Larissa Menne, funky-Jugendreporterin
„Jeden Tag eine gute Tat“. Dieses Sprichwort hast du bestimmt schon einmal gehört. „Einfach mal nett sein“ – auch das nehme ich mir immer wieder vor, aber meistens ist das schwieriger als gedacht. Um mich ein wenig anzuspornen, habe ich mir vorgenommen, eine Woche lang die beste und sozialste Version meiner Selbst zu sein.
Tatsächlich beginnt das Experiment am ersten Morgen mit einer netten Geste für meine Mitbewohnerin. Ich mache ihr Lieblingsessen zum Frühstück und biete ihr an, den Wocheneinkauf zu übernehmen. Das machen wir nämlich beide nicht besonders gerne. Auf dem Weg zum Supermarkt lächle ich die Menschen, denen ich begegne, freundlich an – und viele lächeln tatsächlich zurück, sodass auch ich spürbar bessere Laune bekomme. An der Supermarktkasse fragt mich eine Frau, ob sie in der Schlange vor mich dürfe, da sie nur zwei Teile hat. Natürlich, nicke ich freundlich und schleppe meine Einkäufe mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause.
Am zweiten Tag des Experiments komme ich in keine Situation, in der ich bewusst „sozialer“ bin als sonst. Aber ich nehme mir Zeit, bewusst darüber nachzudenken, wann ich „unsozial“ bin und vielleicht sozialer sein könnte. Es fällt mir schwer, etwas Greifbares herauszustellen, aber mir wird klar, dass ich auf jeden Fall öfter „Danke“ und „Bitte“ sagen könnte – vor allem für Dinge, die ich eigentlich als selbstverständlich hinnehme. Darüber hinaus könnte ich andere öfter nach ihrem Befinden fragen und in Erfahrung bringen, ob sie Hilfe benötigen. Schließlich sind es manchmal diese kleinen Gesten, die viel bewirken können. Das nehme ich mir für die kommenden Tage vor.
Am nächsten Tag kann ich meine guten Vorsätze weiter in die Tat umsetzen, als eine Kommilitonin sich sehr über meine angebotene Hilfe freut, eine Datei auf ihrem Computer zu öffnen. Auch meine ältere Nachbarin aus dem Stockwerk unter mir ist sichtlich begeistert über mein Angebot, ihre Einkäufe in die Wohnung zu tragen. Dabei entwickelt sich auch ein Gespräch, in dem sie mir von ihrem Tag erzählt und mich fragt, wie es mir geht. Dabei fällt mir auf, welche positiven Effekte mein soziales Verhalten hat und besonders, wie es mir selbst bessere Laune beschert.
Als ich dieselbe Nachbarin am darauffolgenden Tag zufällig wiedertreffe, erzähle ich ihr von dem Experiment und sie entgegnet mir, dass ihr aufgefallen ist, dass die Menschen in den vergangenen Jahrzehnten immer unsozialer und hektischer geworden sind. Vor allem die Rücksicht auf ältere Menschen habe ihrer Meinung nach abgenommen. Darum nehme ich mir vor, in den weiteren Tagen der Experiment-Woche intensiver darauf zu achten. Und tatsächlich fällt mir schon am gleichen Tag auf, wie genervt manche Menschen sind, als es auch nur zu kurzen Verzögerungen im Bus kommt, weil mehrere Personen mit Rollatoren einsteigen. Wenig später bieten aber gleich zwei Personen ihnen ihren Sitzplatz an, was mich wiederum sehr freut.
Auch an den darauffolgenden Tagen mache ich ähnliche Beobachtungen, sodass ich insgesamt nicht sagen würde, dass die Menschen pauschal „unsozial“ sind. Was mir jedoch auffällt, ist, dass das Smartphone im Fokus steht: Viele beschäftigen sich nur noch damit, gucken hektisch oder intensiv auf ihr Handy und zeigen wenig Interesse an ihrer Umgebung. Wie schade!
Bei dieser Beobachtung kommt mir der Gedanke, dass man auch bei den „sozialen“ Medien sozialer sein könnte, indem man besonders viele Beiträge und Storys liked oder einfach einen motivierenden Kommentar hinterlässt. Vielleicht versuche ich mich noch einmal in einem anderen Selbstversuch daran aus, diese Woche jedoch ist das echte Leben dran.
Also versuche ich bis zum Ende der Woche weiterhin meine „beste Version“ zu sein. Dazu beobachte ich meine Umgebung und meine Mitmenschen genau und überlege, wie ich ihnen eine Freude machen könnte. Das gelingt mir insbesondere durch kleine Gesten. Ich trage beispielsweise einer älteren Dame am Bahnhof ihr Gepäck die Treppen hoch, runde im Restaurant den Rechnungsbetrag auf oder bringe meiner Familie einen selbstgepflückten Blumenstrauß mit.
Insgesamt nehme ich aus dem Experiment mit, dass es nicht viel braucht, um sozialer zu sein und nette Worte und kleine Gesten viel bewirken können. Schon eine offene Körpersprache und ein Lächeln können ein erster Schritt sein. Ebenso gut ist es, einfach zuzuhören und auf die Bedürfnisse der eigenen Mitmenschen zu achten. Jede und jeder freut sich über soziale Gesten – und jede und jeder kann im Alltag sozialer sein.
Ich persönlich werde auf jeden Fall in Zukunft vermehrt darauf achten, ob ich älteren Menschen meinen Platz anbieten oder Beträge an der Kasse aufrunden kann. Und sicherlich werde ich auch häufiger meiner Nachbarin mit ihren Einkäufen helfen und ihr zeigen, dass nicht alle Menschen unsozialer geworden sind.
Du willst mehr? Du bekommst mehr!
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Tatsächlich beginnt das Experiment am ersten Morgen mit einer netten Geste für meine Mitbewohnerin. Ich mache ihr Lieblingsessen zum Frühstück und biete ihr an, den Wocheneinkauf zu übernehmen. Das machen wir nämlich beide nicht besonders gerne. Auf dem Weg zum Supermarkt lächle ich die Menschen, denen ich begegne, freundlich an – und viele lächeln tatsächlich zurück, sodass auch ich spürbar bessere Laune bekomme. An der Supermarktkasse fragt mich eine Frau, ob sie in der Schlange vor mich dürfe, da sie nur zwei Teile hat. Natürlich, nicke ich freundlich und schleppe meine Einkäufe mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause.
Am zweiten Tag des Experiments komme ich in keine Situation, in der ich bewusst „sozialer“ bin als sonst. Aber ich nehme mir Zeit, bewusst darüber nachzudenken, wann ich „unsozial“ bin und vielleicht sozialer sein könnte. Es fällt mir schwer, etwas Greifbares herauszustellen, aber mir wird klar, dass ich auf jeden Fall öfter „Danke“ und „Bitte“ sagen könnte – vor allem für Dinge, die ich eigentlich als selbstverständlich hinnehme. Darüber hinaus könnte ich andere öfter nach ihrem Befinden fragen und in Erfahrung bringen, ob sie Hilfe benötigen. Schließlich sind es manchmal diese kleinen Gesten, die viel bewirken können. Das nehme ich mir für die kommenden Tage vor.
Am nächsten Tag kann ich meine guten Vorsätze weiter in die Tat umsetzen, als eine Kommilitonin sich sehr über meine angebotene Hilfe freut, eine Datei auf ihrem Computer zu öffnen. Auch meine ältere Nachbarin aus dem Stockwerk unter mir ist sichtlich begeistert über mein Angebot, ihre Einkäufe in die Wohnung zu tragen. Dabei entwickelt sich auch ein Gespräch, in dem sie mir von ihrem Tag erzählt und mich fragt, wie es mir geht. Dabei fällt mir auf, welche positiven Effekte mein soziales Verhalten hat und besonders, wie es mir selbst bessere Laune beschert.
Als ich dieselbe Nachbarin am darauffolgenden Tag zufällig wiedertreffe, erzähle ich ihr von dem Experiment und sie entgegnet mir, dass ihr aufgefallen ist, dass die Menschen in den vergangenen Jahrzehnten immer unsozialer und hektischer geworden sind. Vor allem die Rücksicht auf ältere Menschen habe ihrer Meinung nach abgenommen. Darum nehme ich mir vor, in den weiteren Tagen der Experiment-Woche intensiver darauf zu achten. Und tatsächlich fällt mir schon am gleichen Tag auf, wie genervt manche Menschen sind, als es auch nur zu kurzen Verzögerungen im Bus kommt, weil mehrere Personen mit Rollatoren einsteigen. Wenig später bieten aber gleich zwei Personen ihnen ihren Sitzplatz an, was mich wiederum sehr freut.
Auch an den darauffolgenden Tagen mache ich ähnliche Beobachtungen, sodass ich insgesamt nicht sagen würde, dass die Menschen pauschal „unsozial“ sind. Was mir jedoch auffällt, ist, dass das Smartphone im Fokus steht: Viele beschäftigen sich nur noch damit, gucken hektisch oder intensiv auf ihr Handy und zeigen wenig Interesse an ihrer Umgebung. Wie schade!
Bei dieser Beobachtung kommt mir der Gedanke, dass man auch bei den „sozialen“ Medien sozialer sein könnte, indem man besonders viele Beiträge und Storys liked oder einfach einen motivierenden Kommentar hinterlässt. Vielleicht versuche ich mich noch einmal in einem anderen Selbstversuch daran aus, diese Woche jedoch ist das echte Leben dran.
Also versuche ich bis zum Ende der Woche weiterhin meine „beste Version“ zu sein. Dazu beobachte ich meine Umgebung und meine Mitmenschen genau und überlege, wie ich ihnen eine Freude machen könnte. Das gelingt mir insbesondere durch kleine Gesten. Ich trage beispielsweise einer älteren Dame am Bahnhof ihr Gepäck die Treppen hoch, runde im Restaurant den Rechnungsbetrag auf oder bringe meiner Familie einen selbstgepflückten Blumenstrauß mit.
Insgesamt nehme ich aus dem Experiment mit, dass es nicht viel braucht, um sozialer zu sein und nette Worte und kleine Gesten viel bewirken können. Schon eine offene Körpersprache und ein Lächeln können ein erster Schritt sein. Ebenso gut ist es, einfach zuzuhören und auf die Bedürfnisse der eigenen Mitmenschen zu achten. Jede und jeder freut sich über soziale Gesten – und jede und jeder kann im Alltag sozialer sein.
Ich persönlich werde auf jeden Fall in Zukunft vermehrt darauf achten, ob ich älteren Menschen meinen Platz anbieten oder Beträge an der Kasse aufrunden kann. Und sicherlich werde ich auch häufiger meiner Nachbarin mit ihren Einkäufen helfen und ihr zeigen, dass nicht alle Menschen unsozialer geworden sind.
Du willst mehr? Du bekommst mehr!
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