Johanna Bock, funky-Jugendreporterin
Der Kirche tritt man kritisch gegenüber. So lautet der Tenor in meinem politisch linken und aufgeklärten Freundeskreis. In einer Zeit, in der Missbrauchsvorwürfe in der Institution Kirche keine Seltenheit sind, scheint eine kritische Haltung durchaus angemessen. Wie gehe ich aber mit der Kirche um, wenn ich mit ihr aufgewachsen bin?
Ich bin Pfarrerstochter, mein Vater war in meiner Kindheit evangelischer Gemeindepfarrer in unserem Dorf. In Gesprächen über den Glauben nehme ich häufig andere Positionen ein als mein Gegenüber. Ein bisschen positiver. Mit einem selbstverständlichen Bezug zur Kirche aufzuwachsen, spielte weniger in meinem Alltag eine Rolle, sondern vielmehr in den traditionellen Vorstellungen, die ich unkritisch einnehme. Regelmäßige Kindergottesdienste, Konfirmandenunterricht, die Osternacht – all das gehörte für mich ganz selbstverständlich dazu.
Auch wenn ich ohne ein bewusstes Interesse am Glauben aufgewachsen bin, habe ich die Kirche dennoch unkritisch wahrgenommen. Erst als ich älter wurde und auf Menschen traf, für die Kirche vor allem etwas Negatives ist, fiel mir das auf. Wenn mir mein Gegenüber seine eher negative Meinung mitteilte, stellte ich fest, dass mich das im ersten Moment überraschte. Daraufhin fing ich auch an, mich selbst kritisch mit den Themen Kirche und Religion auseinanderzusetzen. Glaube ich – und wie möchte ich das praktizieren? Klar ist für mich, dass es mir schwerfällt, mich in einer Institution wohlzufühlen, in der Missbrauch stattfand. Ich denke aber auch, dass Glauben nicht notwendigerweise mit der Kirche als Institution verbunden sein muss. Die beiden Aspekte müssen klar differenziert werden.
Ich bin gerne mit der Kirche als Teil meines Lebens aufgewachsen. Aus meiner Familie heraus habe ich nie Druck erfahren, mich mehr damit auseinanderzusetzen, mir wurde immer der nötige Freiraum gelassen, mir eigene Meinungen zu bilden. Diese Freiheit hat meiner Meinung nach dazu geführt, dass ich jetzt anfange, mich selbst mit meiner Beziehung zum Glauben auseinandersetzen zu wollen, ohne Druck von außen und in meinem eigenen Tempo.
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