Der frühe Start ins Arbeitsleben

Mädchen sammelt auf einem Feld Salat ein.
Besonders betroffen sind Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren: Sie arbeiten unter schweren Arbeitsbedingungen häufig in der Landwirtschaft mit.

Kinderarbeit ist leider weit verbreitetet in vielen Ländern und Orten auf der Welt. Arbeit durch Kinder wird vor allen dann gefordert, wenn Kinder ihre Eltern finanziell unterstützen müssen oder die Familie auf die Mitarbeit angewiesen ist, um sich zu ernähren. Weltweit gehen nach Schätzungen 160 Millionen Kinder einer Arbeit nach. Dabei ist die Arbeit von Kindern unter 14 Jahren fast überall auf der Welt verboten.

Theresa Klinkenberg, 8b, Schiller Schule, Bochum

Dabei muss unterschieden werden: Nicht jede Arbeit ist sofort Kinderarbeit. Den Eltern im Haushalt zu helfen oder in der Freizeit das Taschengeld durch kleine Tätigkeiten aufzubessern gehört nicht dazu. Im Gegenteil, eine gewisse Selbstständigkeit kann sich sogar positiv auf die Entwicklung eines Kindes auswirken. Unter Kinderarbeit versteht man hingegen, eine Arbeit, die der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern schadet. Zudem werden sie in den meisten Fällen durch das Nachgehen der Arbeit daran gehindert zur Schule zu gehen. Das führt dazu, dass diese Kinder keine Bildung erhalten und auch im Erwachsenenalter auf dem Arbeitsmarkt Benachteiligung erleben. 

Die schlimmsten Formen von Kinderarbeit sind Tätigkeiten unter kriminellen oder ausbeuterischen Bedingungen – das sind häufig Arbeiten, bei denen die seelische und körperliche Gesundheit langfristig geschädigt wird. Daruner fällt Kinderprostitution und das Herstellen von Kinderpornografie, der Einsatz von Kindersoldaten in Kriegsgebieren sowie Drogenanbau, Drogenschmuggel und auch die Arbeit unter Tage in Steinbrüchen und Bergwerken. Außerdem gehören das Tragen von schweren Lasten, der Umgang mit gefährlichen Chemikalien und die Nachtarbeit zu unzumutbaren Bedingungen, unter denen Kinder arbeien müssen. Darüber hinaus ist die Kinderarbeit in einigen Fällen auch mit Kinderhandel verbunden.

Die Grafik von 2020 stellt die Verteilung der von Kinderarbeit betroffenen Kinder nach Alter im Jahr 2020 dar. Erkenntbar ist, dass Kinder von fünf bis elf Jahren mit 55,8 Prozent am häufigsten betroffen sind. Die weiteren Altersgruppen, Kinder zwischen 12 und 14 Jahren beziehungsweise 15 bis 17 Jahren, liegen ungefähr gleich auf mit je 22 Prozent.

Fast die Hälfte der Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter leiden unter den unwürdigen Arbeitsbedingungen in Goldminen, Baumwollfeldern und Kakaoplantagen. Rund 70 Prozent der arbeitenden Kinder sind in der Landwirtschaft. Weitere 20 Prozent sind Hilfskräfte im Dienstleistungsbereich und vergleichsweise schuften nur 10 Prozent in der Industrie. Darüber hinaus ist die Dunkelziffer hoch: Es gibt weitere Millionen von Kindern, die verborgen zu Hause oder im häuslichen Umfeld arbeiten müssen. Sie haben lange Arbeitszeiten und sind dort schutzlos häuslicher Gewalt oder sexuellen Übergriffen ausgeliefert.

Asiatische Staaten wie Indien, Bangladesch und die Philippinen haben einen großen Anteil an der Kinderarbeit. Doch auch in Ländern in Subsahra-Afrika müssen fast 24 Prozent der Kinder zwischen fünf und 17 Jahren mit unerschiedlichen Arbeiten nachgehen. Älteren Kindern zwischen 12 bis 17 Jahren wird sogar eine Arbeitszeit von bis zu 16 Stunden am Tag zugemutet.

Um Kinderarbeit zu bekämpfen, gibt es einige Organisationen, die versuchen die Zwangsarbeit zu beseitigen und Kinderarbeit immer weiter abzuschaffen. Dafür setzen sie sich für mehr Bildung und Kinderrechte auf der ganzen Welt ein und fordern die Einhaltung von grundlegenden Menschenrechten besonders für Kinder. Zu diesen Organisationen gehören ILO (International Labour Organization) und UNICEF (United Nations Children’s Fund).

Durch die Unerstützung dieser Organisationen kann man ein Zeichen gegen Kinderarbeit setzen. Dazu kann man einen beliebigen Geldbetrag an UNICEF spenden. Mit den Spenden wird gezielt Kindern geholfen, die Hilfe benötigen. Die Spenden gehen häufig in aktuellen Krisenregionen und unterstützen dort Kinder in Notsituationen. Darunter fällt auch die medizinische und psychologische Hilfe und der Kinderschutz.

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