Klimafasten vorbei, Plastik zurück

Ein Mann packt Zwiebeln in einen plastikfreuen Einkaufsbeutel.
ILLUSTRATION - Thomas Guhr, Mitarbeiter des Lebensmittelgeschaefts "Original Unverpackt" legt am 05.08.2016 in dem Laden in Berlin Zwiebeln in den Gemuesebeutel. Foto: Inga Kjer | Verwendung weltweit
Ich wollte ohne Plastik leben, aber das war schwerer als gedacht. Woran es gelegen hat? Ehrlich: Vor allem an den Süßigkeiten.
Von Marti Mlodzian

Ich habe ein Experiment gemacht: Vor einem halben Jahr habe ich, angeregt durch die Naturschutzorganisation BUND, während der Fastenzeit auf Plastik verzichtet. Natürlich habe ich mir vorgenommen, das auch danach durchzuziehen. Leider habe ich nicht alles durchgehalten.

Soweit ich mich erinnern kann, habe ich direkt am Ostersonntag wieder normale Zahnpasta aus der Plastiktube benutzt. Die Zahnputztabletten mochte ich einfach nicht, vor allem den Geschmack. Jetzt liegen sie im Schrank.

Bei den Süßigkeiten lief es ähnlich: Ich habe mich nach der Fastenzeit nicht mehr zurückhalten können und habe mir Süßigkeiten in Plastikverpackung gekauft. Bis auf eine kleine Auswahl an Keksen und Schokolade, die in plastikfreier Verpackung erhältlich sind, müsste ich sonst praktisch komplett auf Süßigkeiten verzichten – unmöglich! Oder sie in einem Unverpackt-Laden bestellen, um Süßigkeiten plastikfrei zu essen – zu umständlich.

Noch nicht plastikfrei, aber immerhin!

Doch ich habe auch einiges beibehalten! Beispielsweise nutzen wir zu Hause immer noch plastikfreies Toilettenpapier. Nach der Marke „Smooth Panda“ werden wir da jetzt mal „Satino Black“ ausprobieren.

Ich versuche außerdem weiterhin, so plastikfrei wie möglich einzukaufen, beispielsweise auf dem Wochenmarkt. Inzwischen bieten auch einige Supermärkte und Discounter sogenannte Einkaufsnetze an. Darein kann man dann Obst und Gemüse tun, statt unnötig Plastiktüten zu verwenden. Sehr gut!

Auch haben wir zu Hause weiterhin nur Säfte aus Glasflaschen und trinken Leitungswasser. Joghurt machen wir immer noch selber und die Milch dazu holen wir nur in Glasflaschen.

Einfacher wäre es, wenn die Wirtschaft mitzöge

Ich muss ehrlich sein und sagen: Ich hatte mir nach dem Fasten eigentlich viel mehr vorgenommen. Doch dass ich immerhin einiges aus der Fastenzeit mitgenommen habe, finde ich gut. Wenn jetzt noch die Unternehmen anfangen, Waren ohne Plastik anzubieten, sind wir auf einem guten Weg. Die Einkaufsnetze in den Regalen sind, hoffe ich, nur der Anfang. Die EU geht mit ihrem Vorhaben, Einweg-Plastik-Produkte zu verbieten, ja auch einen Schritt in die richtige Richtung.

Ich hoffe, dass wir irgendwann endlich komplett ohne Plastik leben können. Wer etwas zur Entwicklung in diese Richtung beitragen möchte, sollte auch mal beim Klimafasten mitmachen. Oder langsam anfangen mit selbst gemachter Kosmetik. Ich hoffe, dass wir alle mehr auf unsere Umwelt achten. Ich werde Plastikmüll auf jeden Fall, soweit er verzichtbar ist, vermeiden.

Titelbild: DPA

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.