Elternfragen

Elternfrage: Ist die Bezeichnung „Boomer“ eine Beleidigung?

schwarze Tafel auf rotem Hintergrund, auf der
"Okay Boomer" ist eine Phrase, die dem Generationskonflikt zwischen Gen-Z und Babyboomern Ausdruck verleiht.

Im Laufe der Zeit stellen Kinder ihren Eltern tausendundeine Frage. In dieser Rubrik soll der Spieß einfach mal umgedreht werden – und Eltern dürfen all das fragen, was sie schon immer über Jugendliche wissen wollten.

Die Mutter einer 17-jährigen Tochter fragt: „Ist Boomer für euch eine Beleidigung?“

Veronika Hensing aus der funky-Jugendredaktion antwortet: Liebe Eltern! Eine Beleidigung ist das per se nicht. Aber jemand, der aus jugendlichem Munde „Boomer“ genannt wird, kann davon ausgehen, dass ein sarkastischer Unterton mitschwingt. Der jugendsprachliche Gebrauch des Wortes bezeichnet in der Regel eine Person mit unzeitgemäßen, meist sehr konservativen Ansichten und Meinungen.

„Okay Boomer“ ist eine Phrase, die im Jahr 2019 zu einem Internet-Meme wurde, um sich über die stereotypen Ansichten der Baby-Boomer-Generation lustig zu machen, also der Personen, die zwischen 1955 und 1970 geboren wurden. Meistens handelt es ich dabei um die mangelnde Auseinandersetzung mit Themen wie  dem technischen und gesellschaftlichen Fortschritt, beispielsweise dem Umgang mit mobilen Endgeräten, Social Media, der Klimakrise, Nachhaltigkeit, die Definition von Minderheiten, die Genderdebatte oder andere Wertvorstellungen der Generationen Y und Z .

„Okay, Boomer“ heißt also so viel wie: „Alles klar, bei euch ist anscheinend Hopfen und Malz verloren.“ Oder :„Mit euch lohnt es sich nicht, zu diskutieren.“

Dass wir jüngeren Menschen die Boomer-Generation so wahrnehmen, kann auch als  Abgrenzung dazu verstanden werden, dass wir von besagter Generation regiert werden und viele Babyboomer Machtpositionen bekleiden. Oft fühlen fühlen wir uns nicht gehört und den Einstellungen der älteren Jahrgänge ausgeliefert. Also, liebe Eltern – fühlt euch nicht angegriffen, sondern sucht lieber das Gespräch mit euren Kindern, um ihre Ansichten besser zu verstehen.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.