Politik für die Jugend? Das will die neue Koalition umsetzen

Was bedeutet der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD für junge Menschen?
Was bedeutet der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD für junge Menschen?
David Khanzai, funky-Jugendreporter

Die Bundestagswahl 2025 ist Geschichte, Union und SPD traten als Koalitionspartner gemeinsam die neue Legislaturperiode an. Nun stellt sich die Frage: Was wird dieses Bündnis für uns Jugendliche bedeuten? Damit ihr nicht den ganzen Koalitionsvertrag lesen müsst, sind hier die wichtigsten Punkte für euch zusammengefasst.

Klima: Ziel 2045 – reicht das?
Kaum ein Thema bewegt junge Menschen so sehr wie die Klimakrise. Viele stellen sich die Frage, wie die Welt in ein paar Jahren aussehen wird, denn schon jetzt erschüttern Naturkatastrophen, wie in Thailand und Myanmar die Welt. Die neue Koalition setzt sich das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Klingt ambitioniert, doch das Ziel ist kein neues, große Teile der Bevölkerung befürworteten sogar 2035 anzusteuern.  Union und SPD sehen Deutschland dabei nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil einer globalen Herausforderung. Heißt im Klartext: Klimaschutz ja, aber bitte so, dass die Wirtschaft nicht schlappmacht. Die Balance zwischen Umweltschutz und Industrieinteressen bleibt eine große Herausforderung, die die neue Regierung meistern will.

Bildung: Gleiche Chancen für alle?
Ein weiterer, sehr wichtiger Block, der seit Jahren die Jugend interessiert, ist Bildung. Dass Bildung in Deutschland noch immer stark vom Elternhaus abhängt, ist kein Geheimnis. Die neue Regierung will das ändern: Frühkindliche Bildung soll gestärkt, sogenannte „Brennpunktschulen“ gezielter gefördert und ein zentrales Bildungsregister eingeführt werden. Es soll dabei helfen, Probleme früh zu erkennen und Kinder schon in jungen Jahren zu fördern.

Digitalpakt 2.0: Mehr als nur WLAN
Der erste Digitalpakt war zumindest schonmal ein holpriger Start in die digitale Schulwelt. Doch es braucht wohl mehr als nur Tablets und WLAN an den Schulen. Jetzt folgt aber Runde zwei – mit KI, moderner Technik und neuen Lernkonzepten. Nichtsdestotrotz fehlt es an geschultem Personal, schnellerem Internet und weniger Bürokratie. Ob der Digitalpakt 2.0 wirklich einen Unterschied macht? Die Hoffnung lebt – aber es ist viel zu tun.

BAföG-Reform: Schritt für Schritt
Du studierst oder machst eine Ausbildung? Dann interessieren dich wohl folgende Punkte: Mehr Wohnpauschale, höhere Bedarfssätze, spätere Rückzahlung – das neue BAföG soll fairer und effektiver werden. Seit Jahren fordern Studierende ein grundlegend neues System – eins, das an die Lebensrealität angepasst ist. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Anträge beim BAföG-Amt auch schnell genug durchgehen.

Kostenloses Mittagessen endlich überall?
Kinder, die Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket haben, sollen künftig leichter an kostenlose Mahlzeiten in Kitas und Schulen kommen. Ein Sammelantrag der Schule soll Bürokratie abbauen. Auch Familien mit Wohngeld oder Kinderzuschlag sollen besser erreicht werden – ein längst überfälliger Schritt.

Mentale Gesundheit: Endlich auf dem Radar
Lange Wartelisten bei Therapeut:innen, hohe Kosten bei der Krankenkasse und mal wieder zu wenig Personal. Die psychische Gesundheit ist ein Thema, das seit Jahren in Deutschland vernachlässigt wird. Nun bekommt sie endlich den Platz, den sie verdient: Eine eigene Strategie für „Mentale Gesundheit junger Menschen“ ist geplant, mit Fokus auf Prävention, Früherkennung und besserer Zusammenarbeit zwischen Schule, Jugendhilfe und Gesundheitswesen.

Kurz gesagt: Die neue Regierung hat junge Menschen auf dem Radar. Viele der geplanten Maßnahmen greifen Themen auf, die uns bewegen – Klima, Bildung, Digitalisierung, psychische Gesundheit. Doch die Kluft liegt oft zwischen Papier und Praxis. Ohne klare Konzepte, weniger Bürokratie und genug Personal drohen sonst auch gute Ansätze zu verpuffen.

Du willst mehr? Du bekommst mehr!

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.