Wie wirken die großen Klassiker vergangener Jahrzehnte aus heutiger Sicht? In dieser Rubrik widmen sich junge Augen alter Kunst.
„The Thing“ von Regisseur John Carpenter steht schon seit geraumer Zeit ganz oben auf meiner Watchlist, schließlich gilt der Kultfilm von 1982 als Meilenstein des Horror- und Science-Fiction-Kinos. Er basiert auf der Novelle „Who Goes There?“ (auf deutsch „Das Ding aus einer anderen Welt“) von John W. Campbell und handelt von einer Gruppe Wissenschaftler in einer völlig isolierten Forschungsstation in der Antarktis, die auf ein außerirdisches Wesen stoßen, das seit 100.000 Jahren im Eis verborgen war. Dieses Ding hat nur leider die fiese Angewohnheit, sich in fremden Körpern zu verstecken und sie perfekt zu imitieren. Als den Männern das Ausmaß dieser Bedrohung bewusst wird, machen sich Misstrauen und Todesangst unter ihnen breit.
Diesen Klassiker wollte ich unbedingt einmal gesehen haben, auch wenn ich nicht der größte Fan von Horrorfilmen bin. Allerdings las ich immer wieder, dass „The Thing“ auch heute noch ziemlich heftig und beängstigend sein soll, ein bisschen Bammel hatte ich also schon. Aber schließlich dachte ich mir: Wie gruselig kann ein 43 Jahre alter Film schon sein?
Keine Minute zum Durchatmen
Die Antwort: Ziemlich gruselig – und ziemlich großartig. „The Thing“ hat mich nach kurzer Zeit gepackt und keine Sekunde durchatmen lassen. Eine typische Sichtweise junger Menschen auf ältere Filme oder Serien ist, dass diese viel zu langatmig und unaufgeregt seien. Bei „The Thing“ kann dies aber, wenn überhaupt, nur über die ersten Minuten behauptet werden. Doch bereits da wird das Mysterium so clever und schleichend eingeführt, dass sich nach kürzester Zeit ein wachsendes Unbehagen und grausiges Gefühl von Isolation einstellt. Ennio Morricones minimalistischer Soundtrack trägt hierzu sein Übriges bei.
Schließlich eskaliert die Handlung in einem derartigen Tempo, dass spätestens nach 20 Minuten die Anspannung bis zum Ende nicht mehr abreißt. Genau wie die von der Außenwelt abgeschnittenen Wissenschaftler bleiben die Zuschauenden im Dunkeln: Wer ist ein Mensch – und wer bereits vom Ding infiziert? Ein furchterregendes Gedankenspiel. Dieses perfekt inszenierte Gefühl von Paranoia und Klaustrophobie macht das Grauen von „The Thing“ aus: „Nobody trusts anybody now… And we’re all very tired“ – das funktioniert auch heutzutage noch einwandfrei, ungeachtet der jahrzehntealten Produktion.
Handgemachter Schrecken
Neben seiner beängstigenden Atmosphäre ist der Film aber natürlich noch für einen anderen Aspekt weltberühmt: Die furchterregenden Verwandlungen von Mensch und Alien in Form der brutalen Spezialeffekte von Rob Bottin. Diese Szenen sind wirklich ekelig und grausam, daher sei an dieser Stelle eine Warnung an alle zartbesaiteten Filmfans ausgesprochen! Menschliche (und tierische) Körper werden in „The Thing“ auf groteske Weise verformt und zerstört, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Das Beeindruckende daran: Alles ist handgemacht, ohne jede Unterstützung durch Computer. Gummiprothesen, Chemikalien, rohe Lebensmittel und mechanische Konstruktionen erwecken die grausigen Monster zum Leben. Und die sehen verdammt echt aus – womöglich sogar noch echter, als wenn sie schlicht computeranimiert wären. Zugegeben, ihre Bewegungen wirken wegen der mechanischen Grundlagen teilweise ein klein wenig hakelig, doch diese in mühevoller Kleinstarbeit erschaffenen Kreaturen sind auch nach 43 Jahren noch absolut furchteinflößend.
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„The Thing“ ist ein fantastisches Beispiel für einen Klassiker, der durch seine clevere Inszenierung und Liebe zum Detail auch heutzutage noch frisch wirkt. Die zugrundeliegende Geschichte über Isolation und Paranoia wird immer beängstigend bleiben. Vor allem aber verweben sich das Drehbuch, die Bilder und die Musik zu einer derart dichten und nervenaufreibenden Atmosphäre, die auch mit einer „modernen“ Aufmerksamkeitsspanne eindringlich und überwältigend bleibt. Und weil dann auch noch die Spezialeffekte nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt haben, würde ich behaupten: Test der Zeit bestanden.
Wie wirken die großen Klassiker vergangener Jahrzehnte aus heutiger Sicht? In dieser Rubrik widmen sich junge Augen alter Kunst.
„The Thing“ von Regisseur John Carpenter steht schon seit geraumer Zeit ganz oben auf meiner Watchlist, schließlich gilt der Kultfilm von 1982 als Meilenstein des Horror- und Science-Fiction-Kinos. Er basiert auf der Novelle „Who Goes There?“ (auf deutsch „Das Ding aus einer anderen Welt“) von John W. Campbell und handelt von einer Gruppe Wissenschaftler in einer völlig isolierten Forschungsstation in der Antarktis, die auf ein außerirdisches Wesen stoßen, das seit 100.000 Jahren im Eis verborgen war. Dieses Ding hat nur leider die fiese Angewohnheit, sich in fremden Körpern zu verstecken und sie perfekt zu imitieren. Als den Männern das Ausmaß dieser Bedrohung bewusst wird, machen sich Misstrauen und Todesangst unter ihnen breit.
Diesen Klassiker wollte ich unbedingt einmal gesehen haben, auch wenn ich nicht der größte Fan von Horrorfilmen bin. Allerdings las ich immer wieder, dass „The Thing“ auch heute noch ziemlich heftig und beängstigend sein soll, ein bisschen Bammel hatte ich also schon. Aber schließlich dachte ich mir: Wie gruselig kann ein 43 Jahre alter Film schon sein?
Keine Minute zum Durchatmen
Die Antwort: Ziemlich gruselig – und ziemlich großartig. „The Thing“ hat mich nach kurzer Zeit gepackt und keine Sekunde durchatmen lassen. Eine typische Sichtweise junger Menschen auf ältere Filme oder Serien ist, dass diese viel zu langatmig und unaufgeregt seien. Bei „The Thing“ kann dies aber, wenn überhaupt, nur über die ersten Minuten behauptet werden. Doch bereits da wird das Mysterium so clever und schleichend eingeführt, dass sich nach kürzester Zeit ein wachsendes Unbehagen und grausiges Gefühl von Isolation einstellt. Ennio Morricones minimalistischer Soundtrack trägt hierzu sein Übriges bei.
Schließlich eskaliert die Handlung in einem derartigen Tempo, dass spätestens nach 20 Minuten die Anspannung bis zum Ende nicht mehr abreißt. Genau wie die von der Außenwelt abgeschnittenen Wissenschaftler bleiben die Zuschauenden im Dunkeln: Wer ist ein Mensch – und wer bereits vom Ding infiziert? Ein furchterregendes Gedankenspiel. Dieses perfekt inszenierte Gefühl von Paranoia und Klaustrophobie macht das Grauen von „The Thing“ aus: „Nobody trusts anybody now… And we’re all very tired“ – das funktioniert auch heutzutage noch einwandfrei, ungeachtet der jahrzehntealten Produktion.
Handgemachter Schrecken
Neben seiner beängstigenden Atmosphäre ist der Film aber natürlich noch für einen anderen Aspekt weltberühmt: Die furchterregenden Verwandlungen von Mensch und Alien in Form der brutalen Spezialeffekte von Rob Bottin. Diese Szenen sind wirklich ekelig und grausam, daher sei an dieser Stelle eine Warnung an alle zartbesaiteten Filmfans ausgesprochen! Menschliche (und tierische) Körper werden in „The Thing“ auf groteske Weise verformt und zerstört, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Das Beeindruckende daran: Alles ist handgemacht, ohne jede Unterstützung durch Computer. Gummiprothesen, Chemikalien, rohe Lebensmittel und mechanische Konstruktionen erwecken die grausigen Monster zum Leben. Und die sehen verdammt echt aus – womöglich sogar noch echter, als wenn sie schlicht computeranimiert wären. Zugegeben, ihre Bewegungen wirken wegen der mechanischen Grundlagen teilweise ein klein wenig hakelig, doch diese in mühevoller Kleinstarbeit erschaffenen Kreaturen sind auch nach 43 Jahren noch absolut furchteinflößend.
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Gruselig bleibt gruselig
„The Thing“ ist ein fantastisches Beispiel für einen Klassiker, der durch seine clevere Inszenierung und Liebe zum Detail auch heutzutage noch frisch wirkt. Die zugrundeliegende Geschichte über Isolation und Paranoia wird immer beängstigend bleiben. Vor allem aber verweben sich das Drehbuch, die Bilder und die Musik zu einer derart dichten und nervenaufreibenden Atmosphäre, die auch mit einer „modernen“ Aufmerksamkeitsspanne eindringlich und überwältigend bleibt. Und weil dann auch noch die Spezialeffekte nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt haben, würde ich behaupten: Test der Zeit bestanden.
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