„Fridays for Future“ reiht sich in der Geschichte in die Konflikte der Generationen ein. Die Jungen halten den Alten den Spiegel vor und zeigen in diesem Fall: Ihr habt das Klima versaut.
Von Noah Egner
Klare Sache: Freitag wird man auf den Straßen stehen. Für unsere Generation ist der Protest, der Trotz, das Dagegensein auf Freitag datiert. Freitags also zeigt man auf die ,,Alten“, die bevormundenden Mütter, die strengen Väter, die Lehrer, die zu großen Geschwister: Sie alle sind viel zu alt, viel zu angepasst, viel zu verankert in der Gegenwart, um zu verstehen, warum das passiert – glauben wir. Der kalte, nackte, beschuldigende Fingerzeig gegen sie ist so auftrumpfend, ist so schön, weil man recht behält. Und sollten Zweifel an einem knabbern, hat man ausreichend Gesinnungsgenossen, die einem die Richtigkeit der eigenen Auflehnung bejahen.
Jede Generation hat ihren Kampf
Marius Müller Westernhagen sagte in der Sendung „Inas Nacht“: „Du musst die Denkmäler anpissen.“ Es stimmt, der ewig Unangepasste, obgleich Image, behält recht. Die Vergangenheit unserer Vormünder muss zu Grabe getragen werden, indem wir ihnen die Versäumnisse ihrer Zeit vorkauen.
Meine Generation prangert an und hat ihren Kampf, wie jede Generation ihren hatte. Wir mahnen, schlagen um uns, damit es weitergehen kann. Es war mal Atomkraft, es war mal Vietnam, da schreiben wir uns mit dem Klimakampf einfach auf die Liste der Auflehnung dazu. Ganz groß mit Edding natürlich, denn die Wichtigkeit des Eigenen muss immer posaunenartig betont werden.
Seien es die 68er, die als (Nazi-)Vorfahren anprangernde Studentenbewegungen in die Geschichtsbücher eingingen, oder die Neu-Grünen, die Greta-Anhänger, die Klima-Retterinnen: Evolutionär unvermeidlich bleibt das Hinterfragen der Vorgänger-Generation.
Als wäre das noch nicht genug Hate …
Das Erbe, das wir nun antreten, ist eine geschaffte, geschundene Welt, die dem klimatischen Kollaps ins Auge blickt. Die Folgen sind bekannt: steigender Meeresspiegel – Tschüss Venedig, Tschüss Küstenregionen und ohne Wiedersehen –, irreversible Schäden in den mannigfaltigen Ökosystemen unserer Erde, unvorhersehbare klimatische Veränderung, Stürme mit schönen Namen wie Katrina oder in Deutschland Friederike et cetera.
Wir treten an und wollen mit der Welt in die Verlängerung gehen. Während ihr Alten an der Starbucks-Theke steht, gehen wir auf die Straßen. Während ihr busy seid, machen wir uns Sorgen. Ihr haltet den Laden zusammen, haltet ihn heute am Laufen. Wir fragen uns, wo der Laden morgen steht.
Aber: Es wird auch lustig, wenn unsere Generation angepinkelt wird.
Klare Sache: Freitag wird man auf den Straßen stehen. Für unsere Generation ist der Protest, der Trotz, das Dagegensein auf Freitag datiert. Freitags also zeigt man auf die ,,Alten“, die bevormundenden Mütter, die strengen Väter, die Lehrer, die zu großen Geschwister: Sie alle sind viel zu alt, viel zu angepasst, viel zu verankert in der Gegenwart, um zu verstehen, warum das passiert – glauben wir. Der kalte, nackte, beschuldigende Fingerzeig gegen sie ist so auftrumpfend, ist so schön, weil man recht behält. Und sollten Zweifel an einem knabbern, hat man ausreichend Gesinnungsgenossen, die einem die Richtigkeit der eigenen Auflehnung bejahen.
Jede Generation hat ihren Kampf
Marius Müller Westernhagen sagte in der Sendung „Inas Nacht“: „Du musst die Denkmäler anpissen.“ Es stimmt, der ewig Unangepasste, obgleich Image, behält recht. Die Vergangenheit unserer Vormünder muss zu Grabe getragen werden, indem wir ihnen die Versäumnisse ihrer Zeit vorkauen.
Meine Generation prangert an und hat ihren Kampf, wie jede Generation ihren hatte. Wir mahnen, schlagen um uns, damit es weitergehen kann. Es war mal Atomkraft, es war mal Vietnam, da schreiben wir uns mit dem Klimakampf einfach auf die Liste der Auflehnung dazu. Ganz groß mit Edding natürlich, denn die Wichtigkeit des Eigenen muss immer posaunenartig betont werden.
Seien es die 68er, die als (Nazi-)Vorfahren anprangernde Studentenbewegungen in die Geschichtsbücher eingingen, oder die Neu-Grünen, die Greta-Anhänger, die Klima-Retterinnen: Evolutionär unvermeidlich bleibt das Hinterfragen der Vorgänger-Generation.
Als wäre das noch nicht genug Hate …
Das Erbe, das wir nun antreten, ist eine geschaffte, geschundene Welt, die dem klimatischen Kollaps ins Auge blickt. Die Folgen sind bekannt: steigender Meeresspiegel – Tschüss Venedig, Tschüss Küstenregionen und ohne Wiedersehen –, irreversible Schäden in den mannigfaltigen Ökosystemen unserer Erde, unvorhersehbare klimatische Veränderung, Stürme mit schönen Namen wie Katrina oder in Deutschland Friederike et cetera.
Wir treten an und wollen mit der Welt in die Verlängerung gehen. Während ihr Alten an der Starbucks-Theke steht, gehen wir auf die Straßen. Während ihr busy seid, machen wir uns Sorgen. Ihr haltet den Laden zusammen, haltet ihn heute am Laufen. Wir fragen uns, wo der Laden morgen steht.
Aber: Es wird auch lustig, wenn unsere Generation angepinkelt wird.