Interview

Alison Wonderland: „Als ich klein war, habe ich gesagt: Ich werde Rockstar“

DJane Alison Wonderland vor schwarzem Hintergrund
Alison Wonderland hat beim Paarokaville die Mainstage gerockt – als eine von wenigen DJanes. Für sie selbst spielen Geschlechter keine Rolle.
Von Leonie Wendt

Paarokaville: ein Wochenende, 210.000 Menschen, 11 Bühnen, darunter die größte Mainstage Europas. Das ganze Gelände ist wie eine Stadt aufgebaut. Es gibt eine Kirche zum Heiraten, den Stadtwald zum Entspannen, Discos zum Feiern und das Rathaus, um sich einbürgern zu lassen. Die „Bürger“ tanzen drei Tage lang zu Elektro Beats.

Neben Robin Schulz, Felix Jaehn, Steve Aoki und The Chainsmokers, haben dieses Jahr auch DJanes aufgelegt. Alison Wonderland aus Australien ist eine der wenigen Frauen, die die Mainstage eingeheizt hat. Ich habe mich einen Tag vor ihrem großen Auftritt, am 19. Juli, mit ihr unterhalten.

Du nennst dich selbst Alison Wonderland. Wie kam es dazu? Hat das etwas mit Alice im Wunderland zu tun?

Ganz ehrlich: Ich habe nicht wirklich viel darüber nachgedacht. Erst hatte ich gar keinen Namen. Dann stand ich kurz vor einem Auftritt. Der Veranstalter fragte mich nach meinem Namen, um mich vor dem Publikum ansagen zu können. Er hat gesagt, dass ich fünf Minuten habe um mir einen Künstlernamen zu überlegen. Alison Wonderland ist irgendwie das Erste, was mir eingefallen ist. Ich weiß, ist eine langweilige Antwort.

Was wolltest du als Kind einmal werden? War DJane schon immer dein Traum?

Als ich klein war habe ich allen immer nur gesagt, dass ich mal ein Rockstar werde!

Du warst letztes Jahr schon bei Parookaville! Was ist dir in Erinnerung geblieben? Worauf freust du dich dieses Jahr?

Ich weiß noch dass das Publikum echt verrückt war. Im positiven Sinne. Alle sind total durchgedreht. Das hat mir ein mega Gefühl gegeben. Letztes Jahr habe ich im Dunkeln aufgelegt. Dieses Mal wollte ich unbedingt schon früher, im Hellen. Dann kann ich alles besser sehen: Die Bühne, die Menschen und die ganzen abgefahrenen Kulissen.

Wie bereitest du dich auf so einen großen Auftritt vor?

Normalerweise suche ich ein bisschen Ruhe. Ich ziehe mich zurück, setzte mich alleine irgendwo hin. Ich versuche mich zu konzentrieren. Der Vorteil ist, dass ich zu 90 Prozent meine eigene Musik auflege. Da muss ich vorher nicht viel üben und bin auch nicht aufgeregt, irgendetwas falsch zu machen.

Was macht dich besonders, gerade in einer Branche, die von Männern dominiert wird?

Um ehrlich zu sein, sehe ich da gar keinen Unterschied. Ich muss nicht besonders als Frau rausstechen. Ich fokussiere mich auf mich selbst, mache meine Musik und denke dabei nicht so sehr über Geschlechterrollen nach.

Welchen Song spielst du am liebsten live und warum?

Das ist wahrscheinlich „Good enough“! Wenn ich das Stück auflege, spiele ich selbst Cello. Das macht total viel Spaß! Ich liebe es, wenn die Menge dann mitschreit: „Is it good enough“. Dann kommt ein heftiger, tiefer Beat. Ich werde von dem Gefühl ganz benebelt.

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Neben Reisen, Lesen, Kochen und Musik ist Schreiben meine große Leidenschaft. Mal abgesehen von meinem Tagebuch und Laptop, seid jetzt auch ihr, liebe funky-Leser, Zeugen meines Hobbys. Hier beschäftige ich mich vor allem mit den Themen Kino, Freizeit, Lebenstipps und Reisen. Doch wenn ich so darüber nachdenke, am meisten Spaß macht es, Interviews zu führen und mit Menschen in Kontakt zu kommen.