Klickt man sich von Video zu Video, von Bild zu Bild oder von Link zu Link, kann man schnell in einen Sog geraten und dabei regelrecht Zeit vergessen – man fällt in ein sogenanntes „Rabbit Hole“. Rabbit Holes sind jedoch nicht bloß Zeitschlucker, sondern können auch Risiken bergen, die nicht unbedingt sofort ersichtlich sind.
Lena Enders, funky-Jugendreporterin
„Rabbit Hole“ als Metapher
Der Ausdruck „Rabbit Hole“ oder auch „Down the Rabbit Hole“ ist metaphorisch gemeint und steht für einen langen und verzweigten Tunnel, der scheinbar kein Ende nimmt – wie ein Kaninchenbau. Der Einstieg oder der Ausgangspunkt, von dem man in den Tunnel gelangte, ist längst nicht mehr relevant. Die Phrase wird oft stellvertretend für das Internet verwendet: Beim Surfen verliert man sich schnell in Themen, die wiederum zu verwandten Themen weiterleiten. Nur einen Link, einen Tag oder ein Video weitergeklickt und schon kann man in die Tiefen eines Rabbit Holes gelangen. Ist man erst einmal in diesem „Internet-Loch“ gelandet, kann man allzu schnell Zeitgefühl verlieren.
Auf fast allen Plattformen und Internetseiten ist es vorgesehen, dass Nutzer*innen möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringen, zum Beispiel um die Werbung zu konsumieren oder um Daten zu sammeln. YouTube gibt beispielsweise Video-Empfehlungen, doch auch die Algorithmen von Sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram bewirken, dass du mühelos ähnliche Inhalte konsumierst, sobald du erst einmal auf ein bestimmtes Thema aufmerksam geworden bist. Jüngstes Beispiel dafür ist der Gerichtsprozess rund um Johnny Depp und Amber Heard, den unzählige Menschen im Internet mitverfolgten und zu dem immer wieder neues Material veröffentlicht wurde.
Die Risiken des „Rabbit-Hole-Effekts“
Die sogenannten Rabbit Holes, die durch automatische Auswahlmechanismen, moderne Algorithmen und künstliche Intelligenz verstärkt werden, beeinflussen das Verhalten von Nutzer*innen im Internet. Die Risiken dieser „Internet-Löcher“ sind dabei groß: Sie können für Desinformation sorgen, politische Radikalisierung vorantreiben oder zur Verbreitung von Verschwörungsmythen führen.
Gefährlich ist vor allem der einseitige Informationsfluss: Hast du dich einmal in ein spezifisches Thema eingefuchst, werden dir selten gegenteilige Meinungen oder andere Standpunkte vorgeschlagen. Da dir ähnliche und verwandte Inhalte angezeigt werden, bieten Rabbit Holes keinen Raum, um diese Inhalte kritisch zu hinterfragen. So kann der Tunnel unweigerlich und unmerklich in eine Richtung führen, was ihn zum potenziellen Nährboden für Fake News macht. Aber keine Sorge: Mit reflektiertem Denken und einer gesunden Portion Medienkompetenz kann man der Sogwirkung der Rabbit Holes entkommen.
Du willst mehr? Du bekommst mehr!
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Streamingdienste und Soziale Medien werden tagein tagaus von uns genutzt. Der steigende Konsum dieser Inhalte…
Klickt man sich von Video zu Video, von Bild zu Bild oder von Link zu Link, kann man schnell in einen Sog geraten und dabei regelrecht Zeit vergessen – man fällt in ein sogenanntes „Rabbit Hole“. Rabbit Holes sind jedoch nicht bloß Zeitschlucker, sondern können auch Risiken bergen, die nicht unbedingt sofort ersichtlich sind.
„Rabbit Hole“ als Metapher
Der Ausdruck „Rabbit Hole“ oder auch „Down the Rabbit Hole“ ist metaphorisch gemeint und steht für einen langen und verzweigten Tunnel, der scheinbar kein Ende nimmt – wie ein Kaninchenbau. Der Einstieg oder der Ausgangspunkt, von dem man in den Tunnel gelangte, ist längst nicht mehr relevant. Die Phrase wird oft stellvertretend für das Internet verwendet: Beim Surfen verliert man sich schnell in Themen, die wiederum zu verwandten Themen weiterleiten. Nur einen Link, einen Tag oder ein Video weitergeklickt und schon kann man in die Tiefen eines Rabbit Holes gelangen. Ist man erst einmal in diesem „Internet-Loch“ gelandet, kann man allzu schnell Zeitgefühl verlieren.
Auf fast allen Plattformen und Internetseiten ist es vorgesehen, dass Nutzer*innen möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringen, zum Beispiel um die Werbung zu konsumieren oder um Daten zu sammeln. YouTube gibt beispielsweise Video-Empfehlungen, doch auch die Algorithmen von Sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram bewirken, dass du mühelos ähnliche Inhalte konsumierst, sobald du erst einmal auf ein bestimmtes Thema aufmerksam geworden bist. Jüngstes Beispiel dafür ist der Gerichtsprozess rund um Johnny Depp und Amber Heard, den unzählige Menschen im Internet mitverfolgten und zu dem immer wieder neues Material veröffentlicht wurde.
Die Risiken des „Rabbit-Hole-Effekts“
Die sogenannten Rabbit Holes, die durch automatische Auswahlmechanismen, moderne Algorithmen und künstliche Intelligenz verstärkt werden, beeinflussen das Verhalten von Nutzer*innen im Internet. Die Risiken dieser „Internet-Löcher“ sind dabei groß: Sie können für Desinformation sorgen, politische Radikalisierung vorantreiben oder zur Verbreitung von Verschwörungsmythen führen.
Gefährlich ist vor allem der einseitige Informationsfluss: Hast du dich einmal in ein spezifisches Thema eingefuchst, werden dir selten gegenteilige Meinungen oder andere Standpunkte vorgeschlagen. Da dir ähnliche und verwandte Inhalte angezeigt werden, bieten Rabbit Holes keinen Raum, um diese Inhalte kritisch zu hinterfragen. So kann der Tunnel unweigerlich und unmerklich in eine Richtung führen, was ihn zum potenziellen Nährboden für Fake News macht. Aber keine Sorge: Mit reflektiertem Denken und einer gesunden Portion Medienkompetenz kann man der Sogwirkung der Rabbit Holes entkommen.
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