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Fünf Dinge, die wir von Karl Marx lernen können

Ein Bild in schwarz weiß von Karl Marx
Zeit seines Lebens eckte Karl Marx an. Dennoch gab er nie seine Ideale von einer gerechteren Gesellschaft auf.

Er war Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker und Journalist. Er gilt als Ikone der Arbeiterbewegung und geistiger Vater des Kommunismus. Seine Werke zählen zu den meistverkauften Büchern weltweit. Karl Marx brach sämtliche Tabus seiner Zeit und seine Schriften prägten nachhaltig die Weltgeschichte. Auch heute wirkt der Sturm nach, den er mit seinen revolutionären Gedanken lostrat. Diese fünf Dinge kannst du dir von dem Denker abschauen.

Hannah Lettl, funky-Jugendreporterin

Gib dich nicht mit dem Status quo zufrieden
Karl Heinrich Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Damals wurde die ungleiche Verteilung von Reichtum insbesondere von der industriellen Revolution befeuert: Fabrikbesitzer konnten große Mengen an Kapital anhäufen, meist auf Kosten der Arbeiter. Marx weigerte sich, diese Umstände hinzunehmen, und stellte das Konzept des Privateigentums und der Klassengesellschaft infrage. Er rief zum Kampf gegen die Kapitalisten auf und forderte eine Revolution der Arbeiter. Das Ziel: eine klassenlose Gesellschaft, in der sämtliche Güter gleichmäßig verteilt werden. Denn wenn jeder alles besäße, sei keiner arm oder reich, so die Idee. Statt die vorherrschende Ungerechtigkeit zu akzeptieren, machte Marx mit seinen Theorien deutlich, dass kaum etwas unveränderbar ist. 

Ändere nicht deine Meinung, sondern verändere die Welt 
Egal wo Karl Marx lebte, er eckte an. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin schrieb er für die „Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“ in Köln. Nicht zuletzt wegen seiner regierungskritischen Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen und sozialen Fragen wurde die Zeitung 1843 verboten. Marx zog nach Paris, wurde jedoch auf Anfrage der preußischen Regierung ausgewiesen. Daraufhin gab Marx seine Staatsbürgerschaft auf und blieb staatenlos. Trotz all dieses politischen Gegenwindes ließ sich Marx nie unterkriegen und blieb seinen Idealen treu. Statt seine Meinung anzupassen, schuf er etwas, das die Welt veränderte. 

Zusammen kann man mehr erreichen 
Zu Marx’ Zeiten hatten die Fabrikbesitzer ungeheuer viel Macht über die Arbeiter. Auch heute haben Großkonzerne und die Reichsten der Reichen großen Einfluss auf das Leben der gesamten Bevölkerung. Allerdings sind heute wie damals Arbeiter, Angestellte und Menschen mit durchschnittlichem Einkommen in der Überzahl und können gemeinsam viel erreichen. Das Manifest der Kommunistischen Partei, das Marx mit seinem guten Freund Friedrich Engels verfasste, endet mit dem Aufruf: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ Die Botschaft dahinter ist klar und auch heute noch aktuell: Nur gemeinsam können wir im Kampf für mehr Gerechtigkeit erfolgreich sein. 

Der Kapitalismus ist problematisch 
Damals forcierte die industrielle Revolution soziale Ungerechtigkeiten zwischen den Arbeitern und den Fabrikbesitzern. Heute ist es vor allem die Globalisierung, die zu Ungerechtigkeit und Elend beiträgt. Der globale Süden produziert zum Teil unter desolaten Arbeitsbedingungen, während der globale Norden pausenlos konsumiert und von den billigen Arbeitskräften im Süden profitiert. Zwar hat sich mittlerweile der Kontext verändert, in dem diese Probleme auftreten, dennoch bleibt eine der Hauptursachen der Kapitalismus.

Auch wenn die meisten Gegenentwürfe zu diesem System letztlich gescheitert sind, kann es doch sinnvoll sein, weiter über Alternativen zum Kapitalismus nachzudenken. Zumindest sollten wir ihn kritisch hinterfragen und verantwortungsvolle Kaufentscheidungen treffen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Die Ansätze von Marx können hier als Inspiration dienen.  

Bleib leidenschaftlich dabei
Ohne Leidenschaft, Geduld und Entschlossenheit hätte Marx nie der große Denker werden können, als der er heute gilt. Seine systemkritische Arbeit führte dazu, dass er häufig mittellos war und schließlich sogar seine Staatsbürgerschaft verlor. Um seine ausführliche Kritik zu formulieren, verbrachte er viel Zeit damit, das System zu verstehen, das er verändern wollte. Er studierte die Schriften wichtiger Ökonomen wie Adam Smith und Thomas Robert Malthus, analysierte Steuerstatistiken Großbritanniens sowie Berichte aus den Fabriken. Der dringende Wunsch, etwas zu verändern, und der Sinn für Gerechtigkeit trieben Marx an. Ohne diese Leidenschaft hätte er vielleicht zu seiner Zeit ein besseres und einfacheres Leben geführt, aber er hätte sicherlich einen wesentlich kleineren Fußabdruck hinterlassen.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.