Deepfakes: Die Manipulation durch künstliche Intelligenz

Deepfake
Videomanipulation ist ein relativ neues Phänomen, das mithilfe künstlicher Intelligenz täuschend echt realisiert werden kann.
Lena Enders, funky-Redakteurin

Angesichts der zunehmend digitalisierten Welt und den rasant kursierenden Nachrichten sind Fake News keine Neuheit mehr. Inzwischen gibt es eine Reihe an Tipps und Tricks, um die Falschnachrichten zu erkennen und richtig mit ihnen umzugehen. Schwieriger wird es hingegen bei digitalen Manipulationen von Bildmaterial, den sogenannten „Deepfakes“.

Deepfakes sind realistisch wirkende Medieninhalte wie beispielsweise Videos, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz abgeändert und verfälscht werden. Obwohl Bildmanipulation kein neues Phänomen ist, nutzen Deepfakes Methoden des maschinellen Lernens, um Fälschungen weitgehend autonom zu erzeugen. Mit zunehmendem technischem Fortschritt ergeben sich auch immer mehr Möglichkeiten, um Bilder zu fälschen. Dazu gehören beispielsweise Retuschen bei Menschen oder Veränderungen des Hintergrundes. Das Ergebnis ist täuschend echt und damit immer schwieriger zu entlarven.

Deepfakes sind folglich aufwändige Video-Fälschungen, bei denen etwa prominente Köpfe auf andere Körper gesetzt werden und damit Menschen falsche Aussagen untergeschoben werden. Ein bekanntes Beispiel entstand vor einigen Monaten im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine: Dem Anschein nach ist ein solches Deepfake-Video verwendet worden, um europäischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vorzugaukeln, dass sie mit dem aktuellen Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, in einem Videotelefonat gesprochen hätten. Dabei wurden ihm dubiose Aussagen in den Mund gelegt, die ihn und die Ukraine diskreditieren sollten.

Häufig sind Deepfakes zwar bereits an typischen Fehlern wie unpassenden Haarübergängen und komisch geformten Ohren erkennbar. Aber: Die dazu eingesetzte künstliche Intelligenz (KI) wird stetig weiterentwickelt und lernt mithilfe von verfügbaren Daten dazu. Wurden Menschen oft beim Reden gefilmt, wie es bei prominenten Personen der Fall ist, sind Lippen, Mund, Nase oder Augen leichter nachzuahmen. Für die oft von Haaren verdeckten Ohren oder dem selten sichtbaren Mundinnenraum fehlen der KI hingegen oft Vorbilder, um realistisch wirkende Bilder zu errechnen.

Noch ist diese Technologie nicht so weit, dass auch Laien perfekte Fälschungen erstellen können. Doch je mehr Ressourcen dahinterstecken, umso mehr Manipulationspotenzial bietet diese Technik. Aus diesem Grund ist die Aufklärung über die Möglichkeiten und Fortschritte von Deepfakes ebenfalls ein wichtiger Teil der Medienkompetenz. Außerdem kann es im digitalen Raum nie schaden, wachsam und skeptisch zu bleiben.

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