Urlaub ist nicht gleich Urlaub

Gran Canaria im Jahr 1977
Plötzlich wurde es voll! Schon im Jahr 1977 dominerten auf Gran Canaria Hotelburgen und Handtücher die Küstenlinie. (c) Getty Images / atlantic-kid

In den Ferien verreisen wir – so weit, so klar? Wir haben uns gefragt, wie, wohin und warum.

Von Conrad Bornemann

Der Massentourismus kann nicht sehr alt sein, fragt mal eure Großeltern. Noch in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts konnten nur reiche Leute verreisen. Dann kam das Wirtschaftswunder. Heute, rund 60 Jahre nach den ersten Reisewellen von Deutschen nach Italien und in die Niederlande und der Geburtsstunde des Begriffs Massentourismus, kann man mit ein bisschen Glück für wenige Hundert Euro zwei Wochen Urlaub machen.

Wir haben die Leser von funky.de bei WhatsApp gefragt, wie sie Urlaub machen. 14 von ihnen haben gesagt, dass sie in ein Hotel gehen und dort Vollpension genießen. Genauso viele haben geantwortet, dass sie als Backpacker verreisen. Während nur fünf Prozent aller Deutschen mit dem Rucksack verreisen, scheint es unter Jugendlichen also eine Fifty-fifty-Aufteilung zu geben. Vielleicht liegt das daran, dass Rucksackreisen häufig länger dauern und deshalb im Berufsleben schwer umzusetzen sind. Mindestens 24 gesetzlich gesicherte Urlaubstage bei Berufstätigen stehen 75 Werktagen Ferien für Schülerinnen und Schüler gegenüber.

Bei unserer kleinen Umfrage ist außerdem herausgekommen, dass ein Drittel der funky-Leser ohne Familie verreist und stattdessen mit Freunden unterwegs ist. Knapp zwei Drittel kommen mit dem Auto in den Urlaub, ein Drittel fliegt mit dem Flugzeug. Genau eine Person reist mit dem Zug.

Die meisten von uns reisen – mit dem Auto – ans Meer

Gran Canaria im Jahr 1977
Plötzlich wurde es voll: Schon im Jahr 1977 dominerten auf Gran Canaria Hotelburgen und Handtücher die Küstenlinie.

Und dann ist da ja immer noch die große Streitfrage, wohin es geht: Strand, Berge oder doch der Städtetrip? Laut zahlreichen Umfragen verbringen die meisten Deutschen ihren Urlaub am liebsten am Strand. Das ist ein Trend, der auch bei den jungen Urlaubern zu beobachten ist: Ganze 61 Prozent der befragten Jugendlichen reisen in den Sommerferien ans Meer, 26 Prozent machen einen Städtetrip und 13 Prozent fahren in die Berge.

Urlaub sieht also für jeden etwas anders aus. Jung verreist anders als Alt und Familie anders als eine Gruppe Freunde. Das Ziel, das alle Reisenden haben, bleibt trotzdem das Gleiche: dem Alltag entfliehen. Backpacker verreisen häufig alleine oder nur zu zweit, bis sie im Laufe ihres Unterwegsseins andere Menschen treffen und mit diesen auch weiter durch die Welt wandern. Wer hingegen eine Pauschalreise antritt, erwartet weniger Abenteuer, sondern eher einen entspannten Urlaub, bei dem man sich um nichts kümmern muss und einfach die Seele baumeln lassen kann. Vielleicht bricht man gelegentlich zu Ausflügen auf, um sich vom Reiseleiter oder Stadtführer mit interessanten Informationen berieseln zu lassen.

Entspannung? Dafür müssen wir unser Zuhause verlassen

Viele Menschen können ihrem Alltag nur noch entfliehen, wenn sie ihr Zuhause verlassen. Es kommt einem so vor, als würde die Zahl der zurückgelegten Kilometer proportional zum Grad der Entspannung stehen.

Früher begaben sich junge, adlige Männer auf Kavalierstour, um sich zu bilden. Auch heute noch erweitert das Reisen den Horizont, neben dem Fakt, dass man sich entspannen kann. Man lernt andere Kulturen und neue Menschen kennen, muss auf einiges verzichten, was man sonst immer hat, zum Beispiel die Sicherheit, sich auszukennen. Man bekommt dafür aber andere Sachen geboten, die man sonst nicht hat. Seien es die Bedienung, das Meer oder die Berge.

Damit wünscht funky allen Reisenden einen tollen Urlaub und eindrucksvolle Erlebnisse!

Titelbild: Getty Images / atlantic-kid

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.