Landwirtschaft

Das Ende der Landwirtschaft?

Annika Hauschild, Schülerin der 8. Klasse am Gymnasium Adolfinum in Moers

Die Sonne scheint über den Feldern von Bauer Müller. Doch die Idylle täuscht – inmitten von Pflanzreihen und grünen Weiten liegt die Unruhe der Veränderung. Der warme Duft von Erde und frischem Heu liegt in der Luft, während ich mich dem Familienbetrieb nähere. Müllers wettergegerbtes Gesicht strahlt Gelassenheit aus. Mit einer Harke in der Hand steht er zwischen den goldenen Kornfeldern. Seine Hände, gezeichnet von Jahren der Feldarbeit, bewegen sich in wilden Gesten, als ob sie die Herausforderungen vertreiben könnten.

Das Gespräch beginnt mit einer fast greifbaren Spannung. Bauer Müller erklärt mir, wie die aktuellen Entwicklungen in der Landwirtschaft sein tägliches Leben beeinflussen. „Die Preise sinken, die Kosten steigen, und dieser ganze Technologie-Kram… das ist doch nichts für uns“, murmelt er, während er über das Feld schaut. Im Hintergrund hört man das Zwitschern der Vögel und das ferne Geräusch von Traktoren. Aber da ist noch etwas: man merkt Bauer Müller an, dass er nicht ganz so gelassen ist, wie er aussieht.

Die ständig steigenden Kosten für Saatgut, Dünger und Maschinen machen es für Familienbetriebe schwer, über die Runden zu kommen. Die Globalisierung und internationale Handelsabkommen setzen lokale Landwirte unter Druck. Gleichzeitig stehen neue Technologien im Fokus, die die Traditionen der manuellen Feldarbeit herausfordern. Die Geräusche der Maschinen in der Ferne und das Lied der Vögel am Himmel begleiten unsere Unterhaltung.

Die Sonne steht mittlerweile höher am Himmel, aber die Unruhe bleibt. Bauer Müller ist verzweifelt. Schon vor einigen Jahren war es als Landwirt nicht leicht über die Runden zu kommen. Auch der Klimawandel spielt eine große Rolle. Durch die Erderwärmung verlieren Landwirte Ackerland und langfristig gesehen wird es auch weniger Tiere geben. Der Klimawandel macht es für Bauern schwieriger, ihre Felder zu bewirtschaften, und das betrifft auch die Tiere. Es wird wärmer, es gibt weniger Wasser und die Wetterbedingungen ändern sich. Das kann dazu führen, dass es nicht genug Futter für die Tiere gibt, Krankheiten sich ausbreiten und insgesamt die Bedingungen für die Landwirtschaft schwieriger werden. Damit sich die Situation verbessert, müssen wir nicht nur die Art und Weise ändern, wie wir Lebensmittel produzieren, sondern auch Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel zu stoppen.

Die Realität der Landwirtschaft wird spürbar. Der Wandel ist nicht nur eine theoretische Bedrohung, sondern spiegelt sich in Müllers besorgten Augen wieder. Die Atmosphäre auf dem Feld ist gespannt, und die Realität der Landwirtschaft wird nicht mehr nur durch das Grün der Pflanzen, sondern durch die Unsicherheit und den Wandel geprägt. Das Ende der Landwirtschaft ist hier keine ferne Möglichkeit, sondern eine aktuelle Realität, die das Herz der ländlichen Gemeinden betrifft.

Trotzdem bleibt Müller zuversichtlich: „Wir Landwirte müssen das Beste aus dieser schwierigen Situation machen. Die Landwirtschaft ist einem ständigen Wandel unterworfen, aber die Natur lehrt uns Geduld und Anpassung. Wir Bauern müssen innovativ sein, um mit den Herausforderungen des Klimawandels und der modernen Landwirtschaft umzugehen. Trotz allem bleibt die Verbindung zur Erde und die Hingabe zur nachhaltigen Bewirtschaftung das Fundament unserer Arbeit.“

Diese Themen betreffen uns alle. Es ist von entscheidender Bedeutung, beispielsweise mehr Geld für Milch auszugeben, um die harte Arbeit der Landwirte zu schätzen und nachhaltige Praktiken zu unterstützen. Durch bewusste Entscheidungen beim Einkaufen leisten wir einen direkten Beitrag zum Umweltschutz und zur Förderung lokaler Wirtschaften.

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Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an funky teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.