Meinung

Was für ein bescheuerter Hype

Ein Junge in einem limitierten Pulli
Supreme x Luis Vuitton: Da lecken sich Hypebeasts die Finger nach. Bei unserer Autorin hingegen rührt sich da nichts. (c) Rubens Nguyen / unsplash
Hypebeasts geht es nur um eines: Möglichst exklusive Kleidung zu tragen. Ein Trend, den unsere Autorin partout nicht verstehen kann – oder will.
Von Annalena Schwobe

Sie haben ein außergewöhnliches Hobby, sehen sich selbst als Mitglieder einer neuen Szene. Sie tragen keine einfache 08/15-Kleidung, sondern wollen sich mit ihrem Kleidungsstil von der Masse abheben, um so zu zeigen, dass sie etwas Besonderes sind. Die sogenannten „Hypebeasts.“ (Was das eigentlich ist, lest ihr hier.)

Es kommt mir so vor, als richteten diese jungen Menschen ihr Leben ganz nach dem Motto „Kleider machen Leute“.

Annalena Schwobe hat kein Verständnis für den Hype.

Ich persönlich halte nicht viel von diesem neuen Trend. Mir erscheint es einfach unlogisch, sich zunächst Kleidung im Wert von mehreren Tausend Euro zu kaufen, nur um sie einmalig auf einem Foto präsentieren zu können, und sie dann anschließend wieder zu verkaufen. Es kommt mir so vor, als richteten diese jungen Menschen ihr Leben ganz nach dem Motto „Kleider machen Leute“.

Außerdem frage ich mich, woher sie das ganze Geld für ihr doch eher kostspieligeres Hobby nehmen. Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, dass sie von ihren Eltern solch gewaltige Summen einfach so zur Verfügung gestellt bekommen. Doch auch wenn es sich dabei um ihre eigenen Ersparnisse handeln sollte, kann ich nur den Kopf schütteln. So viel Geld für so etwas ausgeben?! Es hinterlässt den Eindruck, als wollten sie sich damit Anerkennung erkaufen.

Wächst die Anerkennung durch andere proportional mit dem Wert der Klamotten?

Dabei spielt es doch keine Rolle, wie teuer die Sachen waren, die man trägt, oder wie viele Likes und Abonnenten man für seine Fotos bekommt. Das, was einen Menschen wirklich ausmacht, ist und bleibt sein Charakter. Nur weil man Markenkleidung trägt, bedeutet dies nicht, dass man ein besserer Mensch oder etwas Besonderes ist! Natürlich spricht nichts dagegen, sich auch einmal ein etwas teureres Markenprodukt zu gönnen. Aber ob teuer hierbei auch gleich für bessere Qualität steht, ist fraglich.

Mir ist vor allem wichtig, dass die Kleidung, die ich mir kaufe, auf Dauer ihren Sinn und Zweck erfüllt und ich mich darin wohlfühle. Dies ist ein weiterer Grund, warum ich mit diesem neuen Trend absolut nichts anfangen kann.

Titelbild: Rubens Nguyen / Unsplash

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.