Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wird auf Instagram, TikTok und Co. vermehrt über psychische Probleme gesprochen, das Thema der mentalen Gesundheit gerät immer mehr in den gesellschaftlichen Fokus. Das war lange überfällig – dennoch sind einige Dinge kritisch zu betrachten.
Larissa Menne, funky-Jugendreporterin
Immer mehr Influencerinnen und Influencer sprechen quasi nebenbei von ihren psychischen Erkrankungen. Auch deutsche Prominente mit großer Reichweite äußern sich vermehrt zu ihrer mentalen Verfassung, darunter zum Beispiel Stefanie Giesinger, Diana zur Löwen, Cathy Hummels, aber auch Kurt Krömer oder der Stand Up-Comedian Torsten Sträter.
Grundsätzlich ist es richtig und wichtig, Mental-Health-Themen und Krankheiten wie Depressionen eine größere Plattform zu geben. Damit trägt man schließlich dazu bei, dass diese Themen enttabuisiert werden. Allerdings sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass die Perspektiven sehr subjektiv sind und die Influencerinnen und Influencer nur von ihren eigenen Erfahrungen sprechen. Deshalb wäre neben einer „Triggerwarnung“ für Betroffene auch der Hinweis wichtig, dass sich psychische Probleme sehr individuell bemerkbar machen. So könnte vermieden werden, dass sich die oft jungen Followerinnen und Follower zu sehr mit ihren Vorbildern vergleichen und vorschnell Selbstdiagnosen stellen. Weiterhin sollten Influencerinnen und Influencer ihre persönliche Situation nicht verallgemeinern. Anstatt dazu zu raten, sich „einfach mal eine Auszeit“ zu nehmen, könnten sie vermehrt auf Hilfsangebote verweisen und Betroffene ermuntern, mit Vertrauenspersonen oder Psychologinnen und Psychologen über ihre Beschwerden zu sprechen.
Auch über die Art und Weise, wie psychische Probleme in den sozialen Medien präsentiert werden, lässt sich streiten. Beliebt sind komödienartige Videos auf TikTok und Instagram. Natürlich ist es gut, dem Thema durch Humor etwas von der Schwere zu nehmen. Dennoch sollten Content-Creator ihre eigene Grenzen nicht mit denen anderer Betroffener gleichsetzen. Themen rund um mentale Gesundheit und psychische Probleme in Zusammenhang mit bezahlten Produktpartnerschaften zu präsentieren, ist ebenfalls fragwürdig, da so die Gefahr besteht, ernste Themen zu kommerzialisieren. Dadurch geht nicht nur die Nahbarkeit, sondern auch die Glaubwürdigkeit verloren.
Immer eine gute Idee: neutrale Aufklärungsbeiträge und Hinweise auf Hilfsinitiativen zu teilen, auch durch nicht persönlich Betroffene. So können alle dazu beitragen, dass das Thema nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch in der Gesellschaft enttabuisiert wird.
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Grundsätzlich ist es richtig und wichtig, Mental-Health-Themen und Krankheiten wie Depressionen eine größere Plattform zu geben. Damit trägt man schließlich dazu bei, dass diese Themen enttabuisiert werden. Allerdings sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass die Perspektiven sehr subjektiv sind und die Influencerinnen und Influencer nur von ihren eigenen Erfahrungen sprechen. Deshalb wäre neben einer „Triggerwarnung“ für Betroffene auch der Hinweis wichtig, dass sich psychische Probleme sehr individuell bemerkbar machen. So könnte vermieden werden, dass sich die oft jungen Followerinnen und Follower zu sehr mit ihren Vorbildern vergleichen und vorschnell Selbstdiagnosen stellen. Weiterhin sollten Influencerinnen und Influencer ihre persönliche Situation nicht verallgemeinern. Anstatt dazu zu raten, sich „einfach mal eine Auszeit“ zu nehmen, könnten sie vermehrt auf Hilfsangebote verweisen und Betroffene ermuntern, mit Vertrauenspersonen oder Psychologinnen und Psychologen über ihre Beschwerden zu sprechen.
Auch über die Art und Weise, wie psychische Probleme in den sozialen Medien präsentiert werden, lässt sich streiten. Beliebt sind komödienartige Videos auf TikTok und Instagram. Natürlich ist es gut, dem Thema durch Humor etwas von der Schwere zu nehmen. Dennoch sollten Content-Creator ihre eigene Grenzen nicht mit denen anderer Betroffener gleichsetzen. Themen rund um mentale Gesundheit und psychische Probleme in Zusammenhang mit bezahlten Produktpartnerschaften zu präsentieren, ist ebenfalls fragwürdig, da so die Gefahr besteht, ernste Themen zu kommerzialisieren. Dadurch geht nicht nur die Nahbarkeit, sondern auch die Glaubwürdigkeit verloren.
Immer eine gute Idee: neutrale Aufklärungsbeiträge und Hinweise auf Hilfsinitiativen zu teilen, auch durch nicht persönlich Betroffene. So können alle dazu beitragen, dass das Thema nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch in der Gesellschaft enttabuisiert wird.
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