Sophie Ostermann, funky-Jugendreporterin
„Du bist ein Versager“ oder „Dich braucht niemand“ sind Sätze, die viele Menschen schon einmal gehört haben. Mobbing ist im Alltag keine Seltenheit und an Schulen leider erst recht nicht. Durch Social Media ist es mittlerweile sogar möglich, Personen anonym zu drangsalieren. Doch was lässt sich dagegen unternehmen? Könnte ein:e Anti-Mobbing-Trainer:in an den Schulen dazu beitragen, dass Betroffene lernen, besser mit Mobbing umzugehen und die Zahl der Schikanierungen zu senken?
Mehr als zwölf Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler wurden laut einer PISA-Studie aus dem Jahr 2022 gemobbt. Dabei kann Mobbing in verschiedenen Formen auftreten: Verspottung, Ausgrenzung, Bedrohungen, physische Gewalt oder Cyber Mobbing sind nur einige davon. Die Gründe für ein solches Verhalten sind ebenso vielfältig. Täter:innen können insgeheim neidisch oder eifersüchtig auf ihre Opfer sein oder wollen sich über sie erheben, um sich mächtiger zu fühlen. Dass Mobbing auch psychische Folgen haben kann, die dem Opfer teilweise ein Leben lang schaden, ist unumstritten.
Erwartungsgemäß wird an Schulen auch über das Thema Mobbing aufgeklärt. Eigentlich sollte die Schule ein geschützter Ort sein, wo sich die Schülerinnen und Schüler sicher und aufgehoben fühlen. Doch für von Mobbing Betroffene ist dem nicht so. Sie kann zu einem Ort des Grauens werden, der nur mit Bauchschmerzen besucht werden kann. Ein Gefühl der Unsicherheit kann dem Lernen den ganzen Tag im Weg stehen.
Um Mobbing entgegenzuwirken, werden an vielen Schulen bereits Workshops angeboten. Es wird aufgezeigt, wie man mit Mobbing umgehen kann und dass nicht nur Opfer und Täter zu Mobbing dazugehören, sondern sich alle Personen mitschuldig machen, die bewusst wegschauen.
Das Konzept des Anti-Mobbing-Trainers oder der Anti-Mobbing-Trainerin ist also nicht neu. Der Schauspieler Carsten Stahl beispielsweise besucht Schulen und bietet ein solches Training an. Sein Ziel: Schülerinnen und Schüler zu emotionalisieren, damit vor allem Täter:innen die Taten reflektieren und die Gefühle des Opfers nach empfinden können und in der Folge ihr Verhalten ändern. Doch reicht es aus, Externe diese Rolle übernehmen zu lassen? Besser wäre es doch, eine feste Ansprechperson zu haben, die nicht nach einem Nachmittag wieder verschwindet. Dadurch könnten Schülerinnen und Schüler sich besser auf die entsprechende Person einlassen. Da sie sich gegenseitig über einen längeren Zeitraum kennenlernen können, wird eine größere Vertrauensbasis aufgebaut. Außerdem kann ein:e feste:r Trainer:in Mobbing Fälle besser im Blick behalten und dadurch gezielter drauf eingehen. Weiterhin kann Betroffenen durch eine feste Bezugsperson die Angst genommen werden, in die Schule zu gehen. Auch Eltern kann es beruhigen, zu wissen, dass ihr Kind nicht alleine ist und vor Ort unterstützt wird.
Während ich zur Schule gegangen bin, habe ich ebenfalls an einem Anti-Mobbing Workshop teilgenommen, ihn zugegebenermaßen aber relativ schnell wieder vergessen. Ein:e Trainer:in, der oder die fester Bestandteil des Schulalltags ist und immer wieder auf Strategien zum Umgang und zur Prävention von Mobbing aufmerksam macht sowie einzelne Fälle im Blick behält, wäre nachhaltiger gewesen. Obwohl das Thema aktueller denn je ist, wird es zu wenig an Schulen thematisiert. Ein:e feste:r Ansprechpartner:in könnte das ändern. Und warum nicht etwas Neues ausprobieren? Weiterhin hinzunehmen, dass Kinder die Schule mit psychischen Problemen verlassen, kann schließlich nicht die Lösung sein.
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„Du bist ein Versager“ oder „Dich braucht niemand“ sind Sätze, die viele Menschen schon einmal gehört haben. Mobbing ist im Alltag keine Seltenheit und an Schulen leider erst recht nicht. Durch Social Media ist es mittlerweile sogar möglich, Personen anonym zu drangsalieren. Doch was lässt sich dagegen unternehmen? Könnte ein:e Anti-Mobbing-Trainer:in an den Schulen dazu beitragen, dass Betroffene lernen, besser mit Mobbing umzugehen und die Zahl der Schikanierungen zu senken?
Mehr als zwölf Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler wurden laut einer PISA-Studie aus dem Jahr 2022 gemobbt. Dabei kann Mobbing in verschiedenen Formen auftreten: Verspottung, Ausgrenzung, Bedrohungen, physische Gewalt oder Cyber Mobbing sind nur einige davon. Die Gründe für ein solches Verhalten sind ebenso vielfältig. Täter:innen können insgeheim neidisch oder eifersüchtig auf ihre Opfer sein oder wollen sich über sie erheben, um sich mächtiger zu fühlen. Dass Mobbing auch psychische Folgen haben kann, die dem Opfer teilweise ein Leben lang schaden, ist unumstritten.
Erwartungsgemäß wird an Schulen auch über das Thema Mobbing aufgeklärt. Eigentlich sollte die Schule ein geschützter Ort sein, wo sich die Schülerinnen und Schüler sicher und aufgehoben fühlen. Doch für von Mobbing Betroffene ist dem nicht so. Sie kann zu einem Ort des Grauens werden, der nur mit Bauchschmerzen besucht werden kann. Ein Gefühl der Unsicherheit kann dem Lernen den ganzen Tag im Weg stehen.
Um Mobbing entgegenzuwirken, werden an vielen Schulen bereits Workshops angeboten. Es wird aufgezeigt, wie man mit Mobbing umgehen kann und dass nicht nur Opfer und Täter zu Mobbing dazugehören, sondern sich alle Personen mitschuldig machen, die bewusst wegschauen.
Das Konzept des Anti-Mobbing-Trainers oder der Anti-Mobbing-Trainerin ist also nicht neu. Der Schauspieler Carsten Stahl beispielsweise besucht Schulen und bietet ein solches Training an. Sein Ziel: Schülerinnen und Schüler zu emotionalisieren, damit vor allem Täter:innen die Taten reflektieren und die Gefühle des Opfers nach empfinden können und in der Folge ihr Verhalten ändern. Doch reicht es aus, Externe diese Rolle übernehmen zu lassen? Besser wäre es doch, eine feste Ansprechperson zu haben, die nicht nach einem Nachmittag wieder verschwindet. Dadurch könnten Schülerinnen und Schüler sich besser auf die entsprechende Person einlassen. Da sie sich gegenseitig über einen längeren Zeitraum kennenlernen können, wird eine größere Vertrauensbasis aufgebaut. Außerdem kann ein:e feste:r Trainer:in Mobbing Fälle besser im Blick behalten und dadurch gezielter drauf eingehen. Weiterhin kann Betroffenen durch eine feste Bezugsperson die Angst genommen werden, in die Schule zu gehen. Auch Eltern kann es beruhigen, zu wissen, dass ihr Kind nicht alleine ist und vor Ort unterstützt wird.
Während ich zur Schule gegangen bin, habe ich ebenfalls an einem Anti-Mobbing Workshop teilgenommen, ihn zugegebenermaßen aber relativ schnell wieder vergessen. Ein:e Trainer:in, der oder die fester Bestandteil des Schulalltags ist und immer wieder auf Strategien zum Umgang und zur Prävention von Mobbing aufmerksam macht sowie einzelne Fälle im Blick behält, wäre nachhaltiger gewesen. Obwohl das Thema aktueller denn je ist, wird es zu wenig an Schulen thematisiert. Ein:e feste:r Ansprechpartner:in könnte das ändern. Und warum nicht etwas Neues ausprobieren? Weiterhin hinzunehmen, dass Kinder die Schule mit psychischen Problemen verlassen, kann schließlich nicht die Lösung sein.
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