Prinzessinnen werden von Prinzen aus Türmen befreit, wachgeküsst oder vor den bösen Stiefschwestern gerettet. Kleine Mädchen werden vom Wolf gefressen oder Hexen bei lebendigem Leib im Ofen verbrannt. Märchen sind zunehmend in die Kritik geraten. Angesichts mancher Klischees, veralteter Darstellungen von Rollenbildern oder gewaltverherrlichenden Szenen stellt sich die Frage, ob die Erzählungen überhaupt noch zeitgemäß sind.
Lena Enders, funky-Jugendreporterin
Gleichwohl sind Märchen ein absolutes Kulturgut, denn klassische Erzählungen haben eine wichtige kulturelle Funktion: Sie drücken die Weltsicht und Werte einer Kultur in einer bestimmten Zeit aus. Darüber hinaus ermöglichen sie es, in fremde Welten abzutauchen. Ursprünglich waren sie ebenso wie Sagen, Legenden und Mythen ausschließlich als Erzählungen für Erwachsene gedacht. Das änderte sich im beginnenden 19. Jahrhundert: Seit den Gebrüdern Grimm galten Märchen als Kindergeschichten und pädagogisches Werkzeug für die Erziehung. Bis jetzt.
Doch rechtfertigt Kulturgut jeden Inhalt? Ohne Zweifel sind manche Erzählungen auch aufgrund von Erziehungsidealen vergangener Epochen, Geschlechterdarstellungen oder Weltbildern mehr als fragwürdig. Doch um dieser Dauerbrennerfrage nachzugehen, muss man zunächst einmal differenzieren. Zum einen gibt es mittlerweile viele moderne Märchen, die sich diesem Problem annehmen und sich bemühen, das Zauberhafte und Magische beizubehalten, ohne dabei veraltete Rollenbilder, rassistische Ansichten oder Grausamkeiten zu reproduzieren. Zum anderen kommt es darauf an, wie ein Märchen erzählt oder an Kinder vermittelt wird. Es ist sicherlich notwendig, umstrittene Märchen im Nachhinein zu besprechen und zu reflektieren, um klarzustellen, welche der Inhalte kritisch betrachtet werden sollten. Die Erzähler*innen tragen somit eine gewisse Verantwortung, das Märchen in die heutige Zeit zu transportieren.
Neben den düsteren Momenten gehen die meisten klassischen Märchen gut aus. „Das Gute siegt“ – eine wichtige Botschaft in unserer immer komplexer werdenden Welt. Verlassen kann man sich auch auf die zentralen Werte Liebe, Treue, Güte, Mut, Freundschaft und Menschlichkeit. Mit modernen märchenhaften Erzählungen kommen auch immer mehr Themen wie Autonomie und Individualität, Toleranz und Vielfalt, Bildung und kritisches Denken hinzu. Ein guter Mix aus zeitlosen Kernmotiven und moderner Erzählungsweisen oder Bearbeitungen machen Märchen im Allgemeinen nicht obsolet oder überflüssig, sondern unendlich und wandelbar. Im Kern ist ein Märchen ein bestimmter Typ Geschichte mit wiederkehrenden Motiven und Figurentypen, die auch zum Träumen einladen soll – und Träumen ist sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene wichtig.
Prinzessinnen werden von Prinzen aus Türmen befreit, wachgeküsst oder vor den bösen Stiefschwestern gerettet. Kleine Mädchen werden vom Wolf gefressen oder Hexen bei lebendigem Leib im Ofen verbrannt. Märchen sind zunehmend in die Kritik geraten. Angesichts mancher Klischees, veralteter Darstellungen von Rollenbildern oder gewaltverherrlichenden Szenen stellt sich die Frage, ob die Erzählungen überhaupt noch zeitgemäß sind.
Gleichwohl sind Märchen ein absolutes Kulturgut, denn klassische Erzählungen haben eine wichtige kulturelle Funktion: Sie drücken die Weltsicht und Werte einer Kultur in einer bestimmten Zeit aus. Darüber hinaus ermöglichen sie es, in fremde Welten abzutauchen. Ursprünglich waren sie ebenso wie Sagen, Legenden und Mythen ausschließlich als Erzählungen für Erwachsene gedacht. Das änderte sich im beginnenden 19. Jahrhundert: Seit den Gebrüdern Grimm galten Märchen als Kindergeschichten und pädagogisches Werkzeug für die Erziehung. Bis jetzt.
Doch rechtfertigt Kulturgut jeden Inhalt? Ohne Zweifel sind manche Erzählungen auch aufgrund von Erziehungsidealen vergangener Epochen, Geschlechterdarstellungen oder Weltbildern mehr als fragwürdig. Doch um dieser Dauerbrennerfrage nachzugehen, muss man zunächst einmal differenzieren. Zum einen gibt es mittlerweile viele moderne Märchen, die sich diesem Problem annehmen und sich bemühen, das Zauberhafte und Magische beizubehalten, ohne dabei veraltete Rollenbilder, rassistische Ansichten oder Grausamkeiten zu reproduzieren. Zum anderen kommt es darauf an, wie ein Märchen erzählt oder an Kinder vermittelt wird. Es ist sicherlich notwendig, umstrittene Märchen im Nachhinein zu besprechen und zu reflektieren, um klarzustellen, welche der Inhalte kritisch betrachtet werden sollten. Die Erzähler*innen tragen somit eine gewisse Verantwortung, das Märchen in die heutige Zeit zu transportieren.
Neben den düsteren Momenten gehen die meisten klassischen Märchen gut aus. „Das Gute siegt“ – eine wichtige Botschaft in unserer immer komplexer werdenden Welt. Verlassen kann man sich auch auf die zentralen Werte Liebe, Treue, Güte, Mut, Freundschaft und Menschlichkeit. Mit modernen märchenhaften Erzählungen kommen auch immer mehr Themen wie Autonomie und Individualität, Toleranz und Vielfalt, Bildung und kritisches Denken hinzu. Ein guter Mix aus zeitlosen Kernmotiven und moderner Erzählungsweisen oder Bearbeitungen machen Märchen im Allgemeinen nicht obsolet oder überflüssig, sondern unendlich und wandelbar. Im Kern ist ein Märchen ein bestimmter Typ Geschichte mit wiederkehrenden Motiven und Figurentypen, die auch zum Träumen einladen soll – und Träumen ist sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene wichtig.
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