Eine Woche lang ehrlich sein, keinen Plastikmüll produzieren oder auf Instagram verzichten? In dieser Rubrik versucht sich die Jugendredaktion an spannenden Selbstexperimenten.
Larissa Menne, funky-Jugendreporterin
„Fahrradfahren ist gut für die Umwelt!“. Diesen Satz kennen wir alle. Dennoch lassen wir den „Drahtesel“ häufig stehen und nutzen aus Bequemlichkeit oder Zeitgründen andere Verkehrsmittel. Dabei lassen sich viele Wege auch umweltschonend und schnell mit dem Fahrrad erledigen. Das habe ich eine Woche lang im Selbstversuch ausprobiert.
Es ist Montagmorgen und es regnet. Na super, gleich am ersten Tag. Dennoch setze ich meinen Helm auf und schwinge mich auf mein Fahrrad, um den etwa zwei Kilometer langen Weg zur Uni zurückzulegen. Glücklicherweise wohne ich in Münster, die Stadt ist ja bekannterweise sehr fahrradfreundlich. So habe ich den Luxus, nahezu die komplette Strecke auf gut ausgebauten Fahrradwegen zurückzulegen und muss nicht allzu große Angst haben, während des Fahrens zusätzlich noch von durch Pfützen fahrenden Autos und LKWs nass gespritzt zu werden. Nach zehn Minuten Fahrtzeit komme ich völlig durchnässt an der Uni an. Eine Kommilitonin, die zeitgleich mit mir ankommt, sieht mich lachend an und empfiehlt mir: „Du solltest dir ein Regencape kaufen!“ Das mache ich dann am Nachmittag auch, nachdem ich zwar im Trockenen, aber mit ordentlichem Gegenwind nach Hause gefahren bin.
Am nächsten Morgen bietet sich mir das gleiche Bild wie am Vortag. Es schüttet wieder wie aus Eimern. Dank meines Regencapes komme ich aber deutlich trockener als am Vortag an der Uni an. Das Cape ist zwar nicht besonders stylisch, aber durchaus nützlich. Am Abend treffe ich mich mit meinen Freundinnen und Freunden in der Innenstadt – diesen Weg hätte ich ohne den Selbstversuch bei Regen vermutlich mit dem Bus zurückgelegt. Zum einen aus Bequemlichkeitsgründen, aber auch, um spät abends nicht allein nach Hause fahren zu müssen. Als meine Freundinnen und Freunde ankommen, beschweren sie sich über die nervige Busverspätung und die katastrophale Parksituation. Pluspunkt für mich und mein Fahrrad, denke ich. Auch der Rückweg klappt trotz meiner anfänglichen Befürchtungen problemlos. Allerdings fällt mir auf, dass viele Menschen ohne ausreichende Beleuchtung mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das ist nicht nur gefährlich für sie selbst und andere, sondern kann bei Kontrollen auch teuer werden.
Am Mittwoch bin ich nur zu Hause und lege daher keine Strecken mit dem Fahrrad zurück. Da ich auch vor dem Selbstversuch häufig mit dem Fahrrad unterwegs war und nur verhältnismäßig kurze Strecken gefahren bin, habe ich glücklicherweise keinen Muskelkater.
Am Donnerstag steht „Wocheneinkauf“ in meinem Kalender. Auch diesen erledige ich mit dem Fahrrad. Alle Einkäufe sicher im Fahrradkorb, auf dem Gepäckträger und in meinem Rucksack zu verstauen, bedarf zwar etwas Übung, aber funktioniert dann doch ohne größere Schwierigkeiten.
Am Freitag und Samstag arbeite ich und auch auf dem Weg zur Arbeit begleitet mich meine „Leeze“, wie das Fahrrad in Münster genannt wird. An diesen beiden Tagen regnet es zum Glück nicht, sodass ich die acht Kilometer lange Strecke in einem gemütlichen Tempo zurücklegen kann. Aufgrund des Selbstversuches beobachte ich die anderen Radfahrerinnen und Radfahrer und mir fällt auf, dass Menschen aller Altersklassen unterwegs sind, von Kindern mit Stützrädern bis zu betagten Radlerinnen und Radlern, die mich auf ihren E-Bikes teilweise in einem Wahnsinnstempo überholen. Auf dem Rückweg am Samstag fällt mir dann eine junge Frau am Straßenrand auf, die augenscheinlich einen Platten hat. Zufälligerweise hat mein Fahrrad eine spezielle Halterung, sodass ich immer eine Luftpumpe dabeihabe und ihr aus der Misere helfen kann. Anschließend radeln wir etwa zwei Kilometer zusammen und unterhalten uns darüber, wie schön es ist, sich beim Radahren den Wind um die Nase wehen zu lassen und den Kopf frei zu bekommen.
Und dann ist die „Woche mit dem Rad“ auch schon wieder vorbei. Fahrradfahren hat viele Vorteile und ist vor allem gesünder und flexibler. Dennoch muss man vor allem bei längeren Strecken und schlechtem Wetter seinen inneren Schweinehund überwinden. Aber die Bewegung und die vielen schönen Strecken inklusive Ausblicke auf Sonnenauf- und Untergänge, Wälder oder Tiere sind es wert. Froh bin ich aber, dass ich den Selbstversuch nicht eine Woche später gemacht habe, denn da steht eine Reise nach Bayern an und die 400 Kilometer sind mir mit dem Fahrrad dann doch etwas zu weit …
Eine Woche lang ehrlich sein, keinen Plastikmüll produzieren oder auf Instagram verzichten? In dieser Rubrik versucht sich die Jugendredaktion an spannenden Selbstexperimenten.
„Fahrradfahren ist gut für die Umwelt!“. Diesen Satz kennen wir alle. Dennoch lassen wir den „Drahtesel“ häufig stehen und nutzen aus Bequemlichkeit oder Zeitgründen andere Verkehrsmittel. Dabei lassen sich viele Wege auch umweltschonend und schnell mit dem Fahrrad erledigen. Das habe ich eine Woche lang im Selbstversuch ausprobiert.
Es ist Montagmorgen und es regnet. Na super, gleich am ersten Tag. Dennoch setze ich meinen Helm auf und schwinge mich auf mein Fahrrad, um den etwa zwei Kilometer langen Weg zur Uni zurückzulegen. Glücklicherweise wohne ich in Münster, die Stadt ist ja bekannterweise sehr fahrradfreundlich. So habe ich den Luxus, nahezu die komplette Strecke auf gut ausgebauten Fahrradwegen zurückzulegen und muss nicht allzu große Angst haben, während des Fahrens zusätzlich noch von durch Pfützen fahrenden Autos und LKWs nass gespritzt zu werden. Nach zehn Minuten Fahrtzeit komme ich völlig durchnässt an der Uni an. Eine Kommilitonin, die zeitgleich mit mir ankommt, sieht mich lachend an und empfiehlt mir: „Du solltest dir ein Regencape kaufen!“ Das mache ich dann am Nachmittag auch, nachdem ich zwar im Trockenen, aber mit ordentlichem Gegenwind nach Hause gefahren bin.
Am nächsten Morgen bietet sich mir das gleiche Bild wie am Vortag. Es schüttet wieder wie aus Eimern. Dank meines Regencapes komme ich aber deutlich trockener als am Vortag an der Uni an. Das Cape ist zwar nicht besonders stylisch, aber durchaus nützlich. Am Abend treffe ich mich mit meinen Freundinnen und Freunden in der Innenstadt – diesen Weg hätte ich ohne den Selbstversuch bei Regen vermutlich mit dem Bus zurückgelegt. Zum einen aus Bequemlichkeitsgründen, aber auch, um spät abends nicht allein nach Hause fahren zu müssen. Als meine Freundinnen und Freunde ankommen, beschweren sie sich über die nervige Busverspätung und die katastrophale Parksituation. Pluspunkt für mich und mein Fahrrad, denke ich. Auch der Rückweg klappt trotz meiner anfänglichen Befürchtungen problemlos. Allerdings fällt mir auf, dass viele Menschen ohne ausreichende Beleuchtung mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das ist nicht nur gefährlich für sie selbst und andere, sondern kann bei Kontrollen auch teuer werden.
Am Mittwoch bin ich nur zu Hause und lege daher keine Strecken mit dem Fahrrad zurück. Da ich auch vor dem Selbstversuch häufig mit dem Fahrrad unterwegs war und nur verhältnismäßig kurze Strecken gefahren bin, habe ich glücklicherweise keinen Muskelkater.
Am Donnerstag steht „Wocheneinkauf“ in meinem Kalender. Auch diesen erledige ich mit dem Fahrrad. Alle Einkäufe sicher im Fahrradkorb, auf dem Gepäckträger und in meinem Rucksack zu verstauen, bedarf zwar etwas Übung, aber funktioniert dann doch ohne größere Schwierigkeiten.
Am Freitag und Samstag arbeite ich und auch auf dem Weg zur Arbeit begleitet mich meine „Leeze“, wie das Fahrrad in Münster genannt wird. An diesen beiden Tagen regnet es zum Glück nicht, sodass ich die acht Kilometer lange Strecke in einem gemütlichen Tempo zurücklegen kann. Aufgrund des Selbstversuches beobachte ich die anderen Radfahrerinnen und Radfahrer und mir fällt auf, dass Menschen aller Altersklassen unterwegs sind, von Kindern mit Stützrädern bis zu betagten Radlerinnen und Radlern, die mich auf ihren E-Bikes teilweise in einem Wahnsinnstempo überholen. Auf dem Rückweg am Samstag fällt mir dann eine junge Frau am Straßenrand auf, die augenscheinlich einen Platten hat. Zufälligerweise hat mein Fahrrad eine spezielle Halterung, sodass ich immer eine Luftpumpe dabeihabe und ihr aus der Misere helfen kann. Anschließend radeln wir etwa zwei Kilometer zusammen und unterhalten uns darüber, wie schön es ist, sich beim Radahren den Wind um die Nase wehen zu lassen und den Kopf frei zu bekommen.
Und dann ist die „Woche mit dem Rad“ auch schon wieder vorbei. Fahrradfahren hat viele Vorteile und ist vor allem gesünder und flexibler. Dennoch muss man vor allem bei längeren Strecken und schlechtem Wetter seinen inneren Schweinehund überwinden. Aber die Bewegung und die vielen schönen Strecken inklusive Ausblicke auf Sonnenauf- und Untergänge, Wälder oder Tiere sind es wert. Froh bin ich aber, dass ich den Selbstversuch nicht eine Woche später gemacht habe, denn da steht eine Reise nach Bayern an und die 400 Kilometer sind mir mit dem Fahrrad dann doch etwas zu weit …
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