Besserwisserwissen: Neid – Fluch oder Segen?

Neid kann konstruktiv oder destruktiv sein.
Neid kann konstruktiv oder destruktiv sein.

Rita Rjabow, funky-Jugendreporterin

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen. Neid – dieses Gefühl kennen wir alle. Aber ist Neid wirklich so schlimm, wie sein Ruf? Expert:innen sagen: Es kommt drauf an!

Forschende unterscheiden zwischen zwei Arten von Neid: dem konstruktiven und dem destruktiven Neid. Der konstruktive Neid kann Menschen tatsächlich motivieren, selbst besser zu werden. Wer konstruktiv neidisch ist, will das Gleiche erreichen wie die beneidete Person, ohne ihr etwas wegzunehmen. Es ist wie ein innerer Antrieb, der uns zu Höchstleistungen anspornt.

Auf der anderen Seite steht das destruktive Neidgefühl, auch Missgunst genannt. Hier wünscht man der beneideten Person, dass sie das verliert, worum man sie beneidet. Nicht cool, oder? Dies Art kann sogar zur Folge haben, dass man sich gegenüber völlig unbeteiligten Personen unfreundlich verhält. Eine Studie von Behler und Kollegen (2020) zeigte, dass Menschen, die zuvor über eine neidische Erfahrung berichtet hatten, weniger hilfsbereit waren und dazu neigten, anderen zu schaden – und das, obwohl diese Personen nichts mit dem ursprünglichen Neidgefühl zu tun hatten.

Aber warum sind Menschen überhaupt neidisch? Neid entsteht, wenn man sich mit anderen vergleicht und feststellt, dass sie einem in irgendeiner Hinsicht überlegen sind. Das kann alles Mögliche sein – Erfolg, Besitz oder sogar Beziehungen. Besonders stark trifft es Menschen, wenn die beneidete Person ihnen ähnlich ist.

Interessanterweise zeigt die Forschung auch eine Verbindung zwischen Neid und Schadenfreude. Eine Studie mit Hirnscans ergab, dass Menschen, die besonders neidisch auf erfolgreiche Mitstudierende waren, auch die größte Schadenfreude empfanden, als es diesen schlecht ging.

Was kann man also dagegen tun? Statt sich in Missgunst zu verlieren, kann man versuchen, sein Neidgefühl konstruktiv zu nutzen. Frag dich: Was bewunderst du an anderen? Und wie kannst du das selbst erreichen? Konzentriere dich auf deine eigenen Ziele und feiere deine kleinen Erfolge. So wandelst du Neid in Motivation um.

Also: Neid empfinden muss nicht immer negativ sein. Er kann zeigen, was man wirklich erreichen will. Vielleicht ist Neid ja sogar dein kleiner Reminder daran, dass du Schritt für Schritt an deinem Ziel arbeiten sollst – auf deine eigene Art und Weise. Hinweis: Hauptsache kein Auge machen.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.