Darum habe ich kein Smartphone

Ein Mann im 80er Jahre Style packt ein altes Handy in seine Gürteltasche.
A man wearing fluorescent colored clothing puts a 1980's - 1990's cellular brick phone into his fanny pack, representing state of the art style and technology for that time. Detail shot; horizontal with pink background.
In 11 Jahren hat Apple 21 verschiedene iPhones auf den Markt gebracht, die sich verkauft haben wie verrückt. Ich mache da nicht mit.
Von Mareike Riethmüller

Smartphones sind unglaublich aufwendig hergestellte Geräte. Allein, was alles in so einem Ding drin ist: Zum Beispiel Indium, ein Metall, das für die Beschichtung der Displays verwendet wird. Indium ist sehr selten, in etwa wie Silber, und für die Herstellung von Smartphones bislang unverzichtbar. Die natürlichen Vorkommen könnten in absehbarer Zeit erschöpft sein, in manchen Berichten ist von weniger als zehn Jahren die Rede.

Ein anderes Beispiel ist Kobalt. Kobalt ist in Lithium-Ionen-Akkus enthalten, die in vielen Elektrogeräten und übrigens auch in E-Autos stecken. Abgebaut wird es zum größten Teil in der Demokratischen Republik Kongo, wo sich das mit der Demokratie vor allem auf den Namen beschränkt. Leider ist die Gewinnung von Kobalt dort mit Kinderarbeit, Umsiedlungen, Umweltverschmutzung, Gesundheitsrisiken und Gewalt verbunden. Zum Glück lässt sich Kobalt recyceln – nur hat das den Abbau bislang nicht gedrosselt.

Elektrogeräte sind nicht fair und auch nicht sauber

Wer ehrlich ist, muss zugeben: Smartphones, Laptops und andere Elektrogeräte sind so gut wie immer mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung verbunden.

Doch es gibt Alternativen! Die einfachste: gebrauchte Handys. Man bekommt sie etwa auf eBay, und wenn man sich einen Verkäufer in der Nähe sucht, kann man sich vor dem Kauf sogar von der Qualität überzeugen. Ihr könnt auch mal bei Freunden und Familie nachfragen, ob jemand ein altes Handy übrig hat.

Und dann ist da das Fairphone, ein Handy, dessen Inhaltsstoffe unter besseren Bedingungen erzeugt werden sollen. Vollkommen fair ist das allerdings auch nicht, wie der Hersteller zugibt, aber immerhin etwas. Und – und das ist der Hauptpunkt – es ist modular. Man kann es auseinanderbauen, falls mal was kaputtgeht, und das defekte Teil ersetzen, statt sich ein neues Smartphone kaufen zu müssen. Ähnlich sieht es bei dem deutschen Start-up Shift aus – modular und deutlich fairer als Samsung, Huawei oder Apple.

Beitragsbild: Getty Images

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.