Im Grunde leben wir in einer unglaublichen Zeit, wenn man sich unsere Möglichkeiten zur Unterhaltung, Zerstreuung und Aufklärung anschaut: Täglich lässt sich zwischen einer unendlichen Zahl neuer Filme, Serien und Formate wählen. Wir entscheiden selbst – nicht nur was, sondern auch wann wir etwas gucken. Wenn man sich an die Anfänge von Netflix und Co. zurückerinnert, waren diese Freiheit und das breite Angebot aufregend und neu. Heute ist die ständige Verfügbarkeit Alltag geworden. Auf lineare und kuratierte Medien wie das Fernsehen sind wir längst nicht mehr angewiesen.
Dass die Einführung von Video-Streaming-Plattformen einer Revolution der Unterhaltungsbranche gleichkam, steht außer Frage. Dass das Überangebot von Wahlmöglichkeiten uns allzu häufig überfordert, ebenfalls. Darum soll es hier allerdings nicht gehen. Vielmehr soll die aktuelle Konstitution der Streamingdienste kritisiert werden, die, einer turbo-kapitalistischen Logik folgend, den Nutzer:innen gegenüber immer gnadenloser, unübersichtlicher und lästiger werden.
Werbung trotz Abo – geht’s noch?
Das Nervigste zuerst: Wieso nehmen wir eigentlich alle einfach hin, dass trotz eines bezahlten Abonnements bei den meisten Diensten Werbung geschaltet wird? Entschuldigung? Das mag eine naive Vorstellung sein, aber man sollte doch meinen, dass man mit einem monatlichen Beitrag auch dafür bezahlt, die Inhalte werbefrei sehen zu dürfen.
Single, Light oder Premium: Darf’s ein bisschen mehr sein?
Was uns direkt zum nächsten Punkt bringt: der Unübersichtlichkeit von Abo- und Bezahlmodellen. Denn es gibt Abos mit und ohne Werbung, für eine verschiedene Anzahl von Endgeräten und sogar mit unterschiedlicher Bildqualität. Dass die Plattformen etwas gegen das ungehinderte Teilen von Passwörtern unternehmen wollten und daher Single- und Familien-Accounts eingeführt haben, mag ja noch verständlich sein. Die verschiedenen Modelle machen die ganze Sache allerdings nicht nur unübersichtlicher, sondern häufig auch teurer, weil die günstigeren Varianten mit erheblichen Einschränkungen einhergehen.
„Nächste Woche geht’s weiter“ ist nicht mehr zeitgemäß
Das Streamingzeitalter hat das Nutzungsverhalten nachhaltig verändert. Nicht nur hat es viele großartige Serien hervorgebracht, sondern auch das Binge-Watching normalisiert, also das Durchschauen ganzer Staffeln am Stück. Was gibt es Schöneres, als eine spannende Serie entdeckt zu haben, die man am liebsten die ganze Nacht weiterschauen würde? Wenn man hingegen nur eine Folge pro Woche schauen kann und sich ständig von neuem eindenken muss, stört das die Immersion ungemein, besonders bei komplexeren Handlungen. Außerdem muss man sein Abo dadurch länger weiterbezahlen – das freut die Konzerne natürlich. Denn das ist genau die Content-Logik, der sie folgen: Jede Woche muss etwas Neues erscheinen, damit die Abonnent:innen nicht abspringen. Das macht nicht nur das Schauen von Serien lästiger, sondern mindert im Übrigen auch die Qualität eines Großteils des Angebots, bei dem vor allem auf Quantität gesetzt wird.
Den Überblick im Abo-Dschungel behalten
Zuletzt ist der wohl lästigste Punkt: Nicht nur, dass die Streamingdienste selbst immer leidigere Geschäftsmodelle verfolgen, es gibt auch einfach zu viele von ihnen. Und hier liegt vermutlich der Kern des Problems: Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es – im Falle des hart umkämpften Streaming-Marktes hat das für die Verbraucher:innen allerdings unangenehme Folgen, wie die genannten Werbeunterbrechungen und wöchentlichen Releases, die nur auf weitere Gewinnmaximierung abzielen.
Vor allem bedeutet dieser Wettbewerb aber eine kaum zu durchblickende Masse an Inhalten. Will man als Film- oder Serienfan heutzutage alles anschauen, was relevant und spannend erscheint, braucht man gut und gerne vier, fünf oder sechs verschiedene Streaming-Abos – wer soll sich das leisten können? Außerdem muss man im Heuhaufen aus Content-Schrott die stecknadelgroßen Streamingperlen erst einmal finden – das allein ist unglaublich ermüdend. Wünschenswert wäre, dass die Plattformen vermehrt auf Qualität statt Quantität setzen und sich (Achtung, pathetisch!) mehr der Kunst als dem Aktienkurs verschreiben.
Im Grunde leben wir in einer unglaublichen Zeit, wenn man sich unsere Möglichkeiten zur Unterhaltung, Zerstreuung und Aufklärung anschaut: Täglich lässt sich zwischen einer unendlichen Zahl neuer Filme, Serien und Formate wählen. Wir entscheiden selbst – nicht nur was, sondern auch wann wir etwas gucken. Wenn man sich an die Anfänge von Netflix und Co. zurückerinnert, waren diese Freiheit und das breite Angebot aufregend und neu. Heute ist die ständige Verfügbarkeit Alltag geworden. Auf lineare und kuratierte Medien wie das Fernsehen sind wir längst nicht mehr angewiesen.
Dass die Einführung von Video-Streaming-Plattformen einer Revolution der Unterhaltungsbranche gleichkam, steht außer Frage. Dass das Überangebot von Wahlmöglichkeiten uns allzu häufig überfordert, ebenfalls. Darum soll es hier allerdings nicht gehen. Vielmehr soll die aktuelle Konstitution der Streamingdienste kritisiert werden, die, einer turbo-kapitalistischen Logik folgend, den Nutzer:innen gegenüber immer gnadenloser, unübersichtlicher und lästiger werden.
Werbung trotz Abo – geht’s noch?
Das Nervigste zuerst: Wieso nehmen wir eigentlich alle einfach hin, dass trotz eines bezahlten Abonnements bei den meisten Diensten Werbung geschaltet wird? Entschuldigung? Das mag eine naive Vorstellung sein, aber man sollte doch meinen, dass man mit einem monatlichen Beitrag auch dafür bezahlt, die Inhalte werbefrei sehen zu dürfen.
Single, Light oder Premium: Darf’s ein bisschen mehr sein?
Was uns direkt zum nächsten Punkt bringt: der Unübersichtlichkeit von Abo- und Bezahlmodellen. Denn es gibt Abos mit und ohne Werbung, für eine verschiedene Anzahl von Endgeräten und sogar mit unterschiedlicher Bildqualität. Dass die Plattformen etwas gegen das ungehinderte Teilen von Passwörtern unternehmen wollten und daher Single- und Familien-Accounts eingeführt haben, mag ja noch verständlich sein. Die verschiedenen Modelle machen die ganze Sache allerdings nicht nur unübersichtlicher, sondern häufig auch teurer, weil die günstigeren Varianten mit erheblichen Einschränkungen einhergehen.
„Nächste Woche geht’s weiter“ ist nicht mehr zeitgemäß
Das Streamingzeitalter hat das Nutzungsverhalten nachhaltig verändert. Nicht nur hat es viele großartige Serien hervorgebracht, sondern auch das Binge-Watching normalisiert, also das Durchschauen ganzer Staffeln am Stück. Was gibt es Schöneres, als eine spannende Serie entdeckt zu haben, die man am liebsten die ganze Nacht weiterschauen würde? Wenn man hingegen nur eine Folge pro Woche schauen kann und sich ständig von neuem eindenken muss, stört das die Immersion ungemein, besonders bei komplexeren Handlungen. Außerdem muss man sein Abo dadurch länger weiterbezahlen – das freut die Konzerne natürlich. Denn das ist genau die Content-Logik, der sie folgen: Jede Woche muss etwas Neues erscheinen, damit die Abonnent:innen nicht abspringen. Das macht nicht nur das Schauen von Serien lästiger, sondern mindert im Übrigen auch die Qualität eines Großteils des Angebots, bei dem vor allem auf Quantität gesetzt wird.
Den Überblick im Abo-Dschungel behalten
Zuletzt ist der wohl lästigste Punkt: Nicht nur, dass die Streamingdienste selbst immer leidigere Geschäftsmodelle verfolgen, es gibt auch einfach zu viele von ihnen. Und hier liegt vermutlich der Kern des Problems: Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es – im Falle des hart umkämpften Streaming-Marktes hat das für die Verbraucher:innen allerdings unangenehme Folgen, wie die genannten Werbeunterbrechungen und wöchentlichen Releases, die nur auf weitere Gewinnmaximierung abzielen.
Vor allem bedeutet dieser Wettbewerb aber eine kaum zu durchblickende Masse an Inhalten. Will man als Film- oder Serienfan heutzutage alles anschauen, was relevant und spannend erscheint, braucht man gut und gerne vier, fünf oder sechs verschiedene Streaming-Abos – wer soll sich das leisten können? Außerdem muss man im Heuhaufen aus Content-Schrott die stecknadelgroßen Streamingperlen erst einmal finden – das allein ist unglaublich ermüdend. Wünschenswert wäre, dass die Plattformen vermehrt auf Qualität statt Quantität setzen und sich (Achtung, pathetisch!) mehr der Kunst als dem Aktienkurs verschreiben.
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