Zukunftsträger mit Nachhaltigkeitsproblem? – so viel Wasser verbraucht ChatGPT wirklich

Der Wasserverbrauch von ChatGPT ist schwierig zu bestimmen.
Der Wasserverbrauch von ChatGPT ist schwierig zu bestimmen.
Jule Noike, funky-Jugendreporterin

Es gibt wieder eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Dank ChatGPT sind vergessene Hausaufgaben kein Problem mehr. Die KI-Plattform liefert innerhalb weniger Sekunden die perfekte Gedichtanalyse oder die richtige Lösung für jede Matheaufgabe. Aber weiß die KI auch, wie viel Wasser an sie gestellte Suchanfragen verschlingen? 

„Das ist eine interessante Frage. Der Wasserverbrauch von ChatGPT ist nicht direkt messbar, da er von verschiedenen Faktoren abhängt.“, reagiert ChatGPT auf meine Nachfrage.  

Und es stimmt, da auch die Studien der University of California und der University of Texas zum Wasserverbrauch der Version GPT-3 auf Schätzungen beruhen.  

Das macht die Ergebnisse allerdings nicht weniger alarmierend. Der Studie zur Folge hat das Training von GPT-3 in den Rechenzentren 700.000 Liter Trinkwasser verschlungen. Bezieht man noch den Verbrauch durch die Herstellung der Rechen-Server und der Stromerzeugung mit ein, ergibt sich einen Gesamtbetrag von 5,4 Millionen Liter Wasser. Umgerechnet heißt das, dass etwa 500 Milliliter Wasser pro 20 bis 50 beantwortete Fragen benötigt werden. Eine Flasche Wasser? Im Kleinen betrachtet, erscheint das nicht viel, doch bei bis zu 2,9 Milliarden Besuchern monatlich summiert sich die Menge zu einem riesigen Wasser-Fußabdruck. 

Wofür braucht ChatGPT so viel Wasser? 

Damit GPT die Antwort auf jede erdenkliche Frage kennt, ist ein umfangreiches Training erforderlich, während die KI mit Informationen gefüttert wird. Dieser Prozess erfolgt in Datenzentren mit Tausenden Rechen-Servern. Durch den hohen Energieverbrauch dieser Systeme wird jede Menge Wärme freigesetzt. Damit es nicht zu einer Überhitzung kommt, wird Trinkwasser zur Kühlung der Server benötigt.  

Die Nutzung von Salzwasser, das immerhin in viel größeren Mengen auf der Erde vorkommt, ist ausgeschlossen, da sich das Salz in den Wasserleitungen absetzten und diese verstopfen oder sogar zu ihrer Korrosion führen könnte.  

Zukunftsträger mit Nachhaltigkeitsproblem? 

Als führendes Unternehmen bei der KI-Entwicklung versichert Microsoft, dass sie „[…] an Möglichkeiten arbeiten, große Systeme effizienter zu machen, sowohl in der Schulung als auch in der Anwendung.“  

Und was schlägt ChatGPT selbst vor? Laut der KI würden „… effizientere Rechenzentren sowie die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien“ den Wasserverbrauch senken.  

Ob diese Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden oder die Forschenden mit ihrer Befürchtung, dass neuere Versionen der KI im Punkt Nachhaltigkeit noch schlechter abschneiden könnten, Recht behalten, wird sich zeigen. 

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.