Larissa Menne, funky-Jugendreporterin
Was haben Bärbel Bas, Felix Banaszak und Friedrich Merz gemeinsam? Sie alle starteten ihre politische Karriere in der Kommunalpolitik in Nordrhein-Westfalen. Und genau dort fanden kürzlich die Kommunalwahlen statt, bei denen unter anderem Bürgermeister sowie Kreis-, Stadt- und Integrationsräte gewählt wurden.
In der Lokalpolitik wird die Demokratie ganz konkret erlebbar. Sie spielt sich direkt vor der eigenen Haustür ab. Doch wie funktioniert Kommunalpolitik eigentlich?
Verstaubte Sitzungen, Politik für wenige, weit entfernt vom eigenen Leben – über Kommunalpolitik halten sich viele Klischees. Dabei geht es um ganz praxisnahe Entscheidungen wie neue Radwege, bevorstehende Kulturveranstaltungen oder die Modernisierung einer spezifischen Schule.
Nach Angaben des deutschen Städte- und Gemeindebunds engagieren sich in Deutschland mehr als 300.000 Menschen kommunalpolitisch. Sie alle eint, dass sie sich für die Politik an ihrem Wohnort einsetzen möchten. Die meisten werden Mitglied in einer größeren Partei, manche engagieren sich auch in unabhängigen Wählergemeinschaften oder Bürgerinitiativen.
Dabei ist es die Vielfalt der Engagierten, die die kommunalpolitische Arbeit besonders macht. Jede Stimme hat den gleichen Wert, egal ob Schülerin, Rentner, Bankerin oder Hausmann. Meist ist ein kommunalpolitisches Engagement bereits ab 16 Jahren möglich, sodass die Alterspanne sehr groß ist und durch den Generationenaustausch viel gelernt werden kann. In regelmäßigen Sitzungen berät man sich und stimmt über neue Pläne ab, die dann dem Bürgermeister oder der Bürgermeisterin vorgelegt werden. Hier entscheidet sich, was den Alltag prägt: Gibt es genug bezahlbaren Wohnraum in der Stadt? Wie sicher ist der Schulweg? Bleibt das Freibad geöffnet? Wie digital und modern sind die Schulen ausgestattet? Diese Fragen werden nicht in Berlin oder Düsseldorf besprochen, sondern im Rathaus, im Stadtrat oder in der Bezirksvertretung.
In der Lokalpolitik verschwimmen die Parteigrenzen oft schneller als auf Landes- oder Bundesebene. Viele Ratsmitglieder arbeiten parteiübergreifend an denselben Zielen, weil sie dasselbe erleben: die kaputte Turnhalle, den fehlenden Busanschluss oder die überfüllte Kita. Das gemeinsame Ziel: Lösungen finden, die für alle funktionieren. Das macht die kommunale Ebene so besonders. Das Miteinander und nicht das Gegeneinander steht im Vordergrund. Die kommunalpolitischen Entscheidungsträger:innen sind dabei auf die Meinung der Bevölkerung angewiesen. Eigene Anliegen einzubringen, auch wenn man selbst nicht politisch aktiv ist, ist ausdrücklich gewünscht. Häufig gibt es sogar explizite Bürgersprechstunden.
Die kommunalpolitische Arbeit macht Spaß und schafft Entwicklung – sowohl politisch, als auch persönlich. Wer sich in Jugendräten oder Stadtteilinitiativen engagiert, bringt nicht nur eigene Anliegen auf die Tagesordnung, sondern wächst in demokratische Prozesse hinein. Dabei ist es möglich, zu lernen, wie Veränderung entsteht und welche Rolle Kompromisse, Diskussionen und Teamarbeit spielen. Das freie Sprechen vor Gruppen, das Vertreten der eigenen Meinung, Zuhören und Aushandeln gemeinsamer Positionen – all das sind Kompetenzen, die in Schule, Beruf und Alltag zählen. Wer gelernt hat, mit anderen an einem Tisch zu sitzen, auch wenn Meinungen auseinandergehen, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch die demokratische Kultur.
In der Kommunalpolitik geht es also darum, die eigene Stadt, den eigenen Stadtteil oder das Heimatdorf für alle lebenswert zu machen. Genau hier beginnt Politik. Ganz konkret.
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Nach Angaben des deutschen Städte- und Gemeindebunds engagieren sich in Deutschland mehr als 300.000 Menschen kommunalpolitisch. Sie alle eint, dass sie sich für die Politik an ihrem Wohnort einsetzen möchten. Die meisten werden Mitglied in einer größeren Partei, manche engagieren sich auch in unabhängigen Wählergemeinschaften oder Bürgerinitiativen.
Dabei ist es die Vielfalt der Engagierten, die die kommunalpolitische Arbeit besonders macht. Jede Stimme hat den gleichen Wert, egal ob Schülerin, Rentner, Bankerin oder Hausmann. Meist ist ein kommunalpolitisches Engagement bereits ab 16 Jahren möglich, sodass die Alterspanne sehr groß ist und durch den Generationenaustausch viel gelernt werden kann. In regelmäßigen Sitzungen berät man sich und stimmt über neue Pläne ab, die dann dem Bürgermeister oder der Bürgermeisterin vorgelegt werden. Hier entscheidet sich, was den Alltag prägt: Gibt es genug bezahlbaren Wohnraum in der Stadt? Wie sicher ist der Schulweg? Bleibt das Freibad geöffnet? Wie digital und modern sind die Schulen ausgestattet? Diese Fragen werden nicht in Berlin oder Düsseldorf besprochen, sondern im Rathaus, im Stadtrat oder in der Bezirksvertretung.
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Die kommunalpolitische Arbeit macht Spaß und schafft Entwicklung – sowohl politisch, als auch persönlich. Wer sich in Jugendräten oder Stadtteilinitiativen engagiert, bringt nicht nur eigene Anliegen auf die Tagesordnung, sondern wächst in demokratische Prozesse hinein. Dabei ist es möglich, zu lernen, wie Veränderung entsteht und welche Rolle Kompromisse, Diskussionen und Teamarbeit spielen. Das freie Sprechen vor Gruppen, das Vertreten der eigenen Meinung, Zuhören und Aushandeln gemeinsamer Positionen – all das sind Kompetenzen, die in Schule, Beruf und Alltag zählen. Wer gelernt hat, mit anderen an einem Tisch zu sitzen, auch wenn Meinungen auseinandergehen, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch die demokratische Kultur.
In der Kommunalpolitik geht es also darum, die eigene Stadt, den eigenen Stadtteil oder das Heimatdorf für alle lebenswert zu machen. Genau hier beginnt Politik. Ganz konkret.
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