Herausforderung Veranstaltungsmanagement: wo Sicherheit großgeschrieben werden muss

Der Oberkörper eines Mannes ist von hinten zu sehen. Er hat kurze Haare und trägt eine neon-gelbe Security-Weste. Er steht draußen. Die Sonne scheint.
Veranstaltungen brauchen viel Security. Das beweisen vergangene Anschläge auf Politiker.

Wenn Politiker öffentlich auftreten, gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen. Das bringt oft viel Aufwand für Organisatoren. Ein Einblick.

Albert Häussler, Klasse 8, Berlin International School

Eine Veranstaltung ist in vollem Gange, ein hochrangiger Politiker spricht vor einem gespannten Publikum. Doch dann fallen Schüsse und der Politiker fällt zu Boden. Das ist der Albtraum eines jeden Veranstalters, der leider immer mal wieder wahr wird. Ein tragisches Ereignis ist das Attentat auf Wolfgang Schäuble, den ehemaligen Bundesinnenminister, im Jahr 1990 gewesen. Er hielt eine Rede während einer Wahlkampfveranstaltung und wurde währenddessen von einer Frau mit einer Stichwaffe verletzt. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.

Um derartig dramatische Szenen zu vermeiden, werden auf Veranstaltungen hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Darüber weiß die Geschäftsführerin des Auditorium Friedrichstraße, Chandra Nanni, genau Bescheid: „Wenn eine Veranstaltung viel Publikum bringen wird, müssen wir dafür Sorge tragen, dass der Veranstalter ausreichend Sicherheitspersonal vor Ort hat.“ Das Auditorium Friedrichstraße ist ein Veranstaltungszentrum in der Berliner Stadtmitte mit einem Saal für bis zu 300 Personen. Dort finden regelmäßig Kongresse, Tagungen, Feiern oder Konferenzen statt. 

Knöpfe in den Ohren

Besondere Anforderungen gelten laut Nanni, wenn Staatsoberhäupter öffentlich auftreten. „Dann melden sich Bundes- oder Landeskriminalamt, kurz BKA und LKA, bei uns und kontrollieren beispielsweise unsere Daten, oder ob wir vorbestraft sind.” Das BKA und LKA schickten meist Sicherheitskräfte mit den „berühmten Knöpfen in den Ohren, so wie man das aus Filmen kennt“, sagt Nanni. Sie ergänzt, dass diese fast unsichtbar seien für einen Laien, und dass das auch so sein solle, um unauffällig für potenzielle Attentäter zu sein.

Es läuft ein Sicherheitsteam mit der Geschäftsführerin durch das Marmortreppenhaus, um jeden möglichen Zugang zum Konferenzsaal zu kontrollieren. „Es wird geguckt, von wo aus jemand gegebenenfalls mit einer Waffe in den Raum schießen könnte”, erklärt sie. Das sind alles Szenarien, mit denen gerechnet werden muss, wie die Vergangenheit zeigt. Auch Suchhunde werden bei manchen Veranstaltungen durch den Saal geschickt, um möglicherweise platzierten Sprengstoff aufzuspüren.

Die Organisation von Sicherheit ist auch ein bedeutender Wirtschaftszweig. Mehr als 260.000 Menschen in Deutschland arbeiten nach Angaben des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft in diesem Bereich. Von Alarmausschaltung bis Zugüberwachung. Fünf Prozent sind als Veranstaltungs- und Ordnungsdienste unterwegs, ein Prozent im Personenschutz. 

Demokratie fördern

Der Aufwand für Veranstaltungen mit berühmten Menschen ist groß, aber wichtig, wie der Besitzer des Auditorium Friedrichstraße, Bertram Häussler, betont: „Die öffentliche Diskussion von politischen und gesellschaftlichen Themen, bei der vielfältige Positionen ungefiltert zu Wort kommen ist eine wichtige Voraussetzung der Demokratie.”

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Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.