Die deutsche Landwirtschaft verursacht ökologische Kosten in Höhe von 90 Milliarden Euro im Jahr. Diese Kosten entstehen durch den Verlust der biologischen Vielfalt, belastetes Grundwasser und Luftverschmutzung. Die Auswirkungen auf den Klimawandel sind besorgniserregend, weshalb Umweltgruppen und Bauernvertreter*innen jetzt erstmals zusammen im Auftrag der Bundesregierung einen Bericht über die Zukunft der Landwirtschaft verfasst haben.
Lisa Rethmeier, funky-Jugendreporterin
Eins ist klar: So wie jetzt kann es in der Landwirtschaft nicht weitergehen, wenn die Umwelt nicht weiter geschädigt werden soll. Zu diesem Schluss kommt der „Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft“, in dem Wissenschaftler*innen, Naturschutzverbände und Vertreter*innen von Bäuerinnen und Bauern eine Reformierung der Landwirtschaft fordern. Obwohl sich die Interessen der Mitglieder der Kommission unterscheiden, ist das Ergebnis überraschend fortschrittlich. So erkennen die Landwirt*innen in dem Bericht nun erstmals an, dass die aktuellen Standards in der Tierhaltung zu niedrig sind und die Umwelt stark belasten. In dem Bericht werden weniger Fleischkonsum, mehr pflanzliche Nahrung, Klimaschutz und eine ökologischere Landwirtschaft gefordert. Künftig sollen rund elf Milliarden Euro im Jahr ausgegeben werden, um Umweltschäden auszugleichen. Fleisch und tierische Produkte wie Milch und Käse könnten, wenn die Regierung den von der Kommission empfohlenen Kurs einschlägt, bald schon viel teurer werden.
Massentierhaltung ist nicht artgerecht und klimaschädlich
Und das ist auch gut so. Fleisch ist in Deutschland immer noch extrem billig. Dabei verursacht die Nutztierhaltung weltweit etwa 15 Prozent der globalen Treibhausgase und ist somit einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Die Massentierhaltung ist in Deutschland auf Exportsteigerung und Wettbewerb ausgerichtet. Die Landwirt*innen können dem Preisdruck auf dem Weltmarkt nur standhalten, wenn sie unter Bedingungen produzieren, die Tierschutzstandards nicht immer gerecht werden. Oft fehlt es an Platz und Auslauf, was dazu führt, dass die Tiere häufig zusammengepfercht in winzigen Stallungen stehen müssen. Auch bei Tiertransporten quer durch Europa kann von einer artgerechten Tierhaltung oder Klimaschutz nicht die Rede sein.
Es muss sich dringend etwas ändern. Tierische Produkte teurer zu machen, könnte da ein guter Anfang sein. Denn: Die Preise für Fleisch und Milchprodukte in den Supermärkten bilden nicht die vollständigen Kosten ab, die bei der Produktion entstehen. Klimaschäden werden bei der Berechnung des Preises nämlich außen vorgelassen. Wenn man die Kosten für die Umwelt jedoch mit einkalkulieren würde, dann müsste ein Kilo Rindfleisch fünf- bis sechsmal so viel kosten wie jetzt, Milch und Käse mindestens doppelt so viel – so die Rechnung der Kommission. Die Schlussfolgerung des Berichts ist daher eindeutig: Wer klimaschädliche Produkte kauft, sollte auch die Kosten der Erzeugung für Klima und Umwelt mittragen. Um dabei eine steigende soziale Ungerechtigkeit zu vermeiden, könnten Menschen mit geringem Einkommen jedoch einen sozialen Ausgleich erhalten.
Fleischkonsum erzeugt für den Planeten viele Kosten
Der Bericht macht deutlich: Der Umgang mit tierischen Produkten muss sich in der Gesellschaft grundlegend ändern. Massenhafter Fleischkonsum erzeugt schließlich deutlich mehr Kosten für den Planeten als der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln. Mit steigenden Preisen für tierische Produkte würde jedoch sicherlich schon bald die Nachfrage sinken.
Am Ende bleibt fraglich, ob sich durch den Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft wirklich etwas ändern wird. Verbindliche Aussagen über einen Ausstieg aus der Exportorientierung der Massentierhaltung zum Beispiel enthält er nicht. Mit anderen Worten: Wirtschaftliche Interessen werden in der Nutztierhaltung weiterhin einen hohen Stellenwert haben. Bleibt lediglich zu hoffen, dass diese die Klimaschutzperspektiven nicht vollständig überschatten werden.
Die deutsche Landwirtschaft verursacht ökologische Kosten in Höhe von 90 Milliarden Euro im Jahr. Diese Kosten entstehen durch den Verlust der biologischen Vielfalt, belastetes Grundwasser und Luftverschmutzung. Die Auswirkungen auf den Klimawandel sind besorgniserregend, weshalb Umweltgruppen und Bauernvertreter*innen jetzt erstmals zusammen im Auftrag der Bundesregierung einen Bericht über die Zukunft der Landwirtschaft verfasst haben.
Eins ist klar: So wie jetzt kann es in der Landwirtschaft nicht weitergehen, wenn die Umwelt nicht weiter geschädigt werden soll. Zu diesem Schluss kommt der „Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft“, in dem Wissenschaftler*innen, Naturschutzverbände und Vertreter*innen von Bäuerinnen und Bauern eine Reformierung der Landwirtschaft fordern. Obwohl sich die Interessen der Mitglieder der Kommission unterscheiden, ist das Ergebnis überraschend fortschrittlich. So erkennen die Landwirt*innen in dem Bericht nun erstmals an, dass die aktuellen Standards in der Tierhaltung zu niedrig sind und die Umwelt stark belasten. In dem Bericht werden weniger Fleischkonsum, mehr pflanzliche Nahrung, Klimaschutz und eine ökologischere Landwirtschaft gefordert. Künftig sollen rund elf Milliarden Euro im Jahr ausgegeben werden, um Umweltschäden auszugleichen. Fleisch und tierische Produkte wie Milch und Käse könnten, wenn die Regierung den von der Kommission empfohlenen Kurs einschlägt, bald schon viel teurer werden.
Massentierhaltung ist nicht artgerecht und klimaschädlich
Und das ist auch gut so. Fleisch ist in Deutschland immer noch extrem billig. Dabei verursacht die Nutztierhaltung weltweit etwa 15 Prozent der globalen Treibhausgase und ist somit einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Die Massentierhaltung ist in Deutschland auf Exportsteigerung und Wettbewerb ausgerichtet. Die Landwirt*innen können dem Preisdruck auf dem Weltmarkt nur standhalten, wenn sie unter Bedingungen produzieren, die Tierschutzstandards nicht immer gerecht werden. Oft fehlt es an Platz und Auslauf, was dazu führt, dass die Tiere häufig zusammengepfercht in winzigen Stallungen stehen müssen. Auch bei Tiertransporten quer durch Europa kann von einer artgerechten Tierhaltung oder Klimaschutz nicht die Rede sein.
Es muss sich dringend etwas ändern. Tierische Produkte teurer zu machen, könnte da ein guter Anfang sein. Denn: Die Preise für Fleisch und Milchprodukte in den Supermärkten bilden nicht die vollständigen Kosten ab, die bei der Produktion entstehen. Klimaschäden werden bei der Berechnung des Preises nämlich außen vorgelassen. Wenn man die Kosten für die Umwelt jedoch mit einkalkulieren würde, dann müsste ein Kilo Rindfleisch fünf- bis sechsmal so viel kosten wie jetzt, Milch und Käse mindestens doppelt so viel – so die Rechnung der Kommission. Die Schlussfolgerung des Berichts ist daher eindeutig: Wer klimaschädliche Produkte kauft, sollte auch die Kosten der Erzeugung für Klima und Umwelt mittragen. Um dabei eine steigende soziale Ungerechtigkeit zu vermeiden, könnten Menschen mit geringem Einkommen jedoch einen sozialen Ausgleich erhalten.
Fleischkonsum erzeugt für den Planeten viele Kosten
Der Bericht macht deutlich: Der Umgang mit tierischen Produkten muss sich in der Gesellschaft grundlegend ändern. Massenhafter Fleischkonsum erzeugt schließlich deutlich mehr Kosten für den Planeten als der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln. Mit steigenden Preisen für tierische Produkte würde jedoch sicherlich schon bald die Nachfrage sinken.
Am Ende bleibt fraglich, ob sich durch den Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft wirklich etwas ändern wird. Verbindliche Aussagen über einen Ausstieg aus der Exportorientierung der Massentierhaltung zum Beispiel enthält er nicht. Mit anderen Worten: Wirtschaftliche Interessen werden in der Nutztierhaltung weiterhin einen hohen Stellenwert haben. Bleibt lediglich zu hoffen, dass diese die Klimaschutzperspektiven nicht vollständig überschatten werden.