Anna Ingerberg, funky-Jugendreporterin
Der Begriff „Mut“ wird oft mit großen Taten, Tugenden und Selbstlosigkeit assoziiert. Allein in den sozialen Netzwerken findet man Tausende Videos von mutigen Menschen, die anderen Menschen in Notsituationen helfen oder Tiere retten. Ohne Zweifel sind das mutige Taten. Doch frage ich mich: Ist Mut nicht noch viel mehr?
Letztlich empfindet jeder Mensch andere Handlungen als mutig. Der Extrembergsteiger und Freikletterers Alex Honnold bezwang 2017 als erster Mensch überhaupt eine Route an der 2307 Meter hohen Felsformation El Capitan im Yosemite-Nationalpark Free-Solo, also ganz ohne Sicherung am Seil. Was die allermeisten Menschen, inklusive mir, als mutig bezeichnen würden, tut er gerne ab: „No big Deal“ ist sein Spitzname. Alexander Hannold beteuert in der 2018 erschienenen Dokumentation „Free-Solo“, er fürchte sich nicht davor, dass er bei einem falschen Griff oder Tritt in den Tod stürzen könnte.
Auch wenn ich mich wahrscheinlich zu jedem Zeitpunkt meines Lebens dagegen entscheiden würde, eine über 2000 Meter hohe Felswand hochzuklettern, halte ich mich trotzdem manchmal für mutig. Mut fängt für mich bereits beim Verlassen der eigenen Komfortzone an. Mich etwas zu trauen, obwohl ich vorher nicht weiß, ob es gut geht. Die Unsicherheit herauszufordern. Ich habe mich zum Beispiel mutig gefühlt, nachdem ich mir im Dezember 2020 die Haare auf 10 Millimeter abrasiert habe. Nicht unbedingt, weil ich dann mit kurzen Haaren rumgelaufen bin und viele Menschen das nicht unbedingt mit Weiblichkeit assoziieren. Vielmehr war ich mir zuvor nicht sicher, ob ich den neuen Haarschnitt selbst mögen würde und mich selbst noch schön fühlen würde – unabhängig davon, was die Gesellschaft sagt.
Bereits ein kleiner Schritt in eine ungewisse Richtung kann Mut spürbar machen. Ich denke, um mutig zu sein, braucht es weder Heldentaten noch das Erklimmen einer Felswand. Es braucht lediglich den Willen, an den großen und kleinen Herausforderungen zu wachsen.
Du willst mehr? Du bekommst mehr!
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Letztlich empfindet jeder Mensch andere Handlungen als mutig. Der Extrembergsteiger und Freikletterers Alex Honnold bezwang 2017 als erster Mensch überhaupt eine Route an der 2307 Meter hohen Felsformation El Capitan im Yosemite-Nationalpark Free-Solo, also ganz ohne Sicherung am Seil. Was die allermeisten Menschen, inklusive mir, als mutig bezeichnen würden, tut er gerne ab: „No big Deal“ ist sein Spitzname. Alexander Hannold beteuert in der 2018 erschienenen Dokumentation „Free-Solo“, er fürchte sich nicht davor, dass er bei einem falschen Griff oder Tritt in den Tod stürzen könnte.
Auch wenn ich mich wahrscheinlich zu jedem Zeitpunkt meines Lebens dagegen entscheiden würde, eine über 2000 Meter hohe Felswand hochzuklettern, halte ich mich trotzdem manchmal für mutig. Mut fängt für mich bereits beim Verlassen der eigenen Komfortzone an. Mich etwas zu trauen, obwohl ich vorher nicht weiß, ob es gut geht. Die Unsicherheit herauszufordern. Ich habe mich zum Beispiel mutig gefühlt, nachdem ich mir im Dezember 2020 die Haare auf 10 Millimeter abrasiert habe. Nicht unbedingt, weil ich dann mit kurzen Haaren rumgelaufen bin und viele Menschen das nicht unbedingt mit Weiblichkeit assoziieren. Vielmehr war ich mir zuvor nicht sicher, ob ich den neuen Haarschnitt selbst mögen würde und mich selbst noch schön fühlen würde – unabhängig davon, was die Gesellschaft sagt.
Bereits ein kleiner Schritt in eine ungewisse Richtung kann Mut spürbar machen. Ich denke, um mutig zu sein, braucht es weder Heldentaten noch das Erklimmen einer Felswand. Es braucht lediglich den Willen, an den großen und kleinen Herausforderungen zu wachsen.
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