Eltern fragen Elternfragen: Wofür gebt ihr euer Taschengeld aus?

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Eltern fragen - die funky-Redaktion antwortet.

Im Laufe der Zeit stellen wir unseren Eltern tausendundeine Fragen. Wir drehen den Spieß um und hören ihnen mal zu. Bei uns dürfen Eltern all das fragen, was sie an uns noch nie verstanden haben.

Die Eltern einer 13-jährigen Tochter aus Essen fragen: Wofür gebt ihr euer Taschengeld aus?

Mya-Neomi Neumann aus der funky-Jugendredaktion antwortet: Am Ende des Monats habe ich nie Geld auf dem Konto. In der Regel weiß ich nicht einmal mehr, wofür ich es ausgegeben habe. Am häufigsten kommt es vor, dass ich alle paar Tage an den Geldautomaten gehe und etwas abhebe. Von daher würden mir meine Kontoauszüge bei der Frage auch nicht weiterhelfen. Geld braucht man einfach immer, egal wo man ist, oder was man macht.

Das Geld fließt in Essen

Um ehrlich zu sein, habe ich jedoch am Ende des Monats mein meistes Geld für Essen ausgegeben. Sei es in der Schulcafeteria, nach der Schule oder wenn man sich mit Freunden trifft. Auch wenn man von seinen Eltern Geld für die Schulcafeteria bekommt, haben Erwachsene völlig falsche Vorstellungen von den dortigen Preisen. Das Argument „Na dann kauf dir doch nichts in der Cafeteria, oder mach dir Zuhause etwas zum Essen“, kann man meiner Meinung nach nicht werten. Ich meine: Für eine kleine Flasche Wasser bezahlst du zwei Euro. Kein Wunder, dass unser Taschengeld so schnell weg ist. Man hat dann eben Hunger oder Durst, somit kommt man schon auf eine Summe.

Wenn ich mit meiner besten Freundin unterwegs bin, vergeht kein Treffen, ohne einen Restaurant- oder Starbucksbesuch. Hierbei bezahlen wir nicht nur unsere eigene Rechnung, sondern laden uns gegenseitig abwechselnd ein. Zudem gehen wir gern ins Kino, hierbei gleiches Spiel. Ich denke, jeder Erwachsene kann sich vorstellen, wie schnell man an solch einem Tag mit Freunden sein Geld loswird.

Ballett ist teuer

Abgesehen vom Essen, geht ein Großteil in Ballettausrüstung. Ich hatte mir schon vor dem letzten Training vorgenommen, mir Haarklammern und Haarnetze zu kaufen. Das war eine fatale Entscheidung. Kein Wunder, dass ich das Geschäft für Ballettzubehör so streng meide. Man tritt durch die Tür und schon vergisst man, wofür man überhaupt gekommen ist. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und musste direkt zu den Wickelröcken laufen. Ich konnte mich nicht beherrschen, also schaute ich mir noch die Tanzstulpen an. Dann habe ich mir natürlich noch Haarnetzte, und viel zu viele Haarklammern gekauft. Und schon war ich wieder um einiges ärmer.

Ein paar Tage später (um ehrlich zu sein nur einen Tag später), entschloss ich mich in den Drogeriemarkt zu gehen. Eigentlich mag ich Drogeriemärkte gar nicht, an diesem Tag fuhr ich jedoch trotzdem in das nächstgelegene Einkaufszentrum. Und es kam, wie es kommen musste: Sobald ich den Drogeriemarkt betreten hatte, rieselten alle Erinnerungen auf mich ein. Ich bräuchte wieder eine neue Wimperntusche (was ausnahmsweise mal der Wahrheit entsprach), die hundertste Haarmaske und bei dem Nagellack könnte ich auch mal wieder vorbeischauen. Lange Rede, kurzer Sinn, auch im Drogeriemarkt wurde ich etwas von meinem Taschengeld (mehr, oder minder) gegen meinen Willen los.

Reißen zwischendurch ein Loch im Geldbeutel: Geschenke

Zu all den Ausgaben musste ich dann noch an Geschenke für Familie und Freunde denken. Zumindest habe ich keine Geschwister, an die ich denken muss. Ich schätze mal, auch Geschwister können teuer werden. Zwischenzeitig war ich noch in der Videothek. Das ist wenigstens günstiger, als sich die Filme zu kaufen. An sich sind die Filme eigentlich gar nicht das Problem gewesen. Mal wieder meine Schwachstelle: Das Essen. Natürlich nicht zu normalen Preisen, sondern total überteuert aber unwiderstehlich.

Ich habe eine Freundin, die von ihrem Taschengeld wirklich alles zahlt. Wenn ich alles sage, dann meine ich damit alles. Sie zahlt ihren Handyvertrag, die Monatskarte, Kleidung oder Treffen mit Freunden. Ihrem Bruder geht es da nicht anders. Da sind meine Eltern nicht ganz so streng mit mir. Wenn ich mit meiner Mutter unterwegs bin, dann zahle ich so gut wie nie. Eine Ausnahme war, als ich mir ein völlig überteuertes Müsli gekauft hatte. Im Nachhinein bereue ich es zwar ein klein wenig, aber man lernt aus seinen Fehlern.

Was meine Klamotten kosten, will ich gar nicht wissen

Ich würde ungern erfahren, wie hoch die Kosten für meine Kleidung liegen. Die einzige Kleidung, die ich selbst finanziere ist, wie schon angedeutet meine Ballettausrüstung. Ich finde es echt beachtlich, dass ein Trikot mindestens dreißig Euro kostet. Die Strumpfhosen sind hierbei dann etwas günstiger. Ungefähr zehn Euro kostet eine davon. Strumpfhosen darf ich leider monatlich aufstocken. Laufmaschen sind einfach ein Fluch. Für den nächsten Monat habe ich schon eine Einkaufsliste im Punkto Ballett.

Meine beste Freundin hat da etwas mehr Spielraum. Sie bekommt von ihren Eltern für jede einzelne zu tätigende Erledigung Geld zugesteckt. Selbst als ich als Babysitter tätig war, wäre ich nie an ihr Budget herangekommen. Kommende kosten, wie das Ticket für das Musikfestival Lollapalooza, werde ich wohl aus eigener Tasche zahlen müssen.

Mitschüler außerhalb meines Freundeskreises geben ihr Taschengeld für Zigaretten, Alkohol oder in Shishabars aus. Ich kann das zwar absolut nicht nachvollziehen, aber jedem des seine. Sie verstehen vermutlich auch nicht, dass ich mein Geld für Essen und Ballett ausgebe.

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

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