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Fünf Dinge, die man von älteren Menschen lernen kann

Ein Opa mit seiner Enkelin.
Aus der Lebenserfahrung älterer Generationen können auch junge Menschen lernen.
Arne Kaiser, funky-Jugendreporterin

In der schnelllebigen Welt scheinen die Erfahrungen und Weisheiten vergangener Generationen manchmal in Vergessenheit zu geraten. Doch es gibt eine wertvolle Quelle des Wissens, die man häufig übersieht: Seniorinnen und Senioren. Mit ihrem großen Erfahrungsschatz und einem einzigartigen Blick auf das Leben können sie kostbare Lektionen vermitteln, die junge Menschen vielleicht noch nicht vollständig ergründet haben. Ein Blick auf fünf Lebenslektionen, die Seniorinnen und Senioren an Jugendliche weitergeben können, zeigt, dass es dabei um mehr geht als nur um Ratschläge:  Es handelt sich um die Möglichkeit, von den Geschichten und Erfahrungen derjenigen zu lernen, die viele Jahrzehnte zuvor ihr Leben gemeistert haben.

1. Geduld und Gelassenheit

In einer Welt, die von schnellen Veränderungen und Umbrüchen geprägt ist, kann es schwierig sein, sich in Geduld zu üben und Gelassenheit zu bewahren. Doch genau hier kann ein Blick zur älteren Generation hilfreich sein. Prägend für mich ist beispielsweise die Erinnerung an einen Sommer, den ich bei meiner Großmutter verbrachte. Sie hatte einen wunderschönen Garten, den sie liebevoll pflegte. Eines Tages beobachtete ich sie, wie sie geduldig Blumen aussäte und den Boden vorbereitete. Ich hingegen war ungeduldig und wollte am liebsten gleich sehen, was für Blumen aus den Samen wachsen würden. Doch meine Großmutter lächelte und erklärte mir, dass gute Dinge Zeit brauchen. Sie zeigte mir, wie wichtig es ist, geduldig zu sein und den Prozess zu genießen. In den kommenden Wochen beobachteten wir gemeinsam, wie die Pflanzen wuchsen und schließlich ihre prächtigen Blüten entfalteten. Geduld kann dabei helfen, Hindernisse zu überwinden und Herausforderungen mit einer ruhigen Gelassenheit anzugehen.

2. Zwischenmenschliche Fähigkeiten

Virtuelle Kommunikation über Plattformen wie TikTok oder WhatsApp ist für die Gen Z alltäglich. Hat sie dabei verlernt, in persönlichen Begegnungen vernünftig zu kommunizieren? Ein Blick auf die Gespräche älterer Menschen, unabhängig von den Gesprächsthemen, schafft Klarheit. In der Regel lernt man viel über das Miteinander, den Respekt und die Wertschätzung füreinander. Ältere Menschen sind oftmals geduldige Zuhörerinnen und Zuhörer, unterstützen einfühlsam und zeigen gleichzeitig, wie man in einer Gruppe zusammenarbeiten kann, Kompromisse eingeht und Konflikte auf eine respektvolle Weise löst. Die Kunst dabei liegt vor allem in der Fähigkeit, sich auf andere einzulassen und mit Herzlichkeit zu interagieren. Indem wir jungen Menschen von ihnen lernen, können wir zu einfühlsameren, kommunikativeren und verständnisvolleren Menschen heranwachsen.

3. Wertschätzung für das Leben

Das Leben ist oftmals hektisch und von Problemen geprägt. Da kann es manchmal schwerfallen, die kleinen Freuden des Alltags zu erkennen. Ich erinnere mich an eine Begegnung mit einer älteren Dame in einem Altersheim, die mir erzählte, wie sehr sie die einfachen Dinge im Leben schätzt: den Duft von frisch gebackenem Brot, das Lachen ihrer Enkelkinder und den allmorgendlichen Sonnenaufgang. Sie lehrte mich, wie wichtig es ist, dankbar zu sein und den kleinen Momenten des Glücks Beachtung zu schenken. Im Hier und Jetzt zu leben, die Schönheit wahrzunehmen und die Zeit bewusst zu genießen, ist eine Kunst, die Seniorinnen und Senioren definitiv besser beherrschen als meine Altersgruppe. Ihre Lebenserfahrung zeigt, dass das Leben kostbar ist und dass es in vollen Zügen gelebt werden sollte.

4. Traditionen und kulturelles Erbe

Das Wissen um Traditionen und kulturelles Erbe ist ein Schatz, den die ältere Generation mit sich trägt. Oft erzählen Großeltern von den Bräuchen und Feierlichkeiten, von überlieferten Geschichten und von den kulinarischen Köstlichkeiten vergangener Zeiten. Wenn man ihnen zuhört, kann die eigene kulturelle Identität besser verstanden werden und eine Wertschätzung für die Vielfalt der Kulturen entwickelt werden. Das Erbe unserer Vorfahren zu bewahren bedeutet nicht nur, unsere Wurzeln zu kennen, sondern auch einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Gesellschaft zu leisten und eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen.

5. Dankbarkeit und Demut

Alte Menschen haben im Laufe ihres Lebens oft Dankbarkeit empfunden. Sie erzählen von Zeiten, in denen Ressourcen knapp waren und das Leben schwierig war, aber trotzdem waren sie dankbar für das, was sie hatten. Diese Demut zeigt, dass nicht alles im Leben kontrollierbar ist und dass es wertvoll ist, die Gaben des Lebens mit Respekt und Bescheidenheit anzunehmen. Nach diesem Vorbild können wir lernen, uns über die einfachen Dinge zu freuen und mit einer offenen und dankbaren Haltung durchs Leben zu gehen.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.