Der funky-Projektpartner HP macht sich für die Wiederaufforstung stark.
Knapp 20 Schülerinnen und Schüler stapfen mit mir durch das nasse Gras zu einem Holzpavillon, an dem wir von Sören Brüntgens empfangen werden. Der Pflanz-Experte von „Plant my Tree“ hat jede Menge Schaufeln und Baumsetzlinge dabei, die es nun irgendwie in den Boden schaffen müssen. Wie, das wird schnell klar: „Kommt, wir gehen Bäume pflanzen“, fordert uns Sören auf und winkt uns in Richtung Waldrand. Ohne große Umschweife machen wir uns gleich ans Werk. Alle Schülerinnen und Schüler schnappen sich Spaten und Handschuhe und versammeln sich auf einem leicht abschüssigen Feld direkt neben einem abgestorbenen Fichtenwaldstück. Und dann geht’s auch schon los mit dem Schippen!
Die Baumpflanzaktion wird von der Aufforstungsinitiative „Plant my Tree“ und der neunten Klasse des Städtischen Gymnasiums Olpe gemeinsam umgesetzt. Ermöglicht wurden die 200 frisch gepflanzten Bäume durch den funky-Projektpartner HP. HP engagiert sich bereits seit Jahren für die Wiederaufforstung von Wäldern – global mit dem WWF und lokal mit „Plant My-Tree“. Im Rahmen diese Partnerschaft lud HP Schulklassen aus zwei Bundesländern dazu ein, den Naturschutz auch mal hautnah in der Praxis zu erleben.
Aufforstungsprojekte wie in Lüdenscheid sind für alle Beteiligten eine nachhaltige Möglichkeit, selbst in den Wäldern Deutschlands aktiv zu werden und ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Gleichzeitig machen sie darauf aufmerksam, wie sehr Wälder in den letzten Jahren durch die Trockenheit gelitten haben.
Leichtes Spiel für Schädlinge
Der Wald ist nämlich ein riesiges Ökosystem. Heute, in Zeiten des Klimawandels, kommen ihm insbesondere die Rollen des Sauerstoffproduzenten und CO2-Kompensators zu. In seiner Gesamtheit ist er riesige Klimaanlage und Wasserspeicher zugleich: Wälder kühlen das Klima herunter, indem sie Feuchtigkeit abgeben. Durch die zunehmende Trockenheit wird das ganze Ökosystem jedoch zunehmend angreifbarer.
Auch das tote Waldstück in Lüdenscheid muss dringend neu bepflanzt werden, erklärt Sören. Die Fichten, die hier vorher wuchsen, mussten aufgrund eines Schädlingsbefalls gerodet werden. „Durch die zunehmende Trockenheit verlieren viele Bäume ihren natürlichen Schutzschild, das Harz. Ohne Flüssigkeit können sie kein Harz produzieren und Schädlinge wie der Borkenkäfer haben dann leichtes Spiel“, weiß Sören.
Normalerweise wird der Borkenkäfer vom Harz „eingeklebt“. Ohne das Harz kann sich der Baum jedoch nicht zur Wehr setzen, die Schädlinge vermehren sich unter der Rinde und greifen den Baum an. Fichten, die sich in Deutschland über Jahrhunderte hinweg als ergiebiger und günstiger Holzlieferant bewährt haben, sind besonders betroffen. Aus diesem Grund sollen in Zukunft mehr Mischwälder gepflanzt werden – sie sind widerstandsfähiger und können auch dem trockenen Klima trotzen.
Schwitzen im Schlammbad
Und ein Anfang wird hier in Lüdenscheid gemacht, wo Platz für neue Bäume ist. Die „kleinen“ Roteichen-Setzlinge, die von den Schülerinnen und Schülern in den Boden gebracht werden, sind bereits vier Jahre alt und inzwischen zwei Meter hoch. Sie kommen allesamt aus einer Forstbaumschule, werden dort geerntet und dienen der nachhaltigen Aufforstung. Nach einer kurzen Anleitung greifen die Schülerinnen und Schüler nun zu ihren Schaufeln.
In Zwei-Meter-Abständen werden die Roteichen gepflanzt, damit sie um das Licht konkurrierend gerade nach oben wachsen und sich nicht zu den Seiten ausbreiten. Nur so können die Eichen teilweise bis zu 40 Meter hoch werden. Die Löcher, die die Klasse buddelt, haben einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern und sind mindestens genauso tief. Zuerst werden die Wurzeln mit einem Wurzelmesser gekappt, das nennt sich Wurzelschnitt. Zum einen passen sie so besser in das Loch, zum anderen „entwickelt die Pflanze im Frühjahr so neue Wurzeln und bekommt Stabilität“, so Sören. Der Pflanzexperte betont, wie wichtig der Wurzelschnitt ist, denn gerade die feinen Wurzeln können einen Baum besser mit Wasser versorgen.
Die Pflanzaktion wird zu einer Aufgabe, die als ganze Klasse bewältigt werden muss. Trotz des Nieselregens und den frösteligen 14 Grad sind bald alle am Schwitzen, denn der Boden ist fest und von Unkraut überwuchert. „Das ist ja Sport für die ganze Woche!“, höre ich eine Schülerin rufen.
Und nicht nur das: Bäume pflanzen ist Teamwork. Die einen buddeln die Löcher, andere holen die Setzlinge und wieder andere schaffen Erde heran. Mit dem Regen weicht der Erdboden immer weiter auf – für die Bäume ein Segen, für die Klasse bedeutet das jedoch ein kleines Schlammbad. Doch das scheint an diesem Vormittag niemanden zu stören. Voller Elan wird ein Bäumchen nach dem anderen versenkt. Und tatsächlich steht auf dem zuvor noch so kargen Stück Land zum Schluss ein kleiner Wald aus Roteichensetzlingen in den buntesten Herbstfarben.
Ein Erfolg, der auch die Klasse begeistert. Als das wohlverdiente Mittagessen verputzt wird, überlegen einige von ihnen sogar, über den Pflanztag hinaus in ihrer Freizeit mit anzupacken. „Die Aktion macht viel Spaß, man tut etwas für die Umwelt und das Klima, man ist draußen an der frischen Luft und man hat Bewegung. Das ist viel besser als ein normaler Schulausflug ins Museum“, beteuert ein Schüler. Und auch eine andere Schülerin ist zufrieden mit ihrem Tagwerk: „Man sieht, was man für das Klima getan hat, anders als bei Demonstrationen von „Fridays for Future“. Bäume sind greifbarer.“
Der funky-Projektpartner HP macht sich für die Wiederaufforstung stark.
Knapp 20 Schülerinnen und Schüler stapfen mit mir durch das nasse Gras zu einem Holzpavillon, an dem wir von Sören Brüntgens empfangen werden. Der Pflanz-Experte von „Plant my Tree“ hat jede Menge Schaufeln und Baumsetzlinge dabei, die es nun irgendwie in den Boden schaffen müssen. Wie, das wird schnell klar: „Kommt, wir gehen Bäume pflanzen“, fordert uns Sören auf und winkt uns in Richtung Waldrand. Ohne große Umschweife machen wir uns gleich ans Werk. Alle Schülerinnen und Schüler schnappen sich Spaten und Handschuhe und versammeln sich auf einem leicht abschüssigen Feld direkt neben einem abgestorbenen Fichtenwaldstück. Und dann geht’s auch schon los mit dem Schippen!
Die Baumpflanzaktion wird von der Aufforstungsinitiative „Plant my Tree“ und der neunten Klasse des Städtischen Gymnasiums Olpe gemeinsam umgesetzt. Ermöglicht wurden die 200 frisch gepflanzten Bäume durch den funky-Projektpartner HP. HP engagiert sich bereits seit Jahren für die Wiederaufforstung von Wäldern – global mit dem WWF und lokal mit „Plant My-Tree“. Im Rahmen diese Partnerschaft lud HP Schulklassen aus zwei Bundesländern dazu ein, den Naturschutz auch mal hautnah in der Praxis zu erleben.
Aufforstungsprojekte wie in Lüdenscheid sind für alle Beteiligten eine nachhaltige Möglichkeit, selbst in den Wäldern Deutschlands aktiv zu werden und ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Gleichzeitig machen sie darauf aufmerksam, wie sehr Wälder in den letzten Jahren durch die Trockenheit gelitten haben.
Leichtes Spiel für Schädlinge
Der Wald ist nämlich ein riesiges Ökosystem. Heute, in Zeiten des Klimawandels, kommen ihm insbesondere die Rollen des Sauerstoffproduzenten und CO2-Kompensators zu. In seiner Gesamtheit ist er riesige Klimaanlage und Wasserspeicher zugleich: Wälder kühlen das Klima herunter, indem sie Feuchtigkeit abgeben. Durch die zunehmende Trockenheit wird das ganze Ökosystem jedoch zunehmend angreifbarer.
Auch das tote Waldstück in Lüdenscheid muss dringend neu bepflanzt werden, erklärt Sören. Die Fichten, die hier vorher wuchsen, mussten aufgrund eines Schädlingsbefalls gerodet werden. „Durch die zunehmende Trockenheit verlieren viele Bäume ihren natürlichen Schutzschild, das Harz. Ohne Flüssigkeit können sie kein Harz produzieren und Schädlinge wie der Borkenkäfer haben dann leichtes Spiel“, weiß Sören.
Normalerweise wird der Borkenkäfer vom Harz „eingeklebt“. Ohne das Harz kann sich der Baum jedoch nicht zur Wehr setzen, die Schädlinge vermehren sich unter der Rinde und greifen den Baum an. Fichten, die sich in Deutschland über Jahrhunderte hinweg als ergiebiger und günstiger Holzlieferant bewährt haben, sind besonders betroffen. Aus diesem Grund sollen in Zukunft mehr Mischwälder gepflanzt werden – sie sind widerstandsfähiger und können auch dem trockenen Klima trotzen.
Schwitzen im Schlammbad
Und ein Anfang wird hier in Lüdenscheid gemacht, wo Platz für neue Bäume ist. Die „kleinen“ Roteichen-Setzlinge, die von den Schülerinnen und Schülern in den Boden gebracht werden, sind bereits vier Jahre alt und inzwischen zwei Meter hoch. Sie kommen allesamt aus einer Forstbaumschule, werden dort geerntet und dienen der nachhaltigen Aufforstung. Nach einer kurzen Anleitung greifen die Schülerinnen und Schüler nun zu ihren Schaufeln.
In Zwei-Meter-Abständen werden die Roteichen gepflanzt, damit sie um das Licht konkurrierend gerade nach oben wachsen und sich nicht zu den Seiten ausbreiten. Nur so können die Eichen teilweise bis zu 40 Meter hoch werden. Die Löcher, die die Klasse buddelt, haben einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern und sind mindestens genauso tief. Zuerst werden die Wurzeln mit einem Wurzelmesser gekappt, das nennt sich Wurzelschnitt. Zum einen passen sie so besser in das Loch, zum anderen „entwickelt die Pflanze im Frühjahr so neue Wurzeln und bekommt Stabilität“, so Sören. Der Pflanzexperte betont, wie wichtig der Wurzelschnitt ist, denn gerade die feinen Wurzeln können einen Baum besser mit Wasser versorgen.
Die Pflanzaktion wird zu einer Aufgabe, die als ganze Klasse bewältigt werden muss. Trotz des Nieselregens und den frösteligen 14 Grad sind bald alle am Schwitzen, denn der Boden ist fest und von Unkraut überwuchert. „Das ist ja Sport für die ganze Woche!“, höre ich eine Schülerin rufen.
Und nicht nur das: Bäume pflanzen ist Teamwork. Die einen buddeln die Löcher, andere holen die Setzlinge und wieder andere schaffen Erde heran. Mit dem Regen weicht der Erdboden immer weiter auf – für die Bäume ein Segen, für die Klasse bedeutet das jedoch ein kleines Schlammbad. Doch das scheint an diesem Vormittag niemanden zu stören. Voller Elan wird ein Bäumchen nach dem anderen versenkt. Und tatsächlich steht auf dem zuvor noch so kargen Stück Land zum Schluss ein kleiner Wald aus Roteichensetzlingen in den buntesten Herbstfarben.
Ein Erfolg, der auch die Klasse begeistert. Als das wohlverdiente Mittagessen verputzt wird, überlegen einige von ihnen sogar, über den Pflanztag hinaus in ihrer Freizeit mit anzupacken. „Die Aktion macht viel Spaß, man tut etwas für die Umwelt und das Klima, man ist draußen an der frischen Luft und man hat Bewegung. Das ist viel besser als ein normaler Schulausflug ins Museum“, beteuert ein Schüler. Und auch eine andere Schülerin ist zufrieden mit ihrem Tagwerk: „Man sieht, was man für das Klima getan hat, anders als bei Demonstrationen von „Fridays for Future“. Bäume sind greifbarer.“