass Pflanzen „Plop“-Geräusche von sich geben, wenn sie Stress verspüren – beispielsweise bei Wassermangel oder beim Beschnitt ihrer Blätter. Diese Töne liegen jedoch im Ultraschallbereich, bei rund 20 bis 100 Kilohertz. Das ist nur für manche Tiere, wie Mäuse und Motten, hörbar – nicht aber für den Menschen. In einer Studie haben die Forschenden Tomaten und Tabakpflanzen mit jeweils zwei Mikrofonen belauscht und beobachten können, dass sie bis zu 50 Plops die Minute von sich geben, in einer Lautstärke, die einem menschlichen Gespräch ähnelt und auf bis zu drei bis fünf Meter hörbar ist. Die Geräusche können dabei sogar differenziert werden. Leidet eine Pflanze etwa unter Trockenheit, „ploppt“ sie anders, als wenn sie beschnitten wird.
Was nützt Pflanzensprache?
Die Forschenden haben die unterschiedlichen Geräusche der getesteten Pflanzen in eine Künstlichen Intelligenz eingespeist, sodass diese lernen kann, die Signale zu unterscheiden. Dadurch könnten Frühwarnsysteme für die Landwirtschaft entwickelt werden, die Landwirtinnen und Landwirte rechtzeitig vor Trockenheit oder anderen Umwelteinflüssen warnt. Auch wenn Pflanzen von einem Parasiten befallen werden, könnten über verteilte Mikrofone an einem bewirtschafteten Feld sofort betroffene Pflanzen identifiziert werden. Ein vielversprechendes Konzept in einer Welt, in der die stetig wachsende Bevölkerung zuverlässige Nahrungsquellen benötigt.
Die Vermutung der Forschenden ist übrigens, dass Pflanzen diese Geräusche von sich geben, um ihre eigene Umwelt, also andere Pflanzen oder Tiere, vor Trockenheit oder anderen Risiken zu warnen. So können benachbarte Pflanzen, auf eine rechtzeitige Warnung hin, ihre Trockenheitsresistenz erhöhen, indem sie weniger Wasser über ihre Blätter verdampfen lassen. Ganz schön beeindruckend für Wesen, die die Menschheit bisher für eine stille Zimmerdekoration gehalten hat.
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