Besserwisserwissen: Tanzen schützt vor Vergesslichkeit

Zwei alte Menschen tanzen zusammen und halten sich gegenseitig fest.
Tanzen hat bei kognitiven Beeinträchtigungen eine Auswirkung auf die Gehirnleistung.
Rita Rjabow, funky-Jugendreporterin

Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben: Wusstest Du, dass Tanzen dich vor Demenz schützen kann? 

Ob nun Walzer, Ballett oder ein neuer TikTok-Trend: Tanzen macht in vielen Formen Spaß und hat obendrein noch jede Menge positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Wie bei anderen Sportarten auch reduziert das rhythmische Bewegen zur Musik Stress und aktiviert die Glückshormone. Verschiedene Langzeitstudien zeigen sogar, dass das Risiko von Demenzerkrankungen durch Tanzen um bis zu 76 Prozent sinken kann. 

Die Bildung des Gehirns und der Nervenzellen beginnt bereits im Embryostadium. Im Kleinkindalter bildet sich ein großes, neuronales Netz aus Synapsen. In diesem Alter lernen Kinder besonders schnell und saugen die Informationen aus ihrem Umfeld wie ein Schwamm auf.  Mit zunehmendem Alter werden Menschen jedoch vergesslicher. Schränkt das eigene Vergessen den Alltag stark ein, spricht man von Demenz. Die WHO definiert Demenz als Erkrankung, bei der eine Person eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen aufweist, die über Alterserscheinungen hinausgehen. In Deutschland lebt jede 50. Person mit einer Demenzerkrankung. 

Professor Notger Müller vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und seine Kolleginnen und Kollegen fanden heraus, dass Tanzen bei kognitiven Beeinträchtigungen einen Einfluss auf die Gehirnleistung hat. Die verschiedenen Bewegungen führen zur Neubildung von Nervenzellen im Hippocampus, der für die Abspeicherung neuer Informationen zuständig ist. 

Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass Bewegungsabläufe, die ein Zusammenspiel von Körper, Kognition und Ausdauer bewirken, sich zur Demenzprävention eignen. Außerdem kommt beim Tanzsport die sensorische Stimulation dazu: Der Körperkontakt führt zur Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin, das  ebenfalls Stress reduziert. 

Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass man jetzt die Beine hochlegen kann und bis ins hohe Alter mit dem Tanzen warten sollte. Die Empfehlung der entsprechenden Studien ist, dass bereits im Hier und jetzt durch einen aktiven Lebensstil Prävention für spätere Demenzerkrankungen geleistet werden sollte. Die Bewegung im Alltag ist dabei genauso entscheidend wie die Pflege sozialer Kontakte oder das Erlernen neuer Dinge. 

Also: Neuer Sport, neue Sprache, neues Musikinstrument? Jetzt ist die Zeit, um damit anzufangen! 

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.