Meinung

Zoe Wees: Aus Hamburg in die große Welt

Zoe Wees bei einem Auftritt.
Sie hat es aus Hamburg auf internationale Bühnen geschafft: Zoe Wees.
Anton Hartmann, funky-Jugendreporter

Mit gerade einmal vierzehn Jahren in dem Tonstudio in Hamburg zu sitzen, in dem einst Robbie Williams und viele andere Profimusiker:innen ihre Hits aufgenommen haben, ist sehr ungewöhnlich. Doch das ist Alltag für die mittlerweile 21-jährige Zoe Wees. Anfang November veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Therapy“.

(c) Universal Music

Vor einigen Jahren bekamen die Produzenten Patrick Salmy und Ricardo Muñoz einen Tipp und luden Zoe zu sich ins Studio ein. Sie waren von ihrer Art und ihrer Persönlichkeit so begeistert, dass sie beschlossen, mit ihr gemeinsam ihren heute unverkennbaren Sound zu entwickeln, der sich durch das komplette Album zieht. Ein Sound, der sanften Balladen, gepaart mit der Power-Stimme Zoes, fasziniert. Eine sehr wichtige Zutat mischt sich in diesen Sound: Eingängigkeit. Zoes Songs eignen sich deshalb perfekt für das Radio. Es gibt kaum ein Lied, das man nach einmaligem Hören nicht direkt mitsummen kann.

Für den ersten Track von „Therapy“ waren die Produzenten auf der Suche nach jungen Songwritern, die zu Zoes Musikstil passen, damit sie sich verbunden in der oft kalt scheinenden Musikindustrie fühlt. Das Thema für ihr Album war schnell gefunden: Zoe wolle über ihre Krankheit schreiben. Überrascht von ihrer Offenheit und Stärke mit diesem Thema umzugehen, entstand aus dieser Songwritingsession „Control“. Ungeahnt dessen, dass dieser Song zwei Jahre später in kürzester Zeit 100 Millionen Streams erreichte, ist Zoe Wees binnen von Sekunden zum Weltstar geworden.

Und das, obwohl die Corona-Pandemie kurz nach der Tonaufnahme ihres Songs die Konsequenzen in Deutschland zeigte: In den Büros der Musiklabels saß niemand mehr. Doch auf Social Media ging „Control“ viral. Schließlich wurde sie auf die größten internationalen Bühnen und in amerikanische Late-Night-Shows eingeladen, um ihre Musik zu performen. Ein Erfolg, den wenige deutsche Künstler:innen verzeichnen können.

Hinter dem Album „Therapy“ mit seinen zwanzig Songs verbergen sich die emotionalen Geschichten ihrer Person – „Control“ ist ein Lied, das ihre Krankheit thematisiert, „Daddy‘s Eyes“ macht das erste richtige Treffen mit ihrem Vater im Alter von 16 Jahren zum Thema. Hin und wieder unterbricht das Album mit kraftvollen Feelgood Songs, die tanzbarer oder gar etwas rockig sind: „Don‘t Give Up“, „Third Wheel“ oder „You Ain‘t Really Good For Me“. Es ist schlichtweg ein lohnenswertes Gesamtergebnis: gut gemachter Pop mit emotionaler Note. Und das so gut, dass sie auf internationalem Level mitspielt.

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