Besserwisserwissen: Das Faultier – Geboren zum Faulenzen?

Das Foto zeigt das Gesicht eines Faultiers.
Sind Faultiere wirklich faul?
Celina Otto, funky-Jugendreporterin

Es gibt wieder eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Hast du dich schon einmal gefragt, warum das Faultier den ganzen Tag nur in der Gegend herumhängt?

Der Name der stets freundlich lächelnden Tiere lässt scheinbar keinen Zweifel zu: Viele Menschen sind der Ansicht, dass Faultiere tatsächlich faul sind. Doch dieser Eindruck täuscht. Hinter ihren langsamen und seltenen Bewegungen verbirgt sich eine faszinierende Anpassung an ihren Lebensraum. Werfen wir doch mal einen genaueren Blick auf diese außergewöhnlichen Tiere und räumen mit dem Mythos der Faulheit auf.

Faultiere sind Säugetiere und gehören zur Ordnung der Zahnarmen. Ihre nächsten Verwandten sind Ameisenbären und Gürteltiere. Es existieren sechs Faultierarten, die zwei verschiedenen Gattungen angehören: Die Zweifinger-Faultiere und die Dreifinger-Faultiere. Letztere sind nur etwa 50 Zentimeter lang und wiegen circa fünf Kilogramm, während die Zweifinger-Faultiere größer und schwerer sind.

Ihr Zuhause sind die Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Das Verbreitungsgebiet der Faultiere erstreckt sich von Guatemala bis nach Brasilien und Peru. Auf den immergrünen Bäumen der Wälder finden sie Nahrung und Schutz vor Feinden. Den Großteil ihrer Lebenszeit verbringen sie hängend an einem Ast und schlafen täglich bis zu 18 Stunden. Nur selten steigen sie aus den Bäumen auf den Boden herab, denn die Fortbewegung am Boden fällt ihnen schwer. Dennoch sind Faultiere ausgezeichnete Schwimmer.

Ein bemerkenswertes Merkmal der Faultiere ist ihr extrem langsamer Stoffwechsel. Dieser liegt an ihrer energiearmen Ernährung. Faultiere fressen nämlich vorwiegend nährstoffarme und schwer verdauliche Blätter bestimmter Baumarten. Der gesamte Verdauungsprozess eines Snacks kann bis zu sieben Tage in Anspruch nehmen. Die gemächliche Bewegungsweise und die langen Ruhezeiten haben demnach überhaupt nichts mit Faulheit zu tun: Sie müssen lediglich ihren Energiebedarf möglichst niedrig halten, um ihr Überleben zu sichern. Ein weiterer Vorteil ihrer geringen Aktivität: Sie sind weniger auffällig für ihre natürlichen Feinde.

Häufig wird das Faultier von Expert:innen auch als „wandelndes Ökosystem“ bezeichnet. Grund dafür ist das dichte Fell der Tiere. In diesem nisten sich beispielsweise verschiedene Algenarten, Insekten oder Pilze ein. Ihre Körperbehaarung erscheint deshalb oft grünlich.

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