Manche Gruppendynamiken können auch sehr konstruktiv sein: Wenn alle beim Karaokeabend mitsingen und man sich traut, ist es meist amüsanter als gedacht.
Freundschaften sind essenzieller Bestandteil des sozialen menschlichen Lebens. Durch sie erfahren wir im besten Fall Akzeptanz, Bestätigung und das Gefühl von Zugehörigkeit. Unbewusst sind wir jedoch auch der Gefahr eines Gruppenzwangs ausgesetzt, der den Alltag des Individuums wider Erwarten auch durchaus positiv prägen kann.
Maja Göhmann, funky-Jugendreporterin
Der Gruppenzwang in Freundschaften zeigt sich häufig dann, wenn einzelnen Personen bestimmte Meinungen oder Denkweisen aufgedrängt werden. Um weiterhin als Teil der Gruppe akzeptiert zu werden, müssen diese sich dann der Mehrheit anpassen. Hierbei entstehen häufig Widersprüche zwischen den eigenen Ansichten und denen der Freund*innen. Die Angst, möglicherweise aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist bei vielen groß.
Doch was bewirkt dieser Gruppenzwang? Oftmals verleitet er Betroffene zu Taten, die sie nicht aus eigener Überzeugung tun würden. Ich selbst habe als Kind eine Erfahrung gemacht, die banal klingt, mir allerdings bis heute im Gedächtnis geblieben ist: Meine zwei besten Freund*innen und ich waren auf einem Geburtstag, es wurde Verstecken gespielt. Da beide jedoch nicht mitspielen wollten und ich kaum jemanden kannte, bin ich bei ihnen geblieben und habe gewartet – nur um später von dem tollen Baumhaus und all den aufregenden Dingen zu hören, die die anderen entdeckt hatten. In diesem Moment habe ich mich wahnsinnig geärgert, nicht mitgegangen zu sein. Ich habe mich zu einer Entscheidung hinreißen lassen, die ich gar nicht treffen wollte.
Heute muss ich jedoch zugeben, dass Gruppendynamiken auch sehr konstruktiv für die persönliche Entwicklung sein können – wenn kein Zwang im Spiel ist. Als jemand, die vor allem in der Pubertät schüchtern und unsicher war, haben mich meine Freundinnen und Freunde in vielen Momenten über meinen Schatten springen lassen. Wenn alle auf der Klassenfahrt bei der Karaoke mitgesungen haben, wollte ich nicht allein am Rand sitzen und traute mich – was am Ende tatsächlich viel amüsanter war als gedacht. An vielen Tagen wäre ich auch am liebsten zuhause geblieben. Hier überredeten sie mich, mit auf Partys zu kommen. Im Endeffekt war ich dann meistens überrascht, wie viel Spaß ich hatte und war mehr als glücklich, mitgegangen zu sein.
Der Gruppenzwang an sich muss also nicht automatisch destruktiv sein, sondern kann bis zu einem gewissen Maß sogar dazu anregen, Neues für sich zu entdecken. Insbesondere zurückhaltende Menschen können von Freundinnen und Freunden profitieren, die sie zu Unternehmungen animieren und ihnen einen kleinen Ansporn geben, den sie von allein nicht aufgebracht hätten.
Am wichtigsten ist allerdings: Lass dich von niemandem zu Dingen überreden, bei denen du dich absolut unwohl fühlst oder auf die du überhaupt keine Lust hast. Ein paar Freund*innen von dir möchten unbedingt weiter durch die Clubs ziehen, aber du hast noch viel zu erledigen? Es ist absolut in Ordnung, auch mal ,,Nein” zu sagen – schließlich wäre es langweilig, wenn wir alle die gleichen Meinungen teilten.
Freundschaften sind essenzieller Bestandteil des sozialen menschlichen Lebens. Durch sie erfahren wir im besten Fall Akzeptanz, Bestätigung und das Gefühl von Zugehörigkeit. Unbewusst sind wir jedoch auch der Gefahr eines Gruppenzwangs ausgesetzt, der den Alltag des Individuums wider Erwarten auch durchaus positiv prägen kann.
Der Gruppenzwang in Freundschaften zeigt sich häufig dann, wenn einzelnen Personen bestimmte Meinungen oder Denkweisen aufgedrängt werden. Um weiterhin als Teil der Gruppe akzeptiert zu werden, müssen diese sich dann der Mehrheit anpassen. Hierbei entstehen häufig Widersprüche zwischen den eigenen Ansichten und denen der Freund*innen. Die Angst, möglicherweise aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist bei vielen groß.
Doch was bewirkt dieser Gruppenzwang? Oftmals verleitet er Betroffene zu Taten, die sie nicht aus eigener Überzeugung tun würden. Ich selbst habe als Kind eine Erfahrung gemacht, die banal klingt, mir allerdings bis heute im Gedächtnis geblieben ist: Meine zwei besten Freund*innen und ich waren auf einem Geburtstag, es wurde Verstecken gespielt. Da beide jedoch nicht mitspielen wollten und ich kaum jemanden kannte, bin ich bei ihnen geblieben und habe gewartet – nur um später von dem tollen Baumhaus und all den aufregenden Dingen zu hören, die die anderen entdeckt hatten. In diesem Moment habe ich mich wahnsinnig geärgert, nicht mitgegangen zu sein. Ich habe mich zu einer Entscheidung hinreißen lassen, die ich gar nicht treffen wollte.
Heute muss ich jedoch zugeben, dass Gruppendynamiken auch sehr konstruktiv für die persönliche Entwicklung sein können – wenn kein Zwang im Spiel ist. Als jemand, die vor allem in der Pubertät schüchtern und unsicher war, haben mich meine Freundinnen und Freunde in vielen Momenten über meinen Schatten springen lassen. Wenn alle auf der Klassenfahrt bei der Karaoke mitgesungen haben, wollte ich nicht allein am Rand sitzen und traute mich – was am Ende tatsächlich viel amüsanter war als gedacht. An vielen Tagen wäre ich auch am liebsten zuhause geblieben. Hier überredeten sie mich, mit auf Partys zu kommen. Im Endeffekt war ich dann meistens überrascht, wie viel Spaß ich hatte und war mehr als glücklich, mitgegangen zu sein.
Der Gruppenzwang an sich muss also nicht automatisch destruktiv sein, sondern kann bis zu einem gewissen Maß sogar dazu anregen, Neues für sich zu entdecken. Insbesondere zurückhaltende Menschen können von Freundinnen und Freunden profitieren, die sie zu Unternehmungen animieren und ihnen einen kleinen Ansporn geben, den sie von allein nicht aufgebracht hätten.
Am wichtigsten ist allerdings: Lass dich von niemandem zu Dingen überreden, bei denen du dich absolut unwohl fühlst oder auf die du überhaupt keine Lust hast. Ein paar Freund*innen von dir möchten unbedingt weiter durch die Clubs ziehen, aber du hast noch viel zu erledigen? Es ist absolut in Ordnung, auch mal ,,Nein” zu sagen – schließlich wäre es langweilig, wenn wir alle die gleichen Meinungen teilten.
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