Meinung

Kanzlerduell: Klimapolitik? Fehlanzeige!

Die Waldbrände hinterließen in Kalifornien große Zerstörung. Dennoch bekommt die Klimapolitik derzeit wenig Aufmerksamkeit.
Die Waldbrände hinterließen in Kalifornien große Zerstörung. Dennoch bekommt die Klimapolitik derzeit wenig Aufmerksamkeit.
Sophie Schmitt, funky-Jugendreporterin

Im Kanzlerduell zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), moderiert von Sandra Maischberger und Maybrit Illner, blieb ein zentrales Thema weitgehend unerwähnt: die Klimapolitik. Ein Kommentar.

Seien es Überschwemmungen in Valencia, Waldbrände in Kalifornien oder der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen – die Folgen der Klimakrise und der unzureichende Umgang der Politik damit sind gravierender für die Gesellschaft denn je zuvor. Umso überraschender ist es, dass in einem solchen wichtigen politischen Format drängende Fragen zur Klimapolitik kaum behandelt wurden.

Während es zwar zumindest eine Frage zur Auszahlung des Klimageldes gab, das als Unterstützung für die Bürger:innen gedacht ist, blieb die Diskussion darüber, wie die beiden Kanzlerkandidaten konkret mit den Klimazielen umgehen wollen, fast vollständig aus. Dies wirft folglich die Frage in den Raum: Wie ernst nehmen deutsche Medien die Herausforderung, die der Klimawandel mit sich bringt?

Das Versäumnis von Maischberger und Illner auf wichtige Aspekte wie konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen oder Strategien zur Anpassung an den Klimawandel einzugehen, sendet ein besorgniserregendes Signal an die Öffentlichkeit. Es vermittelt den Eindruck, als könnten diese Themen in einem der bedeutendsten politischen Formate Europas einfach ignoriert werden. Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch eine wirtschaftliche und soziale Herausforderung ist, ist eine derartige Vernachlässigung inakzeptabel.

Auch Luisa Neubauer, Mitbegründerin der deutschen „Fridays for Future“-Bewegung, kritisierte das Ausbleiben der Fragen über die künftige Klimapolitik: „Für die Wähler:innen ist es relevant. Für die künftige Regierung ein Dauerthema. Für die Zukunft Deutschlands existentiell“, konstatierte die Klimaaktivistin auf der Plattform X.

Das Fehlen einer umfassenden Debatte könnte sowohl inländische Wähler:innen verunsichern, die sich zunehmend um die Zukunft unserer Umwelt sorgen, als auch internationale Partner:innen, die erwarten, dass Deutschland eine führende Rolle im globalen Klimaschutz einnimmt. In einer Zeit, in der alle Staaten gemeinsam an Lösungen arbeiten müssen, könnte dies tragische Folgen für Deutschlands Ansehen und Einfluss auf der globalen Bühne haben.

Um dem Klimawandel tatsächlich den Stellenwert zu geben, den er benötigt, müssen zukünftige Diskussionen in der politischen Arena das Thema Klimaschutz klarer auf die Agenda setzen. Es ist unerlässlich, dass die führenden Leitmedien die Vielfalt gesellschaftlicher Anliegen der Wähler:innen repräsentieren und auch Politiker:innen die Möglichkeit geben aktiv eine klare und ehrgeizige Klimapolitik formulieren. Schließlich ist es nicht nur eine Frage des politischen Überlebens, sondern auch des Überlebens unseres Planeten.

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