Meinung

Reingehört: Alpha Zulu von Phoenix

Die französische Band Phoenix.
Die französische Indie-Pop-Band Phoenix startet diesen Herbst mit einem neuen Album und einer Konzert-Tournee durch.

Zurück aus dem Corona-Schlaf: Die französische Indie-Pop-Band Phoenix startet diesen Herbst mit einem neuen Album und einer Konzert-Tournee durch. Seit ihrem letzten Album „Ti Amo“ sind bereits fünf Jahre vergangen. Nun können sich die Fans auf die zehn neuen Lieder des Albums „Alpha Zulu“ freuen. Ob sich das lange Warten gelohnt hat und welche Sounds dich erwarten, verraten wir hier.

Lena Enders, funky-Jugendreporterin
„Alpha Zulu“ Albumcover

Die vier Schulfreunde aus Versailles haben ihren großen Durchbruch in den 2000ern hingelegt und seither stetig ihren Sound weiterentwickelt. Besonders mit ihrem alternativen College-Rock haben sie in den 2010er-Jahren eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die meisten kennen Phoenix durch ihr legendäres Album „Wolfgang Amadeus Phoenix“, dessen Hits „1901“ und „Lisztomania“ den Sound der Band bis heute repräsentieren.

Als der Sänger Thomas Mars vor einigen Jahren bei einem Flug in Turbulenzen geriet, rief der Pilot über das Cockpit „Alpha Zulu, Alpha Zulu“ aus. Später stellte sich heraus, dass das der Name des Flugzeugs war, was aber nichts daran änderte, dass dieser Ausruf den Namen für das neue Album lieferte.  Phoenix hat zum ersten Mal einen Gastsänger mit ins Boot geholt, Ezra Koenig, der sich Thomas bei „Tonight“ anschließt, einem Song über zwei Menschen, die versuchen sich gegenseitig aus der Isolation zu holen.

Das Lied „Alpha Zulu“ eröffnet das gleichnamige Album und lässt zunächst einmal mit dem Pop-Rock-Sound auf sich warten. Fahrt nimmt das Album mit dem zweiten Song auf, der stark an „1901“ erinnert und die 2010er-Stimmung zurückholt. Doch die Band steckt auch Neuland ab: Die Pop-Elemente verstärken sich, während das Rockige zurücktritt. Im Song „Season 2“ sind einige neue Drumloops oder Gitarrensounds zu hören, während „All Eyes on Me“ schon beinahe von Techno-Klängen dominiert wird. Die vier Franzosen wollen offen bleiben, die Kontrolle abgeben und nichts rundum Perfektes kreieren. „Alpha Zulu“ offenbart eine neue Lockerheit und einen verrückten stilistischen Mix.

Das Schlüsselwort des Albums ist „Rêverie“ – Tagtraum: Du träumst, aber bist trotzdem wach. Dieses Gefühl zieht sich durch das Album und ermöglicht es, die Texte schnell mitsingen zu können und befördert die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine Welt, die sie auch zwischen all den golbalen Krisen ab und zu betreten sollten. Besonders das vorletzte Lied „My Elixir“ verweist mit ruhigen gleichmäßigen Tönen auf das Traumland. Mehr denn je befreien sich Phoenix‘ Texte von jeder Verpflichtung zu fester Bedeutung. Bei genauem Hinhören lassen sie jedoch einige Schwerpunkte erahnen: Das Ringen zwischen idealisierter Jugend und Erwachsensein, die erste Verliebtheit und die Arbeit, die es braucht, Langzeitbeziehungen zu erhalten und die Abrechnung mit der Kontrolle.

Unsere Meinung: Mit einer bunten Mischung aus dem vertrauten Sound und neuen Klängen liefert Pheonix mit „Alpha Zulu“ ein gelungenes Album.


Das Album könnt ihr ab dem 4. November streamen.

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