Meinung

Durchschnittlich und stolz darauf!

Rote Blume inmitten vieler gelber Blumen
Durchschnittlich zu sein klingt sehr negativ - zu Unrecht!
Ricarda Holzapfel, funky-Jugendreporterin

Eine knallige Tasche, ein neuer Haarschnitt oder ein komplett anderer Musikgeschmack als die Mitmenschen: Der Drang, sich von der Masse abzuheben, ist bei vielen jungen Menschen groß. Man möchte herausstechen, anders sein, auffallen. Doch warum ist das so? Und ist es überhaupt wichtig, herauszustechen?

Meinen Beobachtungen nach brauchen die meisten Menschen viel Aufmerksamkeit. Und  diese bekommen sie beispielsweise durch ein spezielles Aussehen. Wer auf der Straße seine Kleidung verkehrtherum trägt oder einen Topf auf dem Kopf hat, dem werden die Passanten sicherlich ihre Aufmerksamkeit schenken. So weit so gut. Aber ist man dadurch individueller geworden? 

Was ist Individualismus eigentlich?

Wir leben in einer Zeit, in der Individualismus sehr hoch gehangen wird. Gemeint sind damit Merkmale und Eigenschaften, die einen Menschen von anderen unterscheiden und „besonders“ machen. Sie bewirken eine Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstvertrauens. Heutzutage wird Individualität häufig von Äußerlichkeiten abgeleitet, beispielsweise der Kleidung, aber auch Interessen und Vorlieben spielen eine Rolle. Je ungewöhnlicher, desto besser. Viele glauben, individuell werden zu müssen – und verlieren sich in Extremen, ungeachtet dessen, was wirklich dem Charakter entspricht. Mit neuen ausgefallenen Ideen, die noch niemand zuvor hatte, soll eine nie dagewesene Einzigartigkeit erreicht werden. Dabei haben wir das gar nicht nötig, da dank Mutter Natur jeder Mensch von Geburt an einzigartig ist. Keinen Menschen gibt es zweimal.

Das Streben nach dem Anderssein ist so groß, dass man den Drang nach Individualität schon als Trend bezeichnen kann. Es ist ein Massenphänomen, bei dem es paradoxerweise das Ziel ist, kein Massenphänomen zu sein. Fast keiner gibt offen zu, „Durchschnitt“ sein zu wollen, denn das wäre ja langweilig. Dabei ist es Durschnitt geworden, kein „Durchschnitt“ sein zu wollen. Alle haben das gleiche Ziel, besonders viel Aufmerksamkeit zu erhalten und das Selbstwertgefühl zu stärken.

Ich finde es ist nicht nötig, den Individualismus um jeden Preis anzustreben. Wir sind von Natur aus individuell und wenn wir an uns selber glauben und unseren Träumen nachgehen, macht das viel glücklicher, als die oder der Individuellste von allen sein zu wollen.

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.