Meinung

Reingehört: Tigermilch „Gelaber“

Tigermilch
Gitarrist Tamim Ebadie (re.), Sänger Ben Wechohlad, Bassist Eric Wieben und Schlagzeuger Philipp Georg Schmid sind „Tigermilch".

Der Garant für gute Laune: Die Kölner Band Tigermilch erobert Deutschland und war im Dezember auf Tour. Denn die Newcomer-Band hat im vergangenen Jahr ihr Debütalbum veröffentlicht, das mit Indie-Pop-Klängen und außergewöhnlichem Gesang überzeugt.

Lena Enders, funky-Redakteurin

Bereits 2018 gründeten Sänger Ben Wechohlad und Schlagzeuger Philipp Georg Schmid die Band, zu der später der Bassist Eric Wieben und der Gitarrist Tamim Ebadie dazustießen. Mit ersten Gigs und den Singles „Wenn du mich fragst“ und „Versprechen“ rissen sie die Kölner Musikszene vom Hocker – seit April 2022 können Fans das Debütalbum nun rauf und runter hören.

Dass Tigermilch ihren eigenen Sound entwickelt hat, zeigen die vier schon zu Beginn des Albums mit dem gleichnamigen Song „Gelaber“. Aber auch Lieder wie „Der Trip“, „Der Blick“ oder „Die Rolle des Zuhörenden“ ziehen mit neo-souligen Elementen und jazzigen Harmonien in den Bann. Indie-Pop ist eben nicht gleich Indie-Pop. Dabei bedient Songwriter und Sänger Ben eine enorme Bandbreite an Tonlagen, was immer wieder für einen Überraschungseffekt sogt. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wenn du mich fragst – Gelaber

Die deutschen Songtexte haben nicht nur Ohrwurmcharakter, sondern sind nachfühlbar und Treffen die Ambivalenz der Gen Z auf den Punkt: Von der Angst des Festlegens, den Grübeleien des Einzelnen, das Überfordertsein von den eigenen Gefühlen – und gleichzeitig dem Drang nach Ausgelassenheit, Unverbindlichkeit, Genuss und Romantik.

Mal wird der Trott des anonymen Großstadtlebens beschrieben, mal ist es ein One-Night-Stand oder die Selbstgenügsamkeit, die im lyrischen Vordergrund steht. Im Kern geht es also um eines: Was will ich eigentlich?

Die neue Single von Tigermilch, „Hohe Erwartungen“, reiht sich ein in den einzigartigen Sound der Kölner Band und strahlt außerdem mit einem handgemachten Cover aus Siebdruck-Kunst.

Unsere Meinung: Ein sehr abwechslungsreiches Album von einer harmonierenden und sympathischen Band. „Gelaber“ trifft tontechnisch definitiv den Puls der Zeit.

Du willst mehr? Du bekommst mehr!

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.