Elternfragen

Elternfrage: Wie viel Taschengeld ist angemessen?

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Eltern fragen - die funky Redaktion antwortet.

Im Laufe der Zeit stellen Kinder ihren Eltern tausendundeine Frage. In dieser Rubrik soll der Spieß einfach mal umgedreht werden – und Eltern dürfen all das fragen, was sie schon immer über Jugendliche wissen wollten.

Pauline Dörrich, funky-Jugendreporterin

Die Eltern einer 13-jährigen Tochter aus Unterfranken fragen: Wie viel Taschengeld ist für unsere Tochter angemessen?

Pauline Dörrich aus der funky-Jugendredaktion antwortet: Taschengeld ist sicherlich eines der Themen, die in der Familie am häufigsten diskutiert werden. Argumente wie „Anna und Philipp aus meiner Klasse bekommen viel mehr als ich“ oder „Die anderen haben schon viel früher eine kleine Unterstützung bekommen“ gehören dabei zum Standardrepertoire der minderjährigen Sprösslinge. Es sind dieselben Debatten, die unsere Eltern mit Sicherheit so oder so ähnlich auch schon mit ihren Eltern geführt haben.

Um einschätzen zu können, wie viel denn nun wirklich genug Taschengeld ist, muss der Begriff erst einmal definiert werden. Gemeint ist ein Betrag, über dessen Verwendung der oder die Bedachte ganz allein entscheiden darf und der sich somit der elterlichen Kontrolle entzieht. Im Klartext: Wenn man sich von den fünf Euro nur Obst kaufen darf und keine Süßigkeiten, dann ist es schon kein Taschengeld mehr.

Taschengeld ist weder ein Arbeitslohn noch eine Entschädigung für Hilfsdienste, sondern der Anspruch auf einen Teil des Familienbudgets. Wenn die Kinder also zum Beispiel beim Holztragen helfen oder Einkäufe erledigen müssen, ist es genau genommen Lohn und kein Taschengeld. Es ist ferner kein Bettelgeld, sondern wird dem Kind regelmäßig von den Eltern zugeteilt.

Taschengeld ist außerdem kein Sanktionsmittel. Es hat also nichts damit zu tun, wie artig ein Kind ist, sondern sollte eine verlässliche Summe sein, anhand derer man Ausgaben planen kann – sozusagen als kleine Vorbereitung auf das „echte“ Leben. Und zu guter Letzt: Taschengeld ist auch kein Spargeld. Wenn sie also nie ihr Taschengeld ausgeben dürfen, sondern sparen müssen, ist die Bezeichnung Taschengeld fehl am Platz.

Den eigenen Kindern monatlich eine gewisse Summe an Geld zur Verfügung zu stellen ist natürlich eine tolle Möglichkeit für die Eltern, ihre Kinder im Umgang mit Geld zu schulen. Es ist für die kleinen Dinge gedacht, die sich das Kind selbstständig kaufen kann. Damit lernt es, selbstständig zu haushalten.

Mein Vorschlag: Eine 13-Jährige hat schon ungefähre Vorstellungen davon, wie teuer eine Tafel Schokolade oder eine neue Jeans ist. Laut dem Deutschen Jugendinstitut liegt die Taschengeld-Empfehlung für eine 13-Jährige zwischen 23,50 und 26 Euro im Monat.

Besprechen Sie mit Ihrer Tochter, was sie von dem Taschengeld bezahlen möchte. Sollten eventuell kostspieligere Ausgaben für Geburtstagsgeschenke oder Hobbys das Budget sprengen, können sicherlich Ausnahmen gemacht werden. Auch der Austausch mit anderen Eltern kann wertvoll sein, um einen idealen Betrag auszuloten. Dennoch sollte unbedingt auch ein kleineres Fenster für Verhandlungsspielraum geöffnet bleiben, damit Ihre Tochter das Gefühl hat, sich mit Geldfragen an Sie wenden zu können. Und ein kleiner Tipp meinerseits: Mit Taschengeldstreichungen erreicht man selten, dass umsichtiger mit Geld gehaushaltet wird

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.